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Reportage

"Neuer Deutscher Standard" – Rap unter Rechten

Anti­se­mi­ti­sche Tex­te, Über­grif­fe auf Jour­na­lis­ten und Ver­schwö­rungs­my­then – in den letz­ten Jah­ren häuf­ten sich die Schlag­zei­len um NS-​Rapper. Über die Ent­ste­hungs­ge­schich­te des soge­nann­ten NS-​Rap, heu­ti­ge Figu­ren der Sze­ne und Tei­le ihres Wirkens.

Anti­se­mi­ti­sche Tex­te, Über­grif­fe auf Jour­na­lis­ten und Ver­schwö­rungs­my­then – in den letz­ten Jah­ren häuf­ten sich die Schlag­zei­len um soge­nann­te NS-​Rapper. Sie pfle­gen teil­wei­se gute Kon­tak­te zu rech­ten Ver­la­gen, rech­ten Hoo­li­gans sowie zur orga­ni­sier­ten Kri­mi­na­li­tät. Mit Blick auf den deut­schen Mainstream-​Rap gewinnt man viel­leicht den Ein­druck, die ört­li­che Sze­ne sei unpo­li­tisch. Schaut man sich jedoch das Gesche­hen abseits an, lan­det man schnell in Krei­sen, in denen poli­ti­scher Rap zum guten Ton gehört. Inner­halb die­ser poli­ti­schen Rap­sze­nen ist die Diver­si­tät zwi­schen den ein­zel­nen Künst­lern teils groß. Unter die­sem Aspekt scheint es fast eine natür­li­che Ent­wick­lung zu sein, dass Rech­te und Rechts­extre­me Rap irgend­wann für sich ent­deck­ten. Die fol­gen­de Repor­ta­ge setzt sich mit der Ent­ste­hungs­ge­schich­te des soge­nann­ten NS-​Rap, heu­ti­gen Figu­ren der Sze­ne und Tei­len ihres Wir­kens auseinander.

 

Ein kur­zer geschicht­li­cher Überblick

Seit dem Früh­jahr 2001 gibt es Dis­kus­sio­nen über das Nut­zen von Rap als ideo­lo­gi­sches Wer­be­mit­tel der Rechts­extre­men. Schon bevor es die­ser Sze­ne zuge­hö­ri­ge Rap­per gab, waren die Dis­kus­sio­nen über Rap vor allem auf­grund des kul­tu­rel­len Ursprungs groß, der schon damals Rechts­extre­me stör­te. Um bes­ser ver­ste­hen zu kön­nen, wor­an sich eini­ge Rech­te bei Rap stö­ren, ist es nötig zu wis­sen, wie Rap ent­stan­den ist bezie­hungs­wei­se was sei­ne kul­tu­rel­len Ein­flüs­se sind.

Kon­kret kann Rap sei­ne Wur­zeln klar in den "work songs" afro­ame­ri­ka­ni­scher Skla­ven sowie in den afro­ame­ri­ka­ni­schen Kir­chen ver­or­ten. Die Pre­dig­ten sind hier oft sehr viel musi­ka­li­scher und die Pre­di­ger wech­seln zwi­schen Spre­chen und Sin­gen und ver­wen­den durch­aus auch Sprech­ge­sang. Zusätz­lich dazu hat Rap Ein­flüs­se west­afri­ka­ni­scher "Gri­ots", einer Grup­pe west­afri­ka­ni­scher Berufs­sän­ger und -dich­ter. Über die vie­len Jahr­zehn­te, die dar­auf noch folg­ten, gab es eine Viel­zahl wei­te­rer afro­ame­ri­ka­ni­scher Ein­flüs­se, sowohl musi­ka­lisch als auch the­ma­tisch. So stell­ten New Yor­ker Par­ties und Ghet­tos wei­te­re wich­ti­ge Ele­men­te dar. DJs fin­gen an, wäh­rend der Tracks zu reden, um die fei­ern­de Men­ge anzu­hei­zen. Immer öfter wur­de das Gesag­te an den Rhyth­mus ange­passt und sogar mit Rei­men ver­schö­nert. Ein­flüs­se gab es hier von jamai­ka­ni­schen Sprech­ge­sän­gen. Der direk­te Vor­läu­fer des heu­ti­gen Raps war gebo­ren. In den 1970er Jah­ren wur­de außer­dem Uni­ver­sal Zulu Nati­on ins Leben geru­fen, ein wei­te­rer Schlüs­sel­mo­ment für den Ver­lauf von Hip­Hop. Die­se Grup­pie­rung rund um den DJ Afri­ka Bam­baat­aa ver­such­te, mit Ele­men­ten der HipHop-​Kultur und dem Kre­do zum strik­ten Ver­zicht auf Dro­gen und Gewalt eine Alter­na­ti­ve zu Gangs für die von der ver­meint­li­chen Mehr­heits­ge­sell­schaft sozi­al, eth­nisch und wirt­schaft­lich seg­re­gier­ten Men­schen der Ghet­tos zu bie­ten. Auf­grund die­ser Wur­zeln haben Rap und Hip­Hop im All­ge­mei­nen seit ihrer Ent­ste­hung stets auch einen eman­zi­pa­to­ri­schen Zweck, ent­we­der durch ange­spro­che­ne The­men oder durch den Akt der musi­ka­li­schen Selbst­er­mäch­ti­gung. So sind Ras­sis­mus­er­fah­run­gen und Sys­tem­kri­tik the­ma­ti­sche Grund­bau­stei­ne des Raps.

