Kategorien
Kritik

Moop Mama – ICH

"Die Deut­schen reden gern übers Wet­ter – na, schau dir das mal an! Der Him­mel ganz braun und ein unglaub­li­cher Gestank." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu Moop Mamas aktu­el­lem Release "ICH" aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Die Deut­schen reden gern übers Wet­ter – na, schau dir das mal an!
Der Him­mel ganz braun und ein unglaub­li­cher Gestank.

Moop Mama haben eigent­lich schon Beacht­li­ches geleis­tet. Guerilla-​Gigs in ganz Deutsch­land und dar­über hin­aus, Live-​Auftritte so stark wie die Anzahl der Band­mit­glie­der und außer­dem Support-​Auftritte für Jan Delay. Den­noch bekom­men die Alben der Big Band um Keno meist nicht so viel Auf­merk­sam­keit wie ihre Kon­zer­te. Aber viel­leicht ändert sich das ja mit Release Num­mer vier …

"ICH" star­tet direkt mit dem sehr lau­ten und vor­an­trei­ben­den Track "Wild­nis". Die­ser macht Lau­ne und stimmt gut auf die Stär­ken von Moop Mama ein: Instru­men­ta­le fern­ab des Main­streams, die sich durch den Ein­satz von zahl­rei­chen Blech­blä­sern sowie Bass- und Snare­drum aus­zeich­nen, statt durch Syn­thie und Schlag­zeug. So über­zeugt "ICH" die­ses Mal durch den epo­cha­len Sound und die damit ein­her­ge­hen­den, meist ein­gän­gi­gen Tracks. Beson­ders her­vor­zu­he­ben sind dabei "Molo­tow", "Nüch­tern" oder auch "Kapu­ze", die am meis­ten hän­gen blei­ben. Aber gera­de letzt­ge­nann­ter Titel offen­bart die Schwä­che der Plat­te: Inhalt­lich ist Keno in man­chen Tracks etwas undeut­lich oder ver­passt es, sei­ne Mes­sa­ge ordent­lich auf den Punkt zu brin­gen. Das mag manch einen stö­ren, aller­dings zwingt es den Hörer auch dazu, sich mit den Tex­ten aus­ein­an­der­zu­set­zen. Die ande­ren, detail­lier­ten Tracks wie etwa über das Selbst­bild­nis in sozia­len Netz­wer­ken ("Hier bin ich") oder die ver­bo­te­ne Lie­be zwi­schen Poli­zist und Demons­tran­tin ("Molo­tow") ste­chen dafür umso posi­ti­ver hervor.

Moop Mama geht text­lich am Ende schon in eine gesell­schafts­kri­ti­sche Rich­tung. Man soll­te als Hörer jedoch nicht so prä­gnan­te und extre­me Aus­sa­gen erwar­ten wie etwa bei Fea­ture­gast Dan­ger Dan und des­sen Anti­lo­pen Gang. Dafür punk­tet die Münch­ner Urban Brass Band mit star­ken Hits, die live mal wie­der alles abrei­ßen werden.

(Lukas Päck­ert)