Kaum eine Szene hierzulande scheint so facettenreich zu sein wie die Deutschrapszene. Während es bereits jetzt schon fast unmöglich erscheint, jeden einzelnen, etablierten Vertreter zu kennen, steigt die Zahl neuer, noch unbekannter Künstler exponentiell weiter an. Den Überblick zu behalten, gleicht einer Herkulesaufgabe: Hat man sich ein Gesicht der HipHop-Hydra gemerkt, tauchen schon wieder mindestens zwei neue auf. Gleichzeitig ist es für unbekannte, junge Talente überaus schwer, aus der überwältigenden Masse an Musikern herauszutreten und sich einen Namen zu machen.
Beiden Seiten soll unser Mic Check eine Hilfestellung bieten. Rappern, die bisher noch in den Tiefen des Untergrunds untergegangen sind, eine Plattform geben, auf der sie sich kurz, aber prägnant präsentieren können. Und Hörern und Fans ermöglichen, sich einen schnellen Überblick über nennenswerte Künstler zu verschaffen, die sie bisher vielleicht noch gar nicht auf dem Schirm hatten.
MZEE.com: Du kommst aus Saig im Schwarzwald – nicht unbedingt die Anlaufstelle schlechthin für Rap. Wie und wann bist du HipHop denn erstmals begegnet?
BLACKWOOD: Ich bin irgendwann mit 14 oder 15 an so 'ne gebrannte KKS-CD gekommen, auf der "Pimplegioneah" drauf war. Ab da fand ich Rap eigentlich ziemlich geil. Hab' mich seitdem aber musikalisch auch weiterentwickelt. Wir waren mal in Freiburg auf so 'ner HipHop-Party und auf einer Stage hat die Sekte gerockt. Ich wusste damals nicht, wer die waren, wer Sido ist und was da gerade abgeht, aber es war abartig fett! Und so ging das los. Dann haben wir angefangen.
MZEE.com: War Musik schon immer das Ziel oder wolltest du als Kind lieber auf dem Hof deiner Eltern arbeiten? Vielleicht hattest du ja auch einen ganz anderen Traumberuf …
BLACKWOOD: Hab' ich gestrichen. Wir betreiben daheim keinen Bauernhof. Wir wohnen zwar noch in dem alten Hof, aber da ist alles renoviert – ganz normaler Wohnraum, nichts besonderes.
MZEE.com: In vielen deiner Songs repräsentierst du stolz das Bauerndasein und das Leben im Schwarzwald. Wenn du einen einzigen deiner Tracks wählen müsstest, um jemandem deine Musik nahezulegen: Welcher wäre das?
BLACKWOOD: Wenn es jetzt nur um den Bauernflavour geht, dann "Wir sind Bauern" – ganz klar. Jeder weiß, was in Berlin, Hamburg, Stuttgart, Frankfurt und so weiter los ist. Und ich will nur zeigen, dass das auch von hier aus geht. Mir geht's nicht mal darum, hier den Bauern zu machen, ich würde nur gerne meinen Standort mit auf die Karte bringen. Denke auch, dass da einige mitmachen würden. Mal sehen, was daraus wird.
MZEE.com: Damit die Leute ein klareres Bild von deiner Musik haben, beende für uns doch mal den Satz: "Meine Musik ist eine Mischung aus …"
BLACKWOOD: … Asbach und Cola.
MZEE.com: Auf "Mehr wie ich brauch" beschreibst du, was am Ende des Tages rauskommen soll und worin du deinen eventuellen Erfolg mal investieren würdest. Aber was sind deine aktuellen, ganz konkreten Ziele mit der Musik?
BLACKWOOD: Hätte eigentlich nur gerne Erfolg in dem Sinne, dass mehr Leute meine Songs zu hören bekommen … Vom Land aus ist es doch etwas schwerer, Reichweite zu erlangen. Also, ich will nicht unbedingt davon leben müssen, aber irgendwann mal ein Festival zu rocken, wäre natürlich die schönste Belohnung.
Ein Exclusive von BLACKWOOD könnt Ihr Euch ab sofort auf dem YouTube-Channel von MZEE.com ansehen:
BLACKWOOD auf Facebook
BLACKWOOD auf Instagram
(Daniel Fersch & Lukas Päckert)
(Grafiken von Puffy Punchlines, Logo von KL52)
Du bist der Meinung, Du oder jemand, den Du kennst, sollte sich unserem Mic Check unterziehen? Wir freuen uns über Bewerbungen oder Empfehlungen mit dem Betreff "Mic Check – *Künstlername*" an daniel@mzee.com.