Über die Ver­ein­bar­keit rech­ter Ideo­lo­gien und des Nut­zens von Rap als ideo­lo­gi­sches Wer­be­mit­tel gibt es bis heu­te kei­nen Kon­sens in der rech­ten Sze­ne. Ver­mut­lich begann alles mit einem Arti­kel im Rechtsrock-​Magazin "Rock Nord" von 2001, der sich wegen ras­sis­ti­scher und anti­se­mi­ti­scher Lines, die gefal­len sei­en, posi­tiv über Batt­ler­ap äußer­te. "Rock Nord" wur­de von 1997 bis 2005 publi­ziert und galt als das ein­fluss­reichs­te rechts­extre­me Musik­ma­ga­zin. Wei­ter­hin gab es Dis­kus­sio­nen in rech­ten Inter­net­fo­ren zu die­sem The­ma. Obwohl es zu dem Zeit­punkt neben Rock­bands auch Rap­per mit natio­na­lis­ti­schen, ras­sis­ti­schen und anti­se­mi­ti­schen Tex­ten gab, waren die­se kein Teil der rechts­extre­men Szene.

Die ers­te Gene­ra­ti­on an NS-​Rappern tauch­te unge­fähr 2005 auf. Die wich­tigs­ten Namen sind Bock, Dee Ex, Villain051 und Sash JM. Letz­te­rer betrieb die Web­sei­te rechts​rap​.de und sitzt seit 2013 eine zwölf­jäh­ri­ge Haft­stra­fe wegen Mor­des ab. Laut Aus­sa­ge einer Bekann­ten und Gehil­fin habe sich das Opfer über die rech­te Gesin­nung und das Buch "Mein Kampf" von Adolf Hit­ler lus­tig gemacht. Dar­auf­hin hat Alex­an­der K., der Mann hin­ter dem Pseud­onym Sash JM, das Opfer bru­tal ermor­det. Obwohl über sei­ne Musik hin­aus eine kla­re rechts­extre­me Gesin­nung erkenn­bar ist, war dies zu kei­nem Zeit­punkt wich­ti­ger Gegen­stand der Verhandlungen.

 

"Und MaKss Dama­ge lan­det 'nen Hit"

Mit dem Jahr 2011 soll­te die heu­ti­ge Gali­ons­fi­gur der Sze­ne, NS-​Rapper MaKss Dama­ge, mit viel Auf­se­hen die Bild­flä­che betre­ten. Schon 2008 droppt er sein ers­tes Mix­tape "Alarm­stu­fe Rot". Auf dem Cover: die New Yor­ker Sky­line und ein rot-​orangener Son­nen­un­ter­gang. Im Vor­der­grund eine Per­son, ver­mut­lich Dama­ge, mit einer Flag­ge der Sowjet­uni­on den Rücken bede­ckend. Im Hin­ter­grund rechts die Frei­heits­sta­tue, wäh­rend links die Twin Towers des World Trade Cen­ters empor­ra­gen. Außer­dem ist ein Flug­zeug zu erken­nen, wel­ches kurz davor ist, in einen der Tür­me zu flie­gen. Die­se Roman­ti­sie­rung eines sie­ben Jah­re zuvor ver­üb­ten Ter­ror­an­schlags mit über 3 000 Toten zeich­net ein ers­tes Bild der Per­so­na MaKss Dama­ge zu Beginn sei­ner Karriere.

Der aus Güters­loh stam­men­de Rap­per ord­net sich am Anfang sei­ner musi­ka­li­schen Lauf­bahn der links­ra­di­ka­len Sze­ne zu. Bereits zu die­ser Zeit ver­öf­fent­licht er immer wie­der Lie­der vol­ler Sexis­mus und Anti­se­mi­tis­mus. So wer­den sei­ne Tracks inner­halb der lin­ken, ins­be­son­de­re der links­ra­di­ka­len, Sze­ne stark dis­ku­tiert und kri­ti­siert. Auf­grund der hef­ti­gen Kri­tik wird er 2009 vom Soli-​Konzert "Rap ist Klas­sen­kampf", orga­ni­siert von der links­ra­di­ka­len Kreuz­ber­ger Initia­ti­ve ARAB, wie­der aus­ge­la­den. Auf sei­nem 2010 ver­öf­fent­lich­ten Tape "Maks­sis­mus" ruft er zum Mord an anti­deut­schen Lin­ken auf und rappt davon, "lyrisch" Juden zu töten.

