Zum Ende des Jahres standen uns abschließend 29 Rapper Rede und Antwort auf die Frage, welches Album, welcher Moment und welche Persönlichkeit der Deutschrapszene das Jahr 2017 für sie geprägt haben. 365 aufregende Tage liegen hinter uns: Bausa war mit seinem Track "Was du Liebe nennst" wochenlang die Nummer Eins der deutschen Single-Charts, "Jung, brutal, gutaussehend 3" von Kollegah und Farid Bang ging acht Tage vor Release Gold und an Künstlern wie Trettmann oder Haiyti kam man auch nicht vorbei. Wir sind gespannt, was das kommende Jahr alles zu bieten hat. Bis zum 8. Januar 2018 befinden wir uns nun aber erstmal im Urlaub. Eure Anfragen und Kommentare, E-Mails und Privatnachrichten werden bis dahin leider auf eine Beantwortung warten müssen. Allen Lesern wünschen wir an dieser Stelle ein fröhliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Audio88 & Yassin: Erstaunlicherweise fällt die Wahl zum Album des Jahres sehr leicht, obwohl wir selbst 2017 kein neues gemacht haben. "Ich und mein Bruder" von Mädness & Döll ist jetzt schon ein zeitloser Klassiker, eine technisch mehr als versiert inszenierte Nabelschau, deren Großartigkeit aber nicht nur von perfektionistischer Pattern-Mathematik lebt, sondern vielmehr von echtem Gefühl und schonungsloser Ehrlichkeit. So sollte Rap sein! Ausführender Produzent des Album des Jahres war übrigens dieser Yassin. Chapeau an die IUMB GbR! Deshalb teilen sich Mädness & Döll auch brüderlich den Titel der Persönlichkeit des Jahres. Glückwunsch! Die Liste der prägenden Momente gestaltet sich hingegen etwas schwieriger, da es schlicht zu viele waren. Wir konnten 2017 mit unserem 8-Track-Album "Halleluja" vom Vorjahr auf ausverkaufte Zusatztour gehen, haben auf so ziemlich jedem Festival gespielt, auf unserem eigenen Label Normale Musik "Sternzeichen Hass" veröffentlicht und, und, und. Die zwei größten Momente liegen aber in der jüngsten Vergangenheit! Zum einen haben wir 2017 noch sehr viel Zeit und Arbeit in das Re-Release unserer ersten Alben gesteckt und alles auf links gedreht, alles neu abmischen, neu mastern und neu gestalten lassen und uns so mit "Die Herrengedecke" ein weiteres Denkmal gesetzt, welches ihr seit dem 15.12. in eurem Kinderzimmer errichten dürft. Zum anderen war der größte Moment aber auf jeden Fall Die Normale Weihnachtsmesse im Heimathafen Neukölln in Berlin …
Azzi Memo: Dieses Jahr kamen echt gute Alben auf den Markt – ob Capo, Nimo, RIN oder Kalim. Deutschrap war noch nie so stark wie in den letzten zwei Jahren. Das war aber noch nicht alles. Da geht noch viel mehr. Aber wenn Haft kommt … dann werden sich alle warm anziehen müssen. Deutschrap positioniert sich neu. Ob Berlin, Frankfurt, Stuttgart oder Hamburg. Es gibt viele Newcomer. Für mich gab es nicht den einen Moment für 2017. Es wurden viele Rekorde gebrochen und viele Kollegen haben den Goldaward bekommen, was sehr erfreulich ist. Ich gönne es jedem. Ich freue mich schon auf das neue Jahr!
Chima Ede: Ich muss sagen, dass für mich Trettmann in allen Kategorien abgeräumt hat. Sein Album fand ich größtenteils echt nice und es ist auch einfach schöne Musik, die ich gerne höre. Der für mich schönste Moment war, als er dann beim Neo Magazin Royale mit dem kleinen Orchester ein paar Songs performt hat. Ich hab's ihm in diesem Moment von Herzen gegönnt.
