Das erste Konzert, das man ohne Eltern besuchen durfte. Nachts alleine auf der Autobahn und den gleichen Song immer und immer wieder hören, weil man nicht fassen kann, wie gut er ist. Der Track, den man mit den Freunden von früher laut grölend auf jeder Party mitgesungen hat. Vermutlich kennt jeder Mensch diesen Moment: Es läuft ein bestimmtes Lied oder Album, das einen direkt emotional in eine Situation zurückversetzen kann, nostalgisch werden lässt oder einfach nur aufgrund seiner Machart immer wieder zum Staunen bringt. Und genau darum geht es in unserem neuen Format "DIGGEN mit …". Wir diggen mit verschiedenen Protagonist:innen der Szene in ihren gedanklichen Plattenkisten und sprechen über Musik, die diese Emotionen in ihnen auslöst. Dafür stellen unsere Gäste jeweils eine eigene Playlist mit Songs zusammen, die sie bewegen, begeistern und inspirieren.
Dieses Mal ging es allerdings nicht um den persönlichen Musikgeschmack unseres Gastes, sondern um das, wofür er von vielen Menschen dieser Szene geschätzt wird: sein unendliches Wissen über HipHop. Falk Schacht stellte uns eine Playlist mit geschichtsträchtigen Songs zusammen, die aus den unterschiedlichsten Gründen relevant für diese Kultur sind. Dazu brachte er uns ein Aufgebot an Anekdoten mit, das kaum zu überbieten ist. Doch noch viel wichtiger: Bei jeder einzelnen Geschichte ließ er uns verstehen, wieso sie heute noch genauso relevant ist wie damals und welche Wurzeln sie geschlagen hat. Zum Beispiel, wieso es Cora E. vermutlich nicht ohne Roxanne Shanté geben würde. Oder welche Tür die Sugarhill Gang für Public Enemy öffnete und was das für ein ganzes Musikgenre zu bedeuten hatte.
1. The Sequence – Funk You Up (prod. by Sylvia Robinson)
Falk Schacht: The Sequence kennt leider nicht jeder, aber das sollte man ändern. Das war im Grunde die erste unter Vertrag stehende weibliche Rapcrew. "Funk You Up" ist ein klassisches, lupenreines Disco-Groove-Ding, auf dem sie rappen statt zu singen. Das war damals etwas Außergewöhnliches und Neues, deswegen hat das sehr gut funktioniert. Entstanden ist das alles, als die Sugarhill Gang getourt hat. The Sequence hat sich bei ihnen gemeldet, weil sie unbedingt dabei sein wollten. Und dort haben sie dann im Backstage-Bereich Sylvia Robinson kennengelernt, die das Label Sugarhill Records betrieben hat und im Grunde auf die Idee gekommen ist, die Sugarhill Gang zu gründen. Die drei Ladies hat sie sofort unter Vertrag genommen. Das hatte damals auch Erfolg, aber es ist schon feststellbar, dass die Geschichte von den Gewinnern geschrieben wird und das sind dann doch meistens die Männer. Das ändert sich ja zum Glück gerade. Den ersten Artikel über Frauen im Rap und ihre Probleme in der Szene habe ich 1995 geschrieben. Und heute brauche ich das gar nicht mehr, weil es so viele junge Journalistinnen gibt, die dahingehend arbeiten. Früher war das leider sehr zäh.