In einem im Febru­ar 2011 erschei­nen­den Inter­view mit dem rechts­extre­men Akti­vis­ten Axel Reitz macht Dama­ge sei­nen ideo­lo­gi­schen Wech­sel in den Rechts­extre­mis­mus öffent­lich. Zusam­men­ge­fasst geht es in dem 25-​minütigen Inter­view in ers­ter Linie dar­um, die lin­ke Sze­ne zu dis­kre­di­tie­ren und der rech­ten zu schmei­cheln. MaKss Dama­ge erzählt von einer angeb­lich schwa­chen lin­ken Sze­ne, die nichts als hoh­le Paro­len rufen wür­de und vom wach­sen­den Macht­ein­fluss durch anti­deut­sche Strö­mun­gen. Immer wie­der sagt Dama­ge, dass einer der Grün­de für sei­nen Ideo­lo­gie­wech­sel die feh­len­de Gewalt­be­reit­schaft und der feh­len­de Mili­ta­ris­mus gewe­sen sei­en. Ins­ge­samt wirkt das Inter­view wie ein Glau­bens­be­kennt­nis zur rech­ten Sze­ne. Er betont wie­der­keh­rend, dass er mit einer angeb­lich schwa­chen und fehl­ge­lei­te­ten lin­ken Sze­ne abso­lut nichts mehr am Hut habe und sei­ne akti­vis­ti­sche rech­te Kar­rie­re nun los­ge­hen werde.

Im Früh­jahr 2011 mobi­li­siert MaKss Dama­ge in einem Track sei­ne Fans zu einem "Trau­er­marsch" in Stol­berg. Dort kam drei Jah­re zuvor ein 19-​Jähriger bei einem Streit mit einer Per­son mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund ums Leben. Dama­ge asso­zi­iert das Opfer fälsch­li­cher­wei­se mit der rechts­extre­men Sze­ne und instru­men­ta­li­siert den Tod eines jun­gen Erwach­se­nen per­fi­de. In den Zei­len, in denen er Wer­bung für den "Trau­er­marsch" macht, bezieht er sich auf das Opfer und spricht davon, dass er "stolz" auf die Teil­neh­mer des Mar­sches wäre. Er nennt an die­ser Stel­le auch den Klar­na­men. Indi­zi­en, das Opfer habe zur rech­ten Sze­ne gehört oder mit ihr sym­pa­thi­siert, gibt es nicht.

Zwei Lie­der sei­ner spä­ter gedropp­ten "Sturmzeichen"-EP lan­den auf der "Schulhof-​CD" der NPD. Die­se Tracks sind auch mit­ver­ant­wort­lich für die spä­te­re Indi­zie­rung der Rei­he. Die "Schulhof-​CD" der NPD erscheint zwi­schen den Jah­ren 2004 und 2013 fast jähr­lich. Mit ver­schie­de­nen Bands und Künst­lern ver­sucht die NPD, gezielt vor Schu­len, Jugend­treffs sowie per Brief Kin­der und Jugend­li­che für ihre Par­tei anzu­wer­ben. Ins­ge­samt wer­den vier Aus­ga­ben der "Schulhof-​CD" indi­ziert, unter ande­rem auch die aus dem Jahr 2011, auf der MaKss Dama­ge ver­tre­ten ist. Die­se wird im März 2012 wegen des Auf­rufs zu Frem­den­hass als schwer jugend­ge­fähr­dend kategorisiert.

Der Ber­li­ner Radio­sen­der KISS FM erregt 2016 durch ein ver­öf­fent­lich­tes Inter­view mit Dama­ge media­le Auf­merk­sam­keit. Geplant war ursprüng­lich eine Dis­kus­si­on zwi­schen dem Künst­ler und Come­di­an Shahak Shapi­ra. Nach­dem Shapi­ra jedoch ablehn­te, folgt ein Solo-​Interview mit dem Rap­per. Shapi­ra erklärt sich für eine Vor- und Nach­be­spre­chung bereit, kri­ti­siert die­se Akti­on jedoch stark. Kri­tik erfolgt lan­des­weit auch durch ande­re Medi­en. So lei­tet die Jour­na­lis­tin Fat­ma Ayd­emir ihren Kom­men­tar bei der taz wie folgt ein: "Der Radio­sen­der KissFM lädt einen rechts­ra­di­ka­len Rap­per in sei­ne Sen­dung - und lässt ihn nahe­zu unge­stört auf die Jugend los." Auch David Mol­ke ver­öf­fent­licht einen Bei­trag bei Hip​hop​.de mit dem Titel: "Wer Nazi-'Rapper' inter­viewt, muss sie auch kri­ti­sie­ren."

