Dexter ist ohne Frage ein Multitalent. Während er seiner Facharztausbildung nachging, machte er sich einen Namen als einer der bedeutendsten Produzenten der Deutschrap-Szene. Gleichzeitig hat er sich auch als Rapper bewährt. Seine größten Erfolge durfte er als Producer mit Rappern wie Casper, Fatoni und Cro feiern. Von Liebhabern wird er jedoch unter anderem für legendäre Beatfight-Runden oder den "H.A.F.T. (Dexter RMX)" geschätzt. Nahezu jeder wird in Dexters Diskografie eine Perle entdecken – bei so vielen verschiedenen Projekten mit definitivem Signature-Sound. Sobald man sich intensiver mit den verschiedenen Richtungen seiner Karriere auseinandersetzt, fragt man sich, wie ein Mensch allein das alles schaffen kann. Es gibt viele Themen, über die man mit Dexter sprechen möchte. Doch da seine Laufbahn vermuten lässt, dass sich sein Arbeitsethos von dem vieler Leute abhebt, baten wir ihn zu genau diesem Thema zum Interview. Gepaart mit der Leidenschaft und Liebe für Musik, auf die er in unserem Gespräch immer wieder zurückkam, ergibt das wohl sein Erfolgsrezept, welches ihn immer weiter vorantreibt.
MZEE.com: Du warst bis vor Kurzem Producer, Rapper und Kinderarzt gleichzeitig – letzteres hast du nun aufgegeben. Zudem hast du aber auch eine Familie. Wie wichtig ist Zeitmanagement in deinem Alltag?
Dexter: Das ist schon wichtig. Ich habe kürzlich in der Klinik gekündigt, weil es einfach zu viel wurde. Irgendwie kriegt man es mit der Zeit hin. Das Problem bei kreativer Arbeit ist allerdings, dass du dir zwar eine bestimmte Zeit dafür freiräumen kannst, die Kreativität aber nicht auf Knopfdruck kommt. Manchmal sitzt du ein paar Stunden da und es kommt einfach nichts dabei herum. Dann ärgert man sich und kriegt schlechte Laune. Es ist ein bisschen schwierig, aber ich muss zu festen Zeiten Musik machen. In der Zubettbring-Zeit geht das nicht. Ich schlage mir oft die Nächte um die Ohren und bin am nächsten Tag wieder schlecht ausgeschlafen.
MZEE.com: Ist es nicht auch anstrengend, die Zusammenarbeit mit den anderen Künstlern zusätzlich zu organisieren?
Dexter: Ja, schon. Oft haben die Sachen der anderen Priorität, weil sie ihre Abgaben haben. Ich habe irgendwie immer seltener Zeit, was für mich zu machen. Deswegen kam auch schon länger kein Solo-Album mehr. Die Arbeit mit Fatoni zum Beispiel ist super zeitintensiv, weil ich da sehr involviert bin. Mittlerweile kommt Toni einfach 'ne Woche zu mir und muss alles mitmachen. (lacht) Er pennt dann bei uns und schreibt, wenn ich gerade keine Zeit habe. Das funktioniert schon, aber es ist nicht mehr so wie früher, als man einfach drauflos gemacht hat und keine Verantwortung hatte. Ich bin innerlich so getrieben, Musik zu machen, dass letztendlich doch immer irgendwas passiert. Alle anderen Freizeitaktivitäten, wie in Clubs zu gehen, Sport zu machen und Serien zu schauen, fallen aus. Ich habe dafür keine Zeit.
MZEE.com: Wie setzt du denn deine Prioritäten? So wie sich das anhört, steht die Arbeit – nach der Familie – an einer der ersten Stellen, oder?