2. The Sugarhill Gang – Rapper's Delight (prod. by Sylvia Robinson)
Falk Schacht: "Rapper's Delight" ist im September 1979 rausgekommen und in den darauffolgenden Monaten explodiert. Bereits im Januar 1980 ist die Sugarhill Gang nach Deutschland geflogen und in Bremen in einer Fernsehsendung aufgetreten. Und eine Woche später waren sie für mehrere Monate in den deutschen Top Ten. Der wahnsinnige Erfolg hat dann dazu geführt, dass es auch eine deutsche Version gab. Das war damals so üblich, weil man noch mal Geld damit machen konnte. Diese nationalen Cover-Versionen in der jeweiligen Landessprache eines Welthits gab es allerdings in vielen Ländern, das war keine rein deutsche Sache. Bis jetzt kenne ich 30 Songs weltweit – von Südamerika bis zu den Philippinen. Das alles ist überwiegend im Jahr 1980 passiert. Dieser Track hat offensichtlich sehr viel bei den Menschen ausgelöst und damit Rap und das erste Lebenszeichen der HipHop-Kultur um die Welt getragen. Irgendwie war das auch einer der ersten richtigen Sündenfälle des HipHops. Man kennt ja die Forderung nach Realness und Authentizität von Rapper:innen und Fans – der Streit darüber begann zu diesem Zeitpunkt. Das war eine gecastete Band, die "echte HipHop-Szene" hat das gehört und sich furchtbar aufgeregt, weil es nicht real war. Demnach gab es schon 1979 den Vorwurf der kulturellen Aneignung. Die Realness-Diskussion ist ja im Endeffekt nichts anderes.
3. Funky 4 + 1 – That's the Joint (prod. by Sylvia Robinson)
Falk Schacht: Funky 4 + 1 war die erste Rap-Gruppe, die einen Platten-Deal bekommen hat und auch die erste, die im bundesweiten TV auftrat. Blondie bat sie bei einer Saturday Night Live-Folge aufzutreten, die sie moderierte. Die Punk-Szene New Yorks hieß die Rap-Szene mit offenen Armen willkommen und sorgte so dafür, dass diese schnell Aufmerksamkeit bekam. Für viele Punks war Rap die schwarze Version von Punk. Auch Sha-Rock gehörte zu Funky 4 + 1. Sie gilt als eine der ersten Rapperinnen, die sich auf den Blockpartys und Jams bemerkbar machte. Den Song "Thats the Joint" kennt man auch, weil er sehr oft gesampelt wurde. Zum Beispiel von Outkast, EPMD und den Beastie Boys.
4. Grandmaster Flash & The Furious Five – The Message (prod. by Jigsaw Productions, Sylvia Robinson)
Falk Schacht: An "The Message" fasziniert mich so, dass man diverse Dinge daran festmachen kann. Zum einen ist interessant, dass Grandmaster Flash nie direkt an dem Song beteiligt war, aber immer zuerst genannt wird. HipHop ist eine von DJs begründete Kultur. Sie waren damals die absoluten Stars und wurden auch immer zuerst genannt. Viele denken bis heute, dass Grandmaster Flash den Song getappt hat, aber das ist falsch. Trotzdem spielt er nach wie vor die meisten Festival-Gigs, obwohl er so gut wie nichts für die Songs, die unter seinem Namen berühmt wurden, getan hat. Deswegen gibt es auch heute noch viel Streit zwischen ihm und den Mitgliedern der Furious Five. Außerdem signalisiert der Song den Übergang von der Disco-Rap-Phase mit Live-Band in das Zeitalter der Drum Machines. Eine Person alleine kann jetzt komplette Beats bauen. In diesem Fall war das Duke Bootee, der ursprünglich nichts mit der Band zu tun hatte. Er hat auch den Text geschrieben und Sylvia Robinson dann sein Demo gezeigt. Sie sah viel Potenzial darin und wollte einen Song mit Grandmaster Flash daraus machen. Den Furious Five gefiel das aber überhaupt nicht. Dieser Song klang nicht nur anders, er war auch wesentlich langsamer als das, was man bis dahin produzierte. Dazu war der Text auch noch politisch. Bisher hatten sie eher Party- oder Battlerap-Texte produziert. Also, den Eskapismus-Sound bedient. Und nun sollten sie vom Ghetto erzählen, wovon sie eigentlich mit ihren Texten ablenken wollten. Sylvia Robinson wusste allerdings, dass Melle Mel relativ simpel über Geld motivierbar war und bezahlte ihn. Das war eine Besonderheit, weil die Artists meistens nur Geld für Live-Auftritte vom Label bekamen. Melle Mel nahm das Geld, hatte aber keinen Bock, einen neuen Text zu schreiben, und rappte deswegen einfach einen alten Text von sich. Und so kam es, dass außer Duke Bootee und Melle Mel niemand involviert war. Als "The Message" plötzlich so ein Hit wurde, wollten natürlich doch alle dabei sein. Im Video sieht man sogar die original Crew. An der Story merkt man schon wieder, dass in der Musikindustrie der damaligen Zeit sehr viel konstruiert und manipuliert wurde. Es wurden Leute gegeneinander ausgespielt und es gab ein Machtgefälle. Und das, obwohl der Song so sozialkritisch war. Trotzdem war er extrem wichtig, weil er eine Tür aufgemacht hat, durch die dann etwas später Public Enemy gehen konnte. Erst ab diesem Zeitpunkt wurde Rap auch in den Texten politisch und sozialkritisch.
