DJ Craft & YuPanther: Lass mal lieber einen bauen #14
Man kann es drehen und wenden, wie man will: Nach wie vor erhalten Deutschrap-Produzent:innen zu wenig Anerkennung für ihren Anteil an Tracks und ganzen Alben – wenn sie überhaupt Erwähnung finden. Und sind wir mal ehrlich, so tragen gewiss auch wir als Magazin unseren Teil dazu bei. Oftmals steht ein:e Produzent:in nicht nur fernab des Rampenlichts, sondern irgendwo weit hinter dem:der entsprechenden Rapper:in. Wir können das nicht komplett und szeneübergreifend ändern, aber wir möchten nach und nach ein wenig mehr für die machen, die letztendlich für den Sound verantwortlich sind. Dazu gehört auch dieses Format, in dem wir Produzent:innen bei ihrer Arbeit im Studio begleiten, sie mal ganz allein zu Wort kommen lassen und anhand einer Challenge endlich einen Blick hinter die Kulissen erhalten. Getreu dem Motto: Fertige Beats abspielen kann jeder – "lass mal lieber einen bauen!"
Viel zu lange ist es her, dass wir Produzent:innen beim Bauen eines Beats über die Schulter gucken durften. So war es längst überfällig, als es uns an einem Samstag Mittag mit blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein in einen Hinterhof im Berliner Wedding verschlug, wo wir von YuPanther mit einem Strahlen begrüßt wurden. Der Produzent, der extra für den Dreh aus Buxtehude angereist war, führte uns eine steile Kellertreppe hinab, die in einen neu ausgebauten Studiokomplex mit mehreren Räumen mündete. Vorbei an Gitarren und goldenen K.I.Z-Schallplatten brachte er uns in den Studioraum. "Baut ruhig schon mal auf, DJ Craft kommt gleich. Er holt noch Getränke für uns alle." Wenig später wurden die altbekannten roten Plastikbecher aufgestellt und uns eine große Auswahl an Getränken und Snacks angeboten. "Wir wollen doch gute Gastgeber sein." Und wir wollten gute Gäste sein, die bekanntlich nicht mit leeren Händen erscheinen. Deshalb hatten wir für die beiden nicht nur die drei Alben von der vorherigen Ausgabe mit Funkvater Frank im Gepäck, sondern baten als kleines Special noch einen weiteren Künstler um eine Auswahl …
Mit dieser 14. Ausgabe sind wir zurück, haben aber auch gleichzeitig eine bedauerliche Ankündigung zu machen: Es wird leider zum vorerst letzten Mal eine Auswahl an drei Platten gereicht, die Stoppuhr gedrückt und innerhalb von nur 60 Minuten ein Beat kreiert. Wir danken allen Producer:innen, die ein Teil dieses Formats waren, sowie allen Personen, die hinter der Kamera und in der Nachbearbeitung stets eine Unmenge an Daten bewältigt haben. Vor allem aber danken wir allen Zuschauer:innen, die uns über die Jahre hinweg begleitet und die Ausgaben stets scharfsinnig beobachtet haben.
Wer sich den Beat von DJ Craft und YuPanther gerne noch einmal anhören möchte, findet ihn ab sofort auf unserer MZEE SoundCloud-Seite. Hier sind alle Instrumentals des "Lass mal lieber einen bauen"-Formats exklusiv zu finden:
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(Kristina Scheuner)