Dexter: Ach, das ist ja meine Passion und fühlt sich gar nicht so krass nach Arbeit an. Aber seit ich nur noch das mache, muss ich meinen kompletten Lebensunterhalt damit bestreiten. Da muss man schon Sachen erledigen, die einem unterm Strich ein bisschen Geld einbringen. Meine Arbeit hat sich dahingehend verändert, dass ich viele Mixing- und Masteringjobs mache. Bis jetzt funktioniert das gut und ich bin sehr froh, dass ich den Schritt gewagt habe. Ich nehme ja auch durch Live-Auftritte, DJ-Bookings, Produktionen und Events, die ich in Stuttgart veranstalte, Geld ein. Jetzt fallen die Live-Gagen zwar erst mal weg, aber wenn ich irgendwann merke, dass es finanziell nicht mehr läuft, kann ich jederzeit auf meinen anderen Beruf zurückgreifen. Das ist eine Luxusposition. Auf der Straße werde ich nicht landen. Andere Künstler aus meinem Umfeld und auch Freunde, die Clubs und Bars besitzen, haben es jetzt deutlich schwerer.
MZEE.com: Mit deiner Musik läuft es ja schon länger gut, trotzdem hast du bis vor Kurzem noch deinen Beruf als Arzt ausgeübt. Beeinflusst das Bedürfnis nach Sicherheit deine beruflichen Entscheidungen stark?
Dexter: Ja, absolut. Ich bin kein Künstler, der aufs Ganze geht und war das auch nie. Die finanzielle Situation musste so sicher sein, dass ich von der Musik zu hundert Prozent gut leben und meine Familie ernähren kann. Auf den Stress, am Existenzminimum zu kratzen, habe ich keine Lust. Es ist ja nicht so, dass mir die Arbeit im Krankenhaus keinen Spaß gemacht hätte. Ich habe einfach gemerkt, dass ich mit meiner wirklichen Leidenschaft Musik genug Geld verdiene. Ich hätte den Schritt auch früher machen können, das stimmt. Allerdings habe ich erst noch meine Facharztprüfung gemacht, damit ich ausbildungstechnisch so gut aufgestellt bin, dass ich jederzeit zurückkönnte.
MZEE.com: Sowohl Arzt als auch Musiker sind beides auf ihre Art Berufe, mit denen Bewunderung einhergeht. Spielt das für dich eine Rolle?
Dexter: (lacht) Ich merke natürlich, dass die Leute darauf anspringen und eine gewisse Bewunderung dafür da ist, dass ich Arzt bin und Musik mache. Aber für mich war das überhaupt kein Grund dafür, das zu machen. Natürlich freue ich mich, wenn die Platten gekauft werden und man live spielen kann, aber ich bin kein Fame-orientierter Mensch. Überhaupt nicht. Ich verbiege mich auch musikalisch nach wie vor nicht. Es kommen immer wieder Anfragen von irgendwelchen Leuten, die sehr bekannt sind, aber fragwürdige Musik machen. Selbst wenn dabei eine große Summe rumkommen würde, lehne ich die trotzdem ab. Für mich ist einfach wichtig, dass ich das machen kann, worauf ich persönlich Lust habe, was mir etwas bringt und mir musikalisch Freude macht.
MZEE.com: Ich denke, wenn man sich die Künstler anschaut, mit denen du zusammenarbeitest, merkt man, dass du dir treu geblieben bist.
Dexter: Es gab sehr viele Momente in der Karriere, in denen man eine andere Abzweigung hätte nehmen können und alles wäre anders gelaufen. Ich versuche, das lieber langsam und gesund wachsen zu lassen. Es ist viel spannender, mit kantigen Underdogs zusammenzuarbeiten und aus Leuten noch etwas herauszukitzeln, die am Anfang ihrer Karriere stehen. Wie zum Beispiel mit MC Smook oder Juicy Gay. Die haben in der Szene ihren Status, sind aber weit entfernt von Massenruhm. Wenn ich mich mit den Leuten verstehe, man mit ihnen gut rumhängen und coole Sessions machen kann, bringt mir das Spaß – und der ist mir wichtiger. Ich würde behaupten, dass ich für einen bestimmten Sound stehe. Manche Menschen stecken mich immer noch in die Boom bap-Oldschool-Schublade und da bin ich auch irgendwie zu Hause, aber ich bin schon immer offen für andere Sachen gewesen. Es gibt so viele spannende neue Artists, die ich tausendmal mehr feiere als irgendwelche alten Sachen. Ich bin totaler Fan von Lugatti & 9ine und Symba. Die Sachen finde ich geil, weil die nicht so glattgebügelt, sondern DIY sind. Sie haben aber trotzdem eine krasse Reichweite und machen einfach ihr Ding.