5. Public Enemy – Rebel Without A Pause (prod. by Chuck D, Hank Shocklee, Bill Stephney)
Falk Schacht: Public Enemy sind diejenigen, die Black Consciousness im Rap groß gemacht haben. Das liegt, glaube ich, daran, dass die Begründer der HipHop-Kultur die Kinder der Bürgerrechtsbewegung der 60er Jahre sind. Und die wurde ja im wahrsten Sinne des Wortes gegen Ende der 60er Jahre zusammengeschossen. Martin Luther King und Malcolm X wurden ermordet. Und die Black Panthers wurden stark kriminalisiert und in Teilen getötet sowie viele andere schwarze revolutionäre Gruppen und Einzelpersonen auch. In den 70er Jahren brach diese Bürgerrechtsbewegung dann zusammen. Chuck D war immer wichtig, dass dieser revolutionäre Spirit weiter hochgehalten wird, aber das hat einfach niemanden interessiert. Die Ghettos wurden mit billigen Drogen überflutet und der Kampf gegen den systematischen Rassismus verwandelte sich in den Kampf um lukrative Verkaufsterritorien, Geld und den nächsten H-Fix. Als ihm dann 1986 der Deal von Def Jam angeboten wurde, war er der Ansicht, dass er eh schon zu alt ist, um Popstar zu werden. Rick Rubin hat ihn aber so lange genervt, bis er, unter einer Bedingung, zugesagt hat. Und zwar, dass er das so hardcore durchziehen kann, wie er will. Damit war Rick Rubin einverstanden, allerdings fand er Flavor Flav unpassend, weil er für ihn zu unpolitisch war. Chuck D meinte aber: "Nein, wir brauchen den. Ohne den mache ich es nicht." Und Chuck D hatte Recht. Die Musik von Public Enemy ist sehr hart und auch trocken auf eine Art. Fast schon akademisch, was die Inhalte betrifft. Und Flavor Flav bringt eine Unterhaltungsebene mit rein, die enorm wichtig ist und einen entscheidenden Unterschied macht. Was Chuck D sich da konzeptionell ausgedacht hat, war extrem beeindruckend. Es gibt zum Beispiel einen Minister of Information, wie bei den Black Panthers. Nicht jeder war Rapper, aber jeder hatte eine Funktion und einen Titel. So gab es auch die Security of the First World. Das waren Leute in Army-Outfits, die auf der Bühne Drill-Routinen durchführten, die wie militärische Tanz-Choreos aussahen. Das geschah in Anlehnung an die Black Panthers und ihre Funktion als Securitys in den Ghettos, die sie übernommen hatten, weil man der weißen Polizei damals schon nicht vertrauen konnte. All das war unfassbar neu, beeindruckend und kraftvoll. Dank Public Enemy gab es Ende der 80er richtig viele politische Rapcrews. Und sie pushten die Afrocentricity-Bewegung der frühen 90er Jahre. Sie sind eine der wichtigsten HipHop-Bands aller Zeiten.