Dama­ge blickt bis heu­te auf acht Ver­öf­fent­li­chun­gen zurück. 2015 wur­de er wegen Volks­ver­het­zung und Ver­brei­tung gewalt­por­no­gra­fi­scher Schrif­ten zu einer Geld­stra­fe von 700 Euro ver­ur­teilt. Obwohl er mitt­ler­wei­le eine wich­ti­ge Rol­le als eine der Figu­ren, die NS-​Rap popu­lä­rer gemacht haben, genießt, muss er sich Kri­tik und Unver­ständ­nis rech­ter Gleich­ge­sinn­ter stel­len. Eini­ge äußern gro­ßen Unmut über die Nut­zung von Rap als ideo­lo­gi­sches Wer­be­in­stru­ment auf­grund der afri­ka­ni­schen und afro­ame­ri­ka­ni­schen Wur­zeln. Doch dass die­se Kri­tik­punk­te auch gegen Rechts­rock spre­chen, scheint in jener Debat­te meist nicht so wich­tig zu sein. Bei die­ser Dis­kus­si­on scheint es all­ge­mein kei­nen Kon­sens in der rech­ten Sze­ne zu geben. Mit Sicher­heit lässt sich jedoch sagen, dass Dama­ge bei den Rech­ten für mehr Akzep­tanz gegen­über NS-​Rap gesorgt hat.

Rech­ter Rap­per in den Charts - wer ist Chris Ares? | SPIEGEL TV

 

Beginn des heu­ti­gen NS-Rap

Zunächst ist zu erwäh­nen, dass es kei­ne uni­ver­sel­le Defi­ni­ti­on von NS-​Rap gibt. Vie­le Defi­ni­tio­nen und Bei­trä­ge stam­men von Recherche-​Netzwerken, Initia­ti­ven und Blogs, die teil­wei­se etwas unter­schied­li­che Defi­ni­tio­nen anfüh­ren. Auch aus den ver­schie­de­nen Ver­fas­sungs­schutz­be­rich­ten lässt sich kei­ne all­ge­mein­gül­ti­ge Defi­ni­ti­on ablei­ten. Vom zeit­li­chen Beginn spricht man all­ge­mein aber von und um das Jahr 2005. Ab hier lässt sich erken­nen, dass sich die NS-​Rap-​Szene anfing, enger zu ver­net­zen. So war die ers­te Gene­ra­ti­on haupt­säch­lich dar­über defi­niert, dass eine stär­ke­re Ver­net­zung zwi­schen den NS-​Rappern und der rest­li­chen rech­ten Sze­ne als Trend zu erken­nen war. Es gab vor­her auch schon ver­ein­zelt Rap­per mit ras­sis­ti­schen, völ­ki­schen und natio­na­lis­ti­schen Tex­ten. Die­se Rap­per waren aber nicht ver­netzt genug, dass man hier von NS-​Rap gespro­chen hät­te. Mit der zwei­ten Gene­ra­ti­on, zu der etwa auch Dama­ge zählt, war eine wei­te­re Stei­ge­rung der rap­t­ech­ni­schen Qua­li­tät zu beob­ach­ten, auch wenn sie immer noch weit vom Mainstream-​Rap ent­fernt war. Mit der drit­ten Gene­ra­ti­on wird NS-​Rap sehr viel stär­ker pro­fes­sio­na­li­siert, also dass ein stär­ke­rer Fokus auf das Erwirt­schaf­ten von Umsatz gesetzt wird. Auch die Strö­mung der Neu­en Rech­ten hat nun mehr Einfluss.

Schaut man sich Fan­ba­se und Klick­zah­len an, sind NS-​Rapper der drit­ten Gene­ra­ti­on mitt­ler­wei­le ganz vor­ne mit dabei. Auch im NS-​Rap spie­gelt sich der Wan­del, den es in den letz­ten 20 Jah­ren in der rechts­extre­men Sze­ne gab, wider. Die Neue Rech­te, wie die­se poli­ti­sche Strö­mung genannt wird, ver­sucht, die alte Ideo­lo­gie neu und abge­wan­delt zu ver­pa­cken. Einer der bekann­tes­ten Akteu­re im deutsch­spra­chi­gen Raum ist die Iden­ti­tä­re Bewe­gung. Aber auch Strö­mun­gen inner­halb der AfD kön­nen ideo­lo­gisch und per­so­nell der Neu­en Rech­ten zuge­ord­net wer­den. Es geht um Stich­wor­te wie "Isla­mi­sie­rung", "Defend Euro­pe", der "Gro­ße Aus­tausch" und "Recon­quis­ta". Die Neue Rech­te arbei­tet weni­ger mit ver­meint­lich gene­ti­schen Unter­schie­den, son­dern bezieht sich auf Volks­ge­mein­schaf­ten, die durch Boden und Kul­tur zuein­an­der gehö­ren wür­den. Auch sind ihre Wort­wahl und sprach­lich genutz­ten Bil­der im All­ge­mei­nen meist weni­ger bru­tal. Obwohl nie eine homo­ge­ne Grup­pe, bezieht sich die Neue Rech­te genau­so auf "die Ger­ma­nen", wie es auch "klas­si­sche" Nazis tun. So erscheint die Neue Rech­te auf­grund einer ande­ren Wort­wahl auf den ers­ten Blick even­tu­ell zwar harm­lo­ser, doch im Kern bei­der rechts­extre­men Strö­mun­gen geht es den­noch um sehr ähn­li­che Inhalte.