MZEE.com: Würdest du dich als Perfektionisten bezeichnen?
Dexter: (überlegt) Was Klangästhetik, Vibe und so weiter betrifft, ja. Aber rein technisch nicht. Wenn ich etwas rappe, das ich noch verbessern könnte, denke ich oft: "Ach, komm, egal, lass lieber was anderes machen." Ich bin Fan von Momentaufnahmen. Die Magie des Moments ist mir meistens wichtiger als ein superperfekter Track. Da habe ich eher den HipHop-Approach, dass Sachen aus einer Session entstehen, da muss nicht jede Line perfekt sein. Beim Vibe, der transportiert wird, und den Samples und Sounds, die benutzt werden, bin ich aber sehr perfektionistisch. Wenn die Produktion, die entsteht, nicht ganz meine Richtung ist, höre ich eigentlich auf.
MZEE.com: Bei deiner Musik spielt der Vibe eine große Rolle. Sie hat diese gewisse Unbeschwertheit. Woher kommt das?
Dexter: Jeder Mensch hat natürlich sein Päckchen zu tragen, aber ich habe zum Glück nicht so viele persönliche Issues. Und wenn, kläre ich solche Dinge eigentlich immer in Gesprächen. Ich habe nicht das Bedürfnis, das in der Musik auszudrücken. Wenn ich mich kacke fühle, mache ich keine Musik. Und wenn man nur Songs macht, wenn man sich gut fühlt, werden vor allem die Unbeschwertheit und die guten Zeiten beleuchtet. Allerdings ist mir natürlich auch klar, dass auf der Welt viel Scheiße passiert und das beschäftigt mich extrem. Mein neues Album ist fast fertig. Es wird ein, zwei Tracks geben, bei denen ich ein bisschen ernster werde, das aber in meinen Humor verpacke. Auf dem letzten Album kann man zwischen den Zeilen auch lesen, dass nicht alles nur lol-mäßig und klamaukig gemeint ist, würde ich mal behaupten. Bei der neuen Platte kommt das noch mehr zutage. Da das Rappen immer ein Nebending war und ich das gemacht habe, weil ich Bock drauf hatte, Scheiß zu reden, ging es auch immer nur um die Momente. Wenn es um tiefere Gefühle geht, kann ich mich besser in den Produktionen ausdrücken. Viele meiner Lasten kanalisiere ich in den Beats und deswegen bringe ich nach wie vor viel Instrumentalmusik raus. Da ist der Interpretationsspielraum natürlich sehr groß, aber da habe ich auch kein Bedürfnis nach Worten. Ich muss sagen, ich habe mir noch nicht so viele Gedanken darüber gemacht, weil ich mit sehr wenig Kalkül ans Musikmachen rangehe. Es kommt einfach raus, wie es rauskommt. Ich bin aber jemand, der viel nachdenkt und politisch sehr interessiert ist. Man müsste seine Stimme häufiger gegen Rechtspopulismus erheben. In der Musik schaffe ich das leider noch nicht so gut, dass es mich zufriedenstellt, aber ich sehe das als wichtig an. Ich arbeite ja auch mit vielen Künstlern zusammen, die sich klar positionieren. In Zukunft werde ich schon Mittel und Wege finden, das auch zu tun. Man sollte seine Stimme nutzen, wenn man eine größere Hörerschaft hat.
MZEE.com: Rapper wie Fatoni oder Edgar Wasser, mit denen du viel zusammenarbeitest, haben das natürlich über die Jahre perfektioniert.
Dexter: Die schreiben einfach saugut. Sie finden die richtigen Worte und können Sachverhalte so darstellen, dass es musikalisch cool ist und einen trotzdem zum Nachdenken anregt. Mir fehlt diese Fähigkeit. Meine Stärke liegt eher in Wohlfühl-Momentaufnahmen. Das kann ich, glaube ich, gut vermitteln. Beim Schreiben von politischen Texten komme ich an meine Grenzen und denke mir, dass andere es viel besser können. Die kann ich immerhin musikalisch unterstützen. Man kann ja nicht alles können. (lacht)
MZEE.com: Es ist ja auch eine Stärke, erkennen zu können, wo die eigenen Schwächen und Stärken liegen.