Enoq: 2017 neigt sich dem Ende zu und wie jedes Jahr fühlen sich etliche Blogger, Branchenseiten und selbsternannte Musikexperten dazu berufen, die vergangenen Monate Revue passieren zu lassen und ihre ganz persönlichen Highlights zu küren. In Rubriken wie "Bester Künstler", "Bestes Album", "Bester Newcomer", "Bestes Video" werden fachkundige Genreliebhaber dazu aufgerufen, ihre Meinung durch simples Auswählen ihres Favoriten aus einer vorgegebenen Liste, welche auch der geistreichste Neandertaler safe versteht, kundzutun. Anstatt diese wie üblich in einer der etlichen Kommentarspalten zu hinterlassen, die meist mehr Unterhaltungswert erlangen, als das kommentierte Video selbst. Selbstverständlich kann man auch bei den Best Ofs und Jahreshitlisten seine persönliche Note in Form eines Kommentares hinterlassen. Der geneigte Zuschauer kann sich ein Bild der teilnehmenden Wählerschaft machen, wenn er sich in gewohnter Manier durch geistige Hinterlassenschaften à la "JBG3 IHr HHuRennsöne" oder "Doitschrap kan sich fikken" scrollt. Der ein oder andere Nachhilfelehrer dürfte seinen ehemaligen Schützling anhand seines Slangs direkt wiedererkennen … Ich möchte bewusst keinen besten Künstler oder ähnliches wählen, da Musik für mich immer vom Moment abhängig ist, in dem ich diese höre. Grundsätzlich gebe ich jedem Song eine Chance, seinen Weg in mein Ohr, vielleicht sogar in mein Herz, zu finden. Die meisten musikalischen Hinterlassenschaften kommen allerdings nicht einmal über den ersten Part und verstummen in der Regel vor der Hook. Nichtsdestotrotz gab es in diesem Jahr zwischen peinlichen Rapbeefs mit Großfamilien, scheinbar endlos wirkenden Standard-Trap-Songs von Schulabbrechern in Fußballtrikots und mit Gucci-Umhängetäschchen – mit dem gefühlten Vokabular eines Vorschulkinds – und Kostüm tragenden Faschingsrappern, die auf Carlito Brigante machen, ein paar musikalische Ergüsse, die bei mir hängen geblieben sind. Anfang des Jahres droppte ich mit "Zu schön um klar zu sein" meinen ersten Langspieler, welcher für mich mein persönliches musikalisches Highlight 2017 darstellt. Ich verteufle niemanden, der anderer Meinung ist. Geschmäcker sind bekanntermaßen und zum Glück verschieden. Allem voran freue ich mich sehr über das neue T9-Album "Plastik aus Gold". Torky Tork und Doz9 sind für mich ein perfekt eingespieltes Team und ich halte große Stücke auf diese beiden – in meinen Augen Ausnahmetalente! Zudem freue ich mich, dass der Boy Dexter aus seinem Produzentenkabuff auf flyen Socken ans Mic steppt. Hashtag Toptyp! Die Hook, die mir persönlich den größten Ohrwurm in diesem Jahr bescherte, kam von Bonez MC, RAF Camora, Trettmann und Bausa mit dem Song "Bei Nacht": "Heute Honolulu Baby, morgen Paris …" In den Genuss, das von allen so sehr gehypte Trettmann-Album zu hören, bin ich bis dato noch nicht gekommen. Allerdings finde ich seinen Song "Grauer Beton" wirklich sehr stark und gönne dem alten Hasen all die Lobpreisungen, die derzeit auf ihn niederprasseln. Seine Zusammenarbeit mit KitschKrieg ergibt eine musikalisch perfekte Symbiose und bildet in meinen Ohren eine neue Soundästhetik, die eine willkommene Abwechslung zu den derzeit eher einheitlichen Trap-Nuancen ist. BRKN hat mit dem Stück "Einzimmervilla" einen geilen Song inklusive Video kreiert, der mich ebenfalls angesprochen hat und hängengeblieben ist. Der Typ macht für mich den Unterschied zwischen einem Rapper und einem Musiker. Einer der für mich größten Sympathieträger in diesem Genre ist Pedaz. Ich feier' seine Pott-Attitüde und der Song "23 Km/h" hat mich sehr zum Schmunzeln gebracht. Vom Vibe her hat mich der Scheiß von Fid Mella & Jamin gecatcht. Den Song "Civic" und ihr gemeinsames Album kann ich wirklich sehr empfehlen. Shit iz dope! Die Brüder Mädness & Döll haben mit "Ich und mein Bruder" ebenfalls ein geiles Album gezaubert. Die Jungs sind nicht nur privat mehr als dufte Typen, sie zerreißen live wie kaum ein anderer und sind Rap von der Sohle bis zum Scheitel! Was den Streetrealnessfaktor angeht, gefallen mir die Sachen von Haze. Der Typ kommt nicht nur sympathisch rüber, ich nehm' ihm den Scheiß auch ab, den er zu Papier bringt. Am meisten überrascht und