Das Erstar­ken der Neu­en Rech­ten im Ver­gleich zum "klas­si­schen" Rechts­extre­mis­mus, wel­cher natür­lich kei­ne durch­weg homo­ge­ne Grup­pe ist, lässt sich auch im NS-​Rap beob­ach­ten. Chris Ares, der im Sep­tem­ber 2020 sei­ne Kar­rie­re offi­zi­ell für been­det erklärt hat, grün­de­te 2019 das Label "NDS – Neu­er Deut­scher Stan­dard". Die Rap­per Pro­to­typ, Pri­mus und Runa ste­hen bei die­sem Label unter Ver­trag und so wird Chris Ares, wenn auch nicht mehr vor der Kame­ra bezie­hungs­wei­se dem Mikro, musi­ka­lisch wei­ter­hin Ein­fluss auf die Sze­ne neh­men kön­nen. Im Ver­gleich zu Dama­ges Ver­öf­fent­li­chun­gen hebt sich außer­dem deren tech­ni­sche Pro­duk­ti­ons­qua­li­tät deut­lich ab. Ange­fan­gen damit, dass bei­spiels­wei­se Musik­vi­de­os voll aus­pro­du­ziert wer­den. Das Video zu "Über­nah­me", einem Fea­ture zwi­schen Pri­mus und Pro­to­typ, beginnt mit einem Drohnen-​Shot über Tei­len Baut­zens. Es gibt schnel­le, an den Beat ange­pass­te Schnit­te, Fil­ter und Effek­te, die in der Post­pro­duk­ti­on ein­ge­fügt wur­den, Color Gra­ding und einen ver­nünf­ti­gen Bild­auf­bau. Sprich: Die­ses Musik­vi­deo wur­de von Men­schen pro­du­ziert, die sich zumin­dest grund­le­gend damit aus­ken­nen, wie man ein Video anspre­chend auf­baut und auf­nimmt. Mit der drit­ten Gene­ra­ti­on NS-​Rapper ist defi­ni­tiv der Trend zu beob­ach­ten, dass sich die Sze­ne wei­ter pro­fes­sio­na­li­siert und damit auch mone­ta­ri­siert. Ein Chris Ares, des­sen Musik bis vor Kur­zem noch über Spo­ti­fy abruf­bar war, hat so der Sze­ne die Tore geöff­net, die eige­ne Musik noch stär­ker zu verbreiten.

Zudem haben sich rech­te Ver­la­ge und Online-​Shops in den letz­ten Jah­ren immer kla­rer zu wich­ti­gen Instru­men­ten der rechts­extre­men Sze­ne her­aus­kris­tal­li­siert – teils legal, teils ille­gal. So wird die Musik und das Merch eini­ger NS-​Rapper, unter ande­rem von Pro­to­typ und Pri­mus, über den Acar­di Ver­lag ver­trie­ben. Auf der Web­site des Ver­lags fin­det man eine Aus­wahl an CDs, digi­ta­len Down­loads, Beklei­dung sowie ande­ren Fan­ar­ti­keln wie Fan-​Boxen. Neben einer eige­nen Kate­go­rie für Chris Ares gibt es sowohl eine wei­te­re für die bei­den Rap­per des Labels NDS als auch für den Cott­bu­ser Rap­per Bloody32.

Chris Ares: Wie Rech­te Hip-​Hop benut­zen | WALULIS

 

NS-​Rap und Öffentlichkeit

Die NDS-​Rapper haben rela­tiv hohe Klick­zah­len, gut aus­ge­bau­te Ver­triebs­struk­tu­ren und eine rela­tiv hohe Pro­duk­ti­ons­qua­li­tät. Sie gehö­ren damit zu einer ver­gleichs­wei­se klei­nen Grup­pe an NS-​Rappern. Zusätz­lich ist es für NS-​Rapper in den letz­ten Jah­ren nicht ein­fa­cher gewor­den, auf den gän­gi­gen Social Media-​Plattformen aktiv zu sein und dort ihre Musik zu ver­brei­ten. Mit der Löschung von Chris Ares bei Spo­ti­fy erklär­te die Musikstreaming-​Plattform, "in Zukunft sei Musik, die aus­drück­lich und haupt­säch­lich zu Hass oder Gewalt gegen eine Grup­pe oder ein Indi­vi­du­um [auf­ru­fe][…], ver­bo­ten". Inwie­fern aber Pod­casts und klei­ne­re rech­te Künst­ler tat­säch­lich betrof­fen sind, ist unklar.