Dexter: Ja, voll. Schau dir zum Beispiel die neuen Leute an, die viel Mode mit reinbringen, total fresh aussehen und sich gut bewegen. Da denke ich mir manchmal: "Ach, Mann, das ist schon cool, was die verkörpern." Nicht, dass ich Mode-Rap so geil finde. Aber viele Sachen, die einen gewissen Style haben und swaggy rüberkommen, gefallen mir, muss ich ehrlich sagen. Wenn ich mich für ein Video vor eine Kamera stelle, weiß ich genau, dass ich das niemals so machen könnte. (lacht) Das würde mir keiner abnehmen. Ich drehe sehr ungern Videos, weil ich mich dann hasse. Mich selbst darzustellen, kann ich einfach nicht so gut. Das versuche ich gar nicht erst, das wird immer peinlich.
MZEE.com: Eher im Hintergrund bleiben zu wollen, ist doch aber auch so ein Produzenten-Ding, oder?
Dexter: Seit ich Touren gespielt habe, ist es nicht mehr so krass. Vor "Haare nice, Socken fly" war ich immer total aufgeregt, bevor ich auf die Bühne bin. Das habe ich inzwischen zum Glück abgelegt. Viele Produzenten-Kollegen haben keinen Bock darauf und würden das nie machen. Allein der Vorgang, die Songs live zu rappen und die Energie der Leute mitzubekommen, hat die Zweifel beendet, sodass ich gar nicht mehr so viel darüber nachdenke. Wenn ich das überhaupt nicht wollen würde, würde ich es auch nicht machen. Hinter einem DJ-Pult fühle ich mich aber immer noch etwas wohler. Vor allem, wenn man alleine ist. Da kommen wir wieder zum Thema Perfektionismus: Auf der Bühne will ich das schon so darbieten, dass es gut ist. Ich will das live rappen und keine Texte vergessen, was leider immer noch sehr oft passiert. (lacht)
MZEE.com: Lass uns noch etwas über die aktuelle Lage sprechen. Menschen in bestimmten Berufsgruppen wie beispielsweise der Pflege bekommen gerade sehr viel Anerkennung für ihre Arbeit. Du warst beruflich auch im Gesundheitswesen tätig. Was kann diese Situation für Menschen mit solchen Berufen zum Positiven verändern?
Dexter: Die Anerkennung der Bevölkerung hatten diese Menschen schon vorher zu großen Teilen. Vom Gesundheitswesen und der Politik leider weniger. Was diese Menschen leisten, wird erst in so einer Situation klar. Meiner Meinung nach müssten die ein Vielfaches mehr verdienen. Der Politik müssen das Gesundheitswesen und die Menschen, die darin arbeiten, viel mehr wert sein. Die Bevölkerung hätte sicher nichts dagegen, wenn Pfleger mehr Geld verdienen. Man muss eigentlich aus dieser Sache mit dem Wissen rausgehen, dass sich sehr viel tun muss. Das kostet dann natürlich Geld. Wenn ich aber in dieser Krise Milliarden lockermachen kann, hätte ich auch vorher mehr investieren können. Ich könnte mir vorstellen, dass letztendlich ein bisschen was passiert – aber nicht so, dass es ausreicht und alle zufriedenstellt. Das ist natürlich nur eine Prognose. Nach dieser Zeit ist aber vermutlich erst mal wieder Sparkurs angesagt. Und ob die Bereitschaft zu besserer Bezahlung da ist, wenn es alle wieder vergessen haben, kann ich nicht sagen. Ich würde es mir natürlich wünschen, weil das wahrscheinlich irgendwann wieder passieren wird. Dann sollte man anders vorbereitet sein. Vielleicht ist der wirtschaftliche Druck so groß, dass man sich von vornherein besser aufstellen muss.
MZEE.com: Vielleicht schaffen wir es ja, dass die Menschen auch danach noch für andere einstehen und laut sind, selbst wenn sie nicht zu dieser Berufsgruppe gehören.
