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Kritik

Indius F. – Frühdemenz

"Es gibt sowie­so nix Inter­es­san­tes außer das aus mei­nen Krei­sen." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu Indi­us F.'s aktu­el­lem Release "Früh­de­menz" aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Es gibt sowie­so nix Inter­es­san­tes außer das aus mei­nen Kreisen.

Ange­fan­gen hat der Ham­bur­ger Indi­us F. mit dem Pro­du­zie­ren kur­zer, kna­cki­ger Beat-​Tapes. Mit Jazz-​Samples und dem Lo-​Fi-​Style zog er vie­le in sei­nen Bann. Eini­ge Jah­re spä­ter reich­te das aber nicht mehr aus und so folg­ten auf "enter the back­yard" ers­te Rap­ver­su­che bis nun die­ses Jahr sein Debüt­al­bum "Früh­de­menz" erschien. Doch wie macht sich Indi­us über­haupt auf sei­nen Beats? Und was macht "Lo-​Fi" über­haupt aus?

Gleich zur Ein­stim­mung beant­wor­tet uns Producer-​Talent smog genau die­se Fra­ge: ruhi­ge, jaz­zi­ge Samples, zu denen war­me Drum-​Sounds ertö­nen. Ent­spann­te, roh abge­misch­te Klän­ge, die auch Indi­us selbst auf den danach größ­ten­teils von ihm bei­gesteu­er­ten Beats wei­ter­führt. Gene­rell wirkt "Früh­de­menz" pro­duk­ti­ons­tech­nisch trotz der Gast­bei­trä­ge wie aus einem Guss und fährt kon­stant eine Linie. Doch auch die Parts von Indi­us kön­nen sich durch­aus hören las­sen. Mit rou­ti­nier­ter Leich­tig­keit flowt er genau­so läs­sig über die Beats, wie eben­die­se klin­gen. Mal mit Mas­ter Nig­gel, mal mit Ali Wha­les oder auch mit Clas­sic der Dicke wird über das grü­ne Gold phi­lo­so­phiert und sich über die wacke Kon­kur­renz lus­tig gemacht. Das ist inhalt­lich alles nichts Neu­es, aber musi­ka­lisch genau die rich­ti­ge Musik zum Abschal­ten. Spä­tes­tens die Lines über die Aus­spra­che des Wor­tes "Jala­pe­ños" soll­ten dem Hörer klar­ma­chen, dass das Hirn pro­blem­los in den Standby-​Modus gehen kann.

Am Ende mag man viel­leicht ver­ges­sen, wor­um es eigent­lich auf den 24 Minu­ten Lo-​Fi-​HipHop ging. Aber man ver­gisst eben­so all sei­ne Sor­gen und wird zuneh­mend ruhi­ger. Eine ange­neh­me Form von "Früh­de­menz" eben, von der man sich getrost mal anste­cken las­sen kann …

(Lukas Päck­ert)