Weil ich so engagiert die AfD-Meute hasse …
Würd' sich sogar diese Sookee von mir teebeuteln lassen.
Knappe 18 Monate ist es her, dass MC Bomber sein Debütalbum "Predigt" veröffentlichte und der Szene endgültig seinen Stempel aufdrückte. Das Zurückbringen des alten Berliner Battleraps wurde durchgehend wohlwollend aufgenommen, versprüht der Rapper doch seinen ganz eigenen Charme. Nun ist MCB zurück im Rapgame, das er als "Gebüsch" tituliert.
Laut eigener Aussage bestand das Jahr 2017 für den Berliner hauptsächlich aus vielen Feiern und gelegentlichem Sex. Die Themenauswahl auf "Gebüsch" fällt dementsprechend sehr dünn aus, da der dafür vorliegende Kosmos sehr begrenzt ist. Bomber springt dabei zwischen pointierten Punchlines, die einen schmunzeln oder laut lachen lassen, und der Grenze des guten Geschmacks hin und her. Songs wie "Flatsch" funktionieren aufgrund der unverblümten Lyrics sehr gut und punkten durch Humor. Dennoch werden die Geschichten von Orgien und Puffbesuchen oder auch die Bereitschaft, Frauen zu schlagen, einigen Leuten vor den Kopf stoßen. Dass MC Bomber Political Correctness kaum interessiert, dürfte allerdings keine Überraschung sein. Auch bei den Features ist lediglich DCVDNS eine unerwartete Komponente, denn Shacke One oder Karate Andi gehören mittlerweile fast zum Inventar und sind immer wieder gern gesehene Gäste. Ebenfalls beim Sound, welcher sehr minimalistisch gehalten ist, bleibt sich der Berliner treu. Es knarzt und schnarrt nach wie vor, während der Rapper auf Boom bap-Beats seine Geschichten vorträgt. Die Produktionen sind dabei alle stilsicher, drängen sich zu keiner Sekunde auf und bieten eine optimale Hintergrundkulisse.
"Gebüsch" führt den Stil, den "Predigt" vorgab, konsequent fort. Im Hause Proletik wird das Leben nach wie vor locker-leicht gesehen und schnörkelloser Rap angeboten. Wie lange MC Bomber diese Schiene noch fahren kann, bevor sie ins Nichts führt, bleibt abzuwarten. Ein Ende ist bis jetzt aber noch nicht in Sicht.
(Lennart Wenner)