Des Wei­te­ren haben Face­book, Insta­gram und You­Tube ihre Terms of Ser­vice in den letz­ten Jah­ren immer wie­der über­ar­bei­tet, sodass Hass­re­de, Auf­sta­che­lung zu Gewalt und Dis­kri­mi­nie­rung offi­zi­ell gegen eben­je­ne ver­sto­ßen. Auch wenn dies nicht per­fekt funk­tio­niert, da zum Bei­spiel auf You­Tube gelösch­te Musik­vi­de­os ger­ne von Dritt­ac­counts neu hoch­ge­la­den wer­den, erschwert dies den NS-​Rappern zumin­dest teil­wei­se ihr Schaf­fen. Ihre Bei­trä­ge kön­nen so schnel­ler ent­fernt wer­den oder eine Alters­be­schrän­kung erhal­ten. Wie­der­um hat sich hier in den letz­ten Jah­ren gezeigt, dass die­se Mecha­nis­men auch bewusst von rech­ten Trol­len genutzt wer­den kön­nen. Das Phä­no­men soge­nann­ter Troll-​Armeen gibt es schon län­ger. In den letz­ten Jah­ren benut­zen es Rech­te jedoch immer bewuss­ter und erfolg­rei­cher. Sie dis­li­ken Inhal­te bewusst und flu­ten Kom­men­tar­sek­tio­nen, um ande­re Per­so­nen mit bewusst pro­vo­ka­ti­ven Nach­rich­ten voll­zu­spam­men, oder mel­den unbe­grün­det Con­tent von Künst­lern und You­Tubern. Sie ver­su­chen so, Künst­ler und deren Inhal­te zu dis­kre­di­tie­ren sowie kon­struk­ti­ven Aus­tausch in den Kom­men­ta­ren oder die Ver­brei­tung von Inhal­ten zu stö­ren. Auf­grund die­ser neue­ren Mecha­nis­men und der ange­pass­ten Terms of Ser­vice der Platt­for­men, gera­de bei You­Tube, ist das Phä­no­men öfter zu beob­ach­ten und die Platt­for­men neh­men ver­meint­lich kri­ti­schen Con­tent schnel­ler off­line, wenn die­se von genug Accounts gemel­det wer­den. So kommt es immer wie­der vor, dass gezielt auch lin­ke Künst­ler und deren Inhal­te ins Visier der Troll-​Armeen geraten.

Bekann­te­re NS-​Rapper haben teil­wei­se Pro­ble­me, Accounts auf den gän­gi­gen Platt­for­men zu erstel­len oder auf­grund der Inhal­te, die sie ver­öf­fent­li­chen, ein höhe­res Risi­ko, gemel­det und gesperrt zu wer­den. Dies führt dazu, dass sie sich teil­wei­se unbe­kann­te­re Alter­na­ti­ven suchen, auf denen sie eben­falls ver­tre­ten sind. So wer­den Musik­vi­de­os zum Bei­spiel auf alter­na­ti­ven Platt­for­men wie Dai­ly­Mo­ti­on hoch­ge­la­den. Face­book und Insta­gram wer­den auch ger­ne um vk.com-Profile erwei­tert, eine rus­si­sche Facebook-​Alternative, die gera­de bei Rechts­extre­men hier­zu­lan­de sehr beliebt ist, weil dort ihre Inhal­te in den aller­meis­ten Fäl­len nicht ent­fernt wer­den. Gene­rell sind NS-​Rapper stark über die ver­schie­de­nen Platt­for­men ver­streut. Wegen die­ser viel­fäl­ti­gen Grün­de haben eini­ge einen eige­nen Telegram-​Kanal, um zumin­dest einen sta­bi­len, ein­sei­tig bespiel­ten Kanal betrei­ben zu kön­nen. Doch auch wenn NS-​Rapper heu­te mehr und bes­ser auf Insta­gram und Co. beob­ach­tet und gemel­det wer­den, hat sich ihre Reich­wei­te in den letz­ten Jah­ren ver­grö­ßert. Auch wegen der vor­her genann­ten Grün­de sind Feature-​Parts und Shou­touts zwi­schen den Rap­pern rele­vant, um so manu­ell die Reich­wei­te zu tei­len und wei­ter zu connecten.

