Kaum eine Szene hierzulande scheint so facettenreich zu sein wie die Deutschrapszene. Während es bereits jetzt schon fast unmöglich erscheint, jeden einzelnen, etablierten Vertreter zu kennen, steigt die Zahl neuer, noch unbekannter Künstler exponentiell weiter an. Den Überblick zu behalten, gleicht einer Herkulesaufgabe: Hat man sich ein Gesicht der HipHop-Hydra gemerkt, tauchen schon wieder mindestens zwei neue auf. Gleichzeitig ist es für unbekannte, junge Talente überaus schwer, aus der überwältigenden Masse an Musikern herauszutreten und sich einen Namen zu machen.
Beiden Seiten soll unser Mic Check eine Hilfestellung bieten. Rappern, die bisher noch in den Tiefen des Untergrunds untergegangen sind, eine Plattform geben, auf der sie sich kurz, aber prägnant präsentieren können. Und Hörern und Fans ermöglichen, sich einen schnellen Überblick über nennenswerte Künstler zu verschaffen, die sie bisher vielleicht noch gar nicht auf dem Schirm hatten.
MZEE.com: Du rappst seit über acht Jahren und hast zahlreiche Freetracks auf YouTube sowie ein Mixtape mit Pato releast. Darüber hinaus hast du auch schon diverse Battles bestritten. Gibt es Lines oder Tracks, die dir inzwischen unangenehm sind?
Davo: So ziemlich alles, was älter als ein Jahr ist. (lacht) Ich glaube, das Problem kennen aber viele. Dass sie – bei was auch immer – ihren Stil ändern beziehungsweise ihn noch suchen und die alten Ergebnisse nicht mehr gut finden. Oder dass sie das Ganze heute nicht noch mal genauso machen würden.
MZEE.com: Dein Style hat sich stark verändert, wenn man etwa besagtes Mixtape mit deinem aktuellsten Track vergleicht. Hat sich im Zuge dessen deine Herangehensweise an das Produzieren geändert?
Davo: Ich schustere den oft eher experimentellen Kram immer nur zu Hause, wenn ich alleine bin. Die Sachen, die ich in direktem Kontakt mit den Künstlern mache, unterscheiden sich in der Regel auch sehr krass von denen, die ich alleine produziere. Ich habe mittlerweile die komische Angewohnheit, immer zunächst eine Hook zu schreiben und diese aufzunehmen. Erst dann recorde ich die Parts jeweils gestückelt, bevor sie überhaupt fertig getextet sind. Abschließend nehme ich noch mal ein One Take auf. Außerdem schreibe ich nicht mehr auf Zetteln, sondern immer im Kopf – voll öko.
MZEE.com: Du rappst und produzierst hin und wieder Beats. Hast du dich noch in weiteren HipHop-Disziplinen versucht?
Davo: Ich war der heftigste Writer meiner Stadt, als ich 13 war. Zumindest dachte ich das, wenn ich Straßenlaternen mit geklauten Eddings beschmiert habe. (lacht) Ich kann mich für jedes der Elemente begeistern. Nur wirklich dahintergeklemmt habe ich mich nie. Beim Rappen und, wie schon erwähnt, beim gelegentlichen Produzieren ist das mittlerweile anders.
MZEE.com: Wenn du die freie Wahl hättest: Mit wem würdest du gerne mal einen Track zusammen aufnehmen?
Davo: Wären viel zu viele, um sie alle aufzuzählen. Am ehesten wären das international DPR LIVE, Juice WRLD, Roméo Elvis oder Ta-Ra. National wären es Kelvyn Colt, Trettmann, Cro und RIN.
MZEE.com: Wo siehst du dich und Team Reiben in fünf Jahren?
Davo: Idealerweise auf der splash!-Mainstage.
Ein Exclusive von Davo könnt Ihr Euch ab sofort auf dem YouTube-Channel von MZEE.com ansehen:
Davo auf Facebook
Davo auf Instagram
(Lukas Päckert)
(Grafiken von Puffy Punchlines, Logo von KL52)
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