Dexter: Diese Klatschaktionen waren schon irgendwie rührend. Die Frage ist, ob der Einsatz der Allgemeinheit erhalten bleibt, wenn diese Sache wieder vorbei ist. Die Anerkennung ist zwar schön, aber letztendlich haben die Pflegekräfte und Ärzte davon nicht viel. Die fanden das bestimmt toll, aber würden sich natürlich mehr finanzielle Anerkennung wünschen. Ich glaube nicht, dass sich die Allgemeinbevölkerung an Streiks und Gehaltsforderungen beteiligen wird, weil dann wieder jeder sein eigenes Päckchen zu tragen hat. In diesem kapitalistischen System ist das leider so. Das ist auch nicht verwerflich. Es gibt so viele Sachen, für die man sich eigentlich einsetzen müsste, denn es läuft so viel verkehrt. Grundsätzlich ist das natürlich ein gutes Zeichen und ich würde mir wünschen, dass es sich weiter fortpflanzt. Müllabfuhr, Post, Einzelhandel – die könnten alle ein bisschen mehr Geld kriegen. Das ist halt das Ding am Kapitalismus. Es funktioniert so lange, bis ein Crash kommt. Das ist aber so tiefgreifend und komplex, das wird sich nicht ohne Weiteres ändern.
MZEE.com: Glaubst du, dass das Gesundheitssystem momentan schützenswerter ist als unser Wirtschaftssystem?
Dexter: Ich glaube nicht, dass das eine schützenswerter ist als das andere. Das Verhältnis sollte stimmen, irgendwie sollte man die Balance finden. Ich hab' da auch keine guten Ideen, muss ich ehrlich sagen. Dafür bin ich zu wenig bewandert in diesen Themen. Ich habe nur meine Meinung. Die Wirtschaft ist natürlich wichtig und auch, dass die Kultur wiederkommt. Ohne ist es ganz schön trist. Das muss bald wieder funktionieren, sonst werden alle unglücklich. Wir gehen mit den Kindern einmal am Tag spazieren und dann sind wir wieder drinnen. Das ist schon schwierig. Ich kann das eine Weile aushalten, weil ich eh viel drinnen und im Studio bin, ich will mich gar nicht beschweren. Wir kommen wahrscheinlich ganz gut aus der Sache raus. Die Gesamtsituation belastet einen halt, auch wenn ich erst mal keinen größeren Schaden davontragen werde. Aber man hat ja auch andere Menschen in seinem Umfeld, für die diese Situation sehr viel schlimmer ist. Man kann sich noch gar nicht vorstellen, was das für Ausmaße annehmen wird. Auf wirtschaftlicher, persönlicher und kultureller Ebene. Es wird sehr viele Verlierer geben.
MZEE.com: Wir können wahrscheinlich nur hoffen, dass sich 2020 mehr zum Positiven entwickelt.
Dexter: Ja, ich hoffe es. Ich wollte dieses Jahr noch mein Album rausbringen und nächstes Jahr auf Tour gehen. Mal schauen, ob das bis dahin wieder möglich ist.
MZEE.com: Lass uns zum Schluss noch über etwas Positives sprechen. Nach all der Arbeit muss man ja auch irgendwie wieder Kraft tanken. Was machst du am liebsten, um dich zu entspannen?
Dexter: Musik. Tatsächlich bin ich sehr froh, dass Musik meine Arbeit ist, weil es zwar auf der einen Seite anstrengt, aber auf der anderen Seite entspannt. Wenn ich mich wirklich entspannen will, trinke ich gerne Alkohol. (lacht) Klischeehaft sich irgendwo hinsetzen, Platte anmachen, Wein trinken und an nichts denken. Diese Momente sind leider nicht so häufig. Man lenkt sich ja doch wieder durch dieses verfluchte Internet ab. Alles ist viel entspannter, wenn man mal sein Handy vergisst und ohne Hintergedanken Zeit mit seiner Familie verbringt. Diese Momente nehme ich mir. Sonst würde das familiäre Zusammenleben gar nicht funktionieren. Das war einer der Gründe, wieso ich zu dem Entschluss gekommen bin, dass ich einen der beiden Jobs beenden muss. Und Musik zu beenden, ging einfach nicht. Das hat wieder sehr viel Entspannung zurückgebracht.
(Yasmina Rossmeisl)
(Fotos von Urs Mader & Saeed Kakavand)