 

Jah­res­ab­schluss­be­rich­te des Verfassungsschutzes

Je nach Reich­wei­te der Rap­per, Inhal­te ihrer Tracks und Rele­vanz für die politisch-​rechtsextreme Sze­ne sind sie sich teils natür­lich auch im Kla­ren dar­über, dass neben Fans, Sze­ne­insi­dern und Jour­na­lis­ten auch Sicher­heits­be­hör­den wie der Ver­fas­sungs­schutz an ihrem Schaf­fen inter­es­siert sind. Um digi­ta­le Über­wa­chung durch Sicher­heits­be­hör­den zu umge­hen, spie­len Sze­ne­treffs, Demons­tra­tio­nen sowie poli­ti­sche Kon­zer­te eine nicht zu unter­schät­zen­de Rol­le. So tau­chen MaKss Dama­ge und Chris Ares immer wie­der im Jah­res­ab­schluss­be­richt des Baye­ri­schen Lan­des­amts für Ver­fas­sungs­schutz auf. Auch im Bran­den­bur­gi­schen Jah­res­ab­schluss­be­richt des Ver­fas­sungs­schut­zes von 2019 wird NS-​Rap kurz the­ma­ti­siert. Es wird jedoch ange­ge­ben, dass NS-​Rap im Ver­gleich zu Rechts­rock eine sehr unter­ge­ord­ne­te Rol­le spie­le. In den letz­ten Jah­ren haben die Beob­ach­tun­gen von NS-​Rap durch den Ver­fas­sungs­schutz zuge­nom­men. Dies liegt sowohl am Grö­ßer­wer­den der Sze­ne als auch dar­an, dass man sicher­heits­po­li­tisch in Tei­len erkannt hat, dass die gro­ßen Namen der Sze­ne oft gute Ver­bin­dun­gen in die rechts­extre­me Sze­ne pfle­gen. Wel­che kon­kre­te Gefahr jedoch von NS-​Rap aus­geht, ist durch die Ver­fas­sungs­schutz­be­rich­te nicht abso­lut zu beant­wor­ten. Wäh­rend das Baye­ri­sche Lan­des­amt für Ver­fas­sungs­schutz etwas all­ge­mei­ner davon spricht, dass "rechts­extre­mis­ti­sche Musik […] ein wesent­li­ches Ein­tritts­tor in die rechts­extre­mis­ti­sche Sze­ne" sei, spricht der Bran­den­bur­gi­sche Ver­fas­sungs­schutz von "Rap-​Versuchen" und sieht "Skin­head­mu­sik" und "Rechts­rock" als die bei­den wich­tigs­ten Musik­rich­tun­gen der rechts­extre­men Sze­ne an.

 

Ver­bin­dun­gen in die orga­ni­sier­te Kriminalität

Bloody32 hat Klick­zah­len, von denen die meis­ten rech­ten Rap­per nur träu­men kön­nen. Ein Track von ihm heißt "Euro­pa fällt". Die­ser wur­de vor rund einem Jahr ver­öf­fent­licht und seit­dem fast 1,4 Mil­lio­nen Mal geklickt. Ins­ge­samt kann sein Kanal knapp sie­ben Mil­lio­nen Views vor­wei­sen. Bloody32 kommt aus der Cott­bu­ser Hooligan-​Szene und behan­delt die­sen Hin­ter­grund auch in sei­nen Tracks, was sicher­lich mit Grund dafür ist, war­um sei­ne Vide­os so hohe Klick­zah­len auf­wei­sen. Er hat ein Fea­ture mit dem NDS-​Rapper Pro­to­typ und ist auch ansons­ten nicht scheu, wenn es dar­um geht, sei­ne rechts­extre­me Gesin­nung in sei­nen Tracks oder über Social Media kund­zu­tun. Wei­te­re Tracks von ihm tra­gen Titel wie "Ein Volk", "Unser Land" oder "Heu­te Kämp­fen wir". Der Über­gang von Hooligan-​Romantik zu rech­ter Het­ze ist flie­ßend – die­sel­ben flie­ßen­den Über­gän­ge las­sen sich auch im Bereich der orga­ni­sier­ten Kri­mi­na­li­tät in sei­ner Hei­mat­stadt Cott­bus finden.