6. Roxanne Shanté – Roxanne's Revenge (prod. by Marley Marl)
Falk Schacht: Das habe ich gepickt, weil Roxanne Shanté die erste richtig große Battlerapperin war, die wiederum sehr viele Frauen innerhalb der HipHop-Kultur weltweit inspirierte. Auch für Cora E. war sie ein extrem wichtiger Einfluss. Sie rappt in "Schlüsselkind": "Ich wollte rappen wie Shanté." Zum Hintergrund des Songs: Die Crew UTFO hatte einen kleinen Hit mit dem Song "Roxanne Roxanne", in dem sie Slut-Shaming betrieben. Die Producer-Legende Marley Marl hatte die Idee, Shanté einen Antwort-Song machen zu lassen, in dem sie den Herren von UTFO erzählte, was für arme Würstchen sie sind. Deshalb nahm sie auch den Vornamen "Roxanne" an. Weil sie UTFO so brillant zerlegte, wurde dieser Song zu einem extrem populären Hit, der sich über 250 000 Mal verkaufte. Und danach begannen die sogenannten "Roxanne-Wars". Immer mehr Rapper:innen mischten sich ein und es entstanden innerhalb der nächsten zwölf Monate bis zu 35 Antwort-Songs, die sich mit der Figur "Roxanne" auseinandersetzten. Sie selber kämpfte immer wieder während ihrer Karriere gegen enorme Widerstände und die vorherrschenden patriarchalen und rassistischen Strukturen. Dadurch blieben ihr viele Türen verschlossen. Es gibt ein Biopic über ihr Leben, das "Roxanne, Roxanne" heißt und auf Netflix zu sehen ist. Dringende Empfehlung!
7. Stetsasonic – Talkin' All That Jazz (prod. by MC Delite)
Falk Schacht: Stetsasonic habe ich ausgewählt, weil sie sehr selten erwähnt werden und ich ein brutaler Fan dieses Albums bin. "Talkin' All That Jazz" ist interessant, weil sie sich mit Sampling auseinandersetzen. Es wurde ihnen nämlich vorgeworfen, dass sie nicht kreativ seien. Deswegen erklären sie, wieso sie Sounds sampeln. Dabei haben sie eine meiner Lieblingszeilen geschrieben: "Rap brings back old R 'n' B. And if we would not, people could've forgot." Und das ist genau der Punkt. Sampling transformiert alte in neue Informationen. Heute macht jeder aus irgendwelchen Sachen auf seinem Handy ein Meme und lädt das hoch. Diese "Remix-Kultur" ist heute normal, aber damals war das etwas sehr Außergewöhnliches. Der Konflikt war zu dieser Zeit auch weniger auf das Urheberrecht bezogen, sondern lag mehr im Vorwurf der Kreativlosigkeit. "In Full Gear" gehört zu den Alben, in denen die ganz hohe Kunst des Samplings zu hören ist. Später wurden in den meisten Rap-Songs ein oder zwei Samples genutzt. Bei Stetsasonic sind in einem Song teilweise 15, 20 oder 30 unterschiedliche Tracks miteinander verbunden. Und sowas liebe ich extrem. Diese Fähigkeit, zu hören, was aus unterschiedlichen Quellen zusammenpasst, ist wirklich hochspannend. Prince Paul war einer ihrer DJ und er führte später diese komplexe Sample-Kunst bei De La Soul weiter. Das war die Hochzeit des Samplings. Ab den 90ern begann das mit den großen Urheberrechtsklagen und es wurde immer weniger gesampelt.
8. Beastie Boys – Shake Your Rump (prod. by Beastie Boys, Dust Brothers)
Falk Schacht: "Paul's Boutique" von 1989 ist wahrscheinlich auch eins der komplexesten HipHop-Alben, die je produziert wurden. Es sind hunderte Samples auf diesem Album und es passiert ständig etwas in den Beats und Arrangements. Ich muss zugeben, dass mir das heute ein wenig fehlt. Wenn man sich dieses Album von vorne bis hinten anhört, wird es nie langweilig, weil alle dreißig Sekunden irgendetwas passiert. Manche Songs sind teilweise nur eine Minute lang – so, wie ich mir ein Mixtape oder eine Radiosendung wünsche. Es ist für mich purer HipHop-Sound, weil diese Musik der DJ-Kultur entstammt. Und ich will diese DJs arbeiten hören.
