Kategorien
Last but released

Last but released: 03 /​ 18 – mit Beppo S. & Peter B., John Known & Skinny Finsta

"Last but released" stellt Euch kurz und knapp drei Releases aus dem letz­ten Monat vor, die auf­grund der Releas­e­flut in der hie­si­gen Rap­sze­ne nicht die nöti­ge Auf­merk­sam­keit bekom­men. Die­ses Mal mit Beppo S. & Peter B., John Known und Skin­ny Finsta.

Monat für Monat bringt die deut­sche Rap­sze­ne mehr Releases her­vor, als ein ein­zel­ner Mensch über­haupt hören kann. Auch uns als Redak­ti­on geht es da nicht anders. So fal­len bei der Flut an Neu­erschei­nun­gen immer wie­der Wer­ke unter den Tisch, denen man lie­bend gern noch sei­ne Auf­merk­sam­keit geschenkt hät­te. Letz­te­res möch­ten wir hier­mit machen und Euch genau die Plat­ten näher­brin­gen, die ansons­ten viel­leicht nicht so sehr im Fokus ste­hen. Kurz und knapp vor­ge­stellt am Ende jedes Monats, sind die­se Wer­ke "Last but released".

 

Beppo S. & Peter B. – Plusminusnull

Beppo S. & Peter B. ste­hen als Teil von Dai­ly Con­cept für Boom bap-​Sound, der unter die Haut geht. Melan­cho­lisch erzäh­len die Jungs von ihrem Blick auf die Welt, ihrer Rol­le in eben­je­ner und ihren Gefüh­len dabei. Zudem wird aber auch gegen Rap­per geschos­sen, die das Gan­ze nur für die Koh­le machen. Für Beppo S. & Peter B. ist Rap nach wie vor eine Her­zens­an­ge­le­gen­heit, was man ihrem Album "Plus­mi­nus­null" immer wie­der anhört. Alles inklu­si­ve zwei Beats von dude26 (R.I.P.).

 

John Known – S01E03 (prod. SugaBoy)

Auf Figub Braz­le­vič folg­te Yunis, nun ist es Suga­Boy: Der Pro­du­zent ist Schirm­herr von John Knowns "S01E03", der nun­mehr drit­ten Epi­so­de sei­nes Release-​Projekts. Hier lie­fert der Ber­li­ner wei­te­re Ein­bli­cke in ein Leben, "was sich Vati nicht für sein Söhn­chen gedacht hat". Abseits der Norm fährt der Rap­per sei­nen eige­nen Untergrund-​Film, in dem nur ein klei­ner Kreis, die "Fam" und Deutschrap eine Rol­le spie­len. Mas­sen­taug­lich­keit sucht man ver­ge­bens, statt­des­sen schafft der selbst­er­nann­te "Super Sai­ya­jin" mit Fea­ture­gäs­ten wie OG Kee­mo eine düs­te­re und drü­cken­de Atmo­sphä­re, die einen völ­lig in den Bann zieht. Vor allem sei­ne erfri­schen­de Art, an Pro­jek­te her­an­zu­ge­hen und Musik in Zyklen zu ver­öf­fent­li­chen, lässt einen schon jetzt auf die nächs­ten Epi­so­den aus John Knowns Leben warten.

 

Skin­ny Fins­ta – Spie­ler der Liebe

Skin­ny Fins­ta und sein Label "Alle­sha­ben­sie" sind vor allem für ihre Prio­ri­tä­ten bekannt: "Es geht um Tapes, mane!" Doch nicht nur was den Tonträger-​Vertrieb angeht, ist der "Spie­ler der Lie­be" bei­nah alt­mo­disch. Auch sein Sound geht eher Rich­tung Dir­ty South aus den 80ern, wobei man hin­zu­fü­gen muss, dass die Beats von unter ande­rem Byu­sa­Ma­ne sowie Georg G auch bass­star­ke Trap-​Elemente beinhal­ten. Auch text­lich ver­bin­det der Hei­del­ber­ger auf sei­nem zwei­ten Tape Gene­ra­tio­nen. Denn wenn er nicht gera­de mit Frau­en­arzt und MC Bogy Tapes sta­pelt, schwimmt er im "lila Teich", was heut­zu­ta­ge im Rap ja zum guten Ton gehört. Trotz aller Trap-​Anleihen funk­tio­nie­ren die 15 Tracks aber dan­kens­wer­ter­wei­se ohne Auto­tu­ne. Die mar­kan­te Stim­me bringt Skin­ny ohne­hin schon mit und so rappt er sich kur­zer­hand ins Herz sei­ner Hörer.

(Lenn­art Wen­ner, Sven Aum­il­ler, Lukas Päckert)