Aus einem ZEIT ONLINE-​Artikel vom 7. Okto­ber 2020 geht her­vor, dass sich in Cott­bus ein "toxi­sches Gebil­de" zusam­men­ge­fun­den habe. So drückt es das Lan­des­amt für Ver­fas­sungs­schutz Bran­den­burg aus. Dabei han­de­le es sich um eine ins­ge­samt wohl cir­ca 200 Per­so­nen star­ke Grup­pe: Per­so­nen mit Hin­ter­grün­den in der Hooligan-​Szene sowie der "klas­si­schen" Rechtsextremen-​Szene, aus dem Rocker-​Milieu sowie Klein­kri­mi­nel­le. Unter dem Namen "Kampf­ge­mein­schaft Cott­bus" wer­den ille­ga­le Geschäf­te im Bereich Drogen-, Menschen- und Waf­fen­han­del sowie Kör­per­ver­let­zung und wei­te­re Delik­te began­gen, die in den ver­schie­de­nen Milieus nicht unüb­lich sind. Die "Kampf­ge­mein­schaft Cott­bus" pflegt gute Ver­bin­dun­gen zum ört­li­chen Rocker­club "Pro­vo­ca­teur MC", der den "Hells Angels" nahe­steht. Außer­dem gibt es Quer­ver­bin­dun­gen zwi­schen dem Cott­bu­ser "PMC" und "Pure Hate", einem in Ber­lin ansäs­si­gen Rocker­chap­ter (Anm. d. Red.: Orts­grup­pe, die den Rocker­club in der ent­spre­chen­den Stadt ver­tritt), mit dem sich ein (hier unge­nann­ter) Ber­li­ner Rap­per ger­ne schmückt.

 

Was kann man für die Zukunft mitnehmen?

In der NS-​Rapszene gibt es vie­le klei­ne Namen. Bei einer Ein­tei­lung des NS-​Raps in drei Gene­ra­tio­nen sind für einen Über­blick der heu­ti­gen Sze­ne gera­de die letz­te Gene­ra­ti­on sowie MaKss Dama­ge als bedeu­tends­te Figur der zwei­ten Gene­ra­ti­on inter­es­sant. Mit ihm wur­de NS-​Rap tat­säch­lich ein The­ma und ein Wer­be­in­stru­ment der rechts­extre­men Szene.

Wenig über­ra­schend pfle­gen NS-​Rapper teils gute Kon­tak­te dort­hin. Auch gibt es Ver­bin­dun­gen zu rechts­extre­men Hoo­li­gans und in die orga­ni­sier­te Kri­mi­na­li­tät. Die­se sind oft sehr undurch­sich­tig und die Grup­pie­run­gen nach außen meist sehr ver­schlos­sen bezie­hungs­wei­se schwer ein­seh­bar für Außen­ste­hen­de. In der Regel agie­ren die Grup­pie­run­gen nicht so offen wie die "Kampf­ge­mein­schaft Cott­bus". Daher kann die Musik­rich­tung des NS-​Raps nur schwer iso­liert von der rech­ten Sze­ne betrach­tet wer­den. Eine kla­re Tren­nung ver­harm­lost außer­dem grund­sätz­lich die gefähr­li­chen Ideo­lo­gien. NS-​Rap im All­ge­mei­nen hat heu­te eine grö­ße­re Hörer­schaft als noch vor zehn Jah­ren. Dies mag sicher­lich ver­schie­de­ne Grün­de haben. Zum Bei­spiel hat sich unser Inter­net­kon­sum in den letz­ten Jah­ren extrem ver­än­dert und auch Rap wur­de sehr viel erfolg­rei­cher. Dabei kann spe­zi­ell poli­ti­sche Musik nicht nur als Ein­tritts­tor die­nen, son­dern auch ein Kata­ly­sa­tor für Mei­nungs­bil­dung sein.

NS-​Rap ist sicher­lich kein zu ver­nach­läs­si­gen­des The­ma. Ein Dis­kurs über rech­te Strö­mun­gen in der Gesell­schaft war, ist und wird auch wei­ter­hin nötig sein, um zukünf­ti­gen gesell­schaft­li­chen Scha­den zu ver­hin­dern. Dies betrifft Hip­Hop, aber auch sozia­le Medi­en und gesamt­ge­sell­schaft­li­che Dis­kus­sio­nen. Auch wenn es für die meis­ten, die im HipHop-​Kosmos unter­wegs sind, eine Selbst­ver­ständ­lich­keit ist, gegen Rechts zu sein, soll­te mit stei­gen­dem Ein­fluss rech­ter Strö­mun­gen die­ser Dis­kurs über einen ange­mes­se­nen Umgang mit ihnen auch akti­ver und grö­ßer wer­den. Die Aus­ein­an­der­set­zung mit Rechts­extre­mis­mus muss in allen Teil­be­rei­chen der Gesell­schaft pas­sie­ren. Hip­Hop und Rap kön­nen und soll­ten gera­de auf­grund der Ent­ste­hungs­um­stän­de von Rap und sei­ner eman­zi­pa­to­ri­schen und sys­tem­kri­ti­schen Funk­ti­on von Beginn an hier auf jeden Fall ihren Bei­trag leis­ten, so wie es im Deutschrap auch seit gerau­mer Zeit immer mal wie­der pas­siert und in abge­steck­ten Berei­chen von Rap zum guten Ton gehört.

(Abdu Baack)
(Gra­fik von Dani­el Fersch)