9. Advanced Chemistry – Fremd im eigenen Land (prod. by Torch)
Falk Schacht: "Fremd im eigenen Land" habe ich ausgewählt, weil es einer der wichtigsten Deutschrap-Songs aller Zeiten ist. Aus unterschiedlichsten Gründen. Zum einen hat der Song ein Problem so gut und perfekt auf die Karte gebracht wie kein anderer zuvor. Zum anderen war er auch eine Art Kristallisationspunkt. Damals haben sich viele darin bestärkt gefühlt, dass HipHop mehr als nur alberner Partyspaß ist. "Wir haben was zu sagen. Wir haben eine Stimme." Das galt für eine ganze HipHop-Generation. Aber für Advanced Chemistry noch mal im Speziellen, weil sie für BIPoC gesprochen haben. Zu dieser Zeit sind sie auch in einen Konflikt mit den Fantastischen Vier gekommen. Sie haben ihnen Ausverkauf vorgeworfen. Und da haben wir wieder die Frage nach der Realness. Es geht um den Ausverkauf der Kultur. Im Alter von 18 Jahren habe ich nicht verstanden, wo das Problem liegt. Aber damals konnte einem auch kaum einer vernünftig erklären, dass es eigentlich um kulturelle Aneignung geht. Und auch wenn das Konzept heute besser verstanden wird, muss man genauso über kulturelle Verehrung sprechen. Aber das ist eine andere Story.
10. Cora E. – Schlüsselkind (prod. by Busy)
Falk Schacht: Cora E. hat mit "Schlüsselkind" im Grunde den Soundtrack der HipHop-Kultur geschrieben. Der größte Teil der HipHop-Aktiven sind vaterlose Schlüsselkinder auf der Suche nach Anerkennung und Sinn im Leben. Heute frage ich mich, wieso es Schlüsselkinder eigentlich gibt. Natürlich denkt man an vernachlässigte Kinder, aber der Song bringt auch zum Ausdruck, dass Single-Mütter benachteiligt werden. Schlüsselkinder sind ein kapitalistisches Produkt von patriarchalen Strukturen, die Frauen benachteiligen. Und viele der Probleme, die Rapper:innen artikulieren, basieren am Ende des Tages auf der systematischen Benachteiligung von Frauen. Leider erkennen viele männliche Rapper diesen Zusammenhang nicht. Deshalb spreche ich jedes mal darüber, wenn ich über "Schlüsselkind" spreche.
11. Shogoon – Poster (prod. by Shogoon)
Falk Schacht: Das ist jetzt ein großer zeitlicher Sprung, aber ich wollte auch ein paar modernere Sachen mitbringen. Shogoon finde ich deswegen so spannend, weil er ein Multitalent ist. Er produziert und rappt. Er ist sehr geschichtsinteressiert, ohne dabei anstrengend hängengeblieben zu sein. Und er arbeitet sich in Bereiche ein, die ihn interessieren. Zum Beispiel in den Westcoast-Sound der 90er Jahre oder den Neptunes-Sound der 00er Jahre. Und am besten wird es, wenn er das Ganze anfängt, zu verbinden. Deshalb sollte man definitiv ein Auge auf ihn werfen. Da wird noch einiges passieren in den nächsten Jahren.
12. NOEL & Endzone – Aktien (prod. by Endzone)
Falk Schacht: Dasselbe gilt für NOEL. Sie ist für mich eine der spannendsten jungen Rapperinnen, die wir haben. Ihr Vater ist Teil der Flying Steps. (Anm. d. Red.: eine Breakdance-Crew aus Berlin) Das heißt, sie wurde von Anfang an in der HipHop-Kultur sozialisiert. Es ist spannend, zu sehen, wie diese Generation die HipHop-Kultur weiterentwickelt. Wenn man sich die Modus Mio-Playlist anguckt, kann man das Gefühl bekommen, dass die Musik heute sehr eintönig und oberflächlich ist. Es geht oft um Statussymbole. Der eigentliche kulturelle Wert, die Bedeutung und das Bereichernde der Kultur geht gerne mal unter. NOEL und Shogoon sind zwei Beispiele dafür, wie man es anders machen kann und trotzdem am Puls der Zeit agiert. Sehr fresh.
All diese Tracks findet ihr hier in unserer "DIGGEN mit Falk Schacht"-Playlist auf Spotify.
(Yasmina Rossmeisl)
(Fotos von Sandra Müller)