gefreut hat mich die Ankündigung von dem Atzen Brenk Sinatra, der in diesem Jahr mit einem Urgestein des Ami Rap – MC Eiht – ein Bombenalbum abgeliefert hat und an einem gemeinsamen Projekt mit Said arbeitet. Das Ding wird Feuer! Ich muss an dieser Stelle noch OG Keemo erwähnen. Sein Vibe und Hunger ist genau das, was man heutzutage leider häufig vermisst. Delivery gepaart mit Können! Im Übrigen waren da noch Lakmann, Megaloh, Ahzumjot, Chima Ede, Cashmo, Sylabil Spill, Retrogott, Shacke One, Quame und Team Avantgarde, um nur ein paar zu nennen, die dieses Jahr ein paar geile Dinger abgerissen haben und in Zukunft mit Sicherheit noch von sich hören lassen werden. Zu guter Letzt möchte ich jedem, der diesen Mann noch nicht kennt, Maxat ans Herz legen. Der Typ hat mich von Grund auf überzeugt. Sowohl musikalisch, als auch menschlich. Sein Album "Zu Fuß" kann ich jedem, der auf guten, ehrlichen Rap steht, mit bestem Gewissen empfehlen. Supportet den Mann. Er und eure Ohren haben es mehr als verdient! In diesem Sinne: Deutschrap ist bei Weitem nicht tot, auch wenn das einige böse Zungen behaupten. Er fängt gerade erst an, seine Vielseitigkeit unter Beweis zu stellen, auch wenn das manchmal schwer zu glauben ist bei all dem Einheitsbrei, der größtenteils den Weg in unsere Lautsprecher findet. Macht was euch gefällt und nicht der breiten Masse. Seid real zu euch selbst und habt Respekt voreinander. Ich bin gespannt auf 2018 und freue mich auf neue Ohrwürmer, ungläubiges Kopfschütteln und vor allem gute Musik! Kommt gut ins neue Jahr und passt auf euch auf!
Felix Krull: Für mich war das Highlight 2017 definitiv das splash!, auf dem ich völlig überraschend Sido und Savas in die Arme gelaufen bin und beide euphorisch meinten, dass sie meine Musik total feiern. Ich habe mir früher als Teenie immer vorgestellt, wie ich mit den großen Stars abhänge und sie um Rat fragen kann etc. (grinst) Also no homo, aber ich hab' damals sogar echt mal geträumt, wie ich mit Sido und 50Cent chille und so – der Augenblick war demnach irgendwie total surreal und einer der ganz großen Momente meines Lebens. On top hat mein Feature-Song "Endmagnaten" mit Prinz Pi den selben Stellenwert, das kann ich auch immer noch nicht ganz fassen! Für mich geht ein magisches Jahr zu Ende und ich bin mega gespannt, was 2018 alles bringt. (lächelt)
Füffi: 2017 gab es ja super viel Kram, aber nachhaltig hat mich am meisten dieses Dissythekid "Fynn" EP-Film-Projekt beschäftigt. Von den Sounds über die filmische Produktion bis hin zum misanthropischen Mindstate hat das krass in meine 2017er-Stimmung gepasst. Definitiver Gamechanger. Den alles verändernden Deutschrapmoment 2017 gab es für mich glaub' ich nicht so wirklich. Aber ich finde es überwitzig, dass sich Mauli und Staiger gefunden haben. In einer idealen Welt verdienen die beiden ihre eigene Netflix-Serie. Eine der wichtigsten Deutschrap-Persönlichkeiten in meinem privaten Kosmos ist definitiv Kex Kuhl. Abgesehen von seinen beachtlichen Kümmerer-Skills, wenn man sich zum Beispiel auf dem splash! ein bisschen zu sehr gegönnt oder im Prince Charles die falschen Leute angepöbelt hat, hat mich dieses Jahr nichts so konsequent unterhalten wie seine Instagram-Storys! Absolutes Highlight, als er von einer Fledermaus in seinem Wohnzimmer angegriffen wurde. Kex Kuhl ist quasi einer der wenigen Gründe, warum ich morgens überhaupt die Motivation entwickle, mein Smartphone anzuschalten. Danke dafür!
Galv: Das absolute Highlight ist für mich "Campur", das zweite Album von DJ Holzkrawatte und seinem Brother Samuel Antonius – beide 22 Jahre jung! Das Ding erstreckt sich genreübergreifend über Jazz, Dub, House und Funk und ist in kompletter Eigenregie der jungen Musiker produziert und auch releast worden. Dahinter steckt so viel Talent und pure Motivation … völlig outstanding! Außerdem hat Ausnahmetalent Tupamaru endlich seinen ersten 16er auf Vinyl darauf verewigt und mein geliebter DJ Rookie das Intro zercuttet. Galv-Features sind auch zwei drauf. Auf 300 Stück limitiert und nur bei den Jungs abzugreifen, definitiv ein Future Classic!
grim104: Welches Album hat das Jahr 2017 am meisten geprägt? Das prägendste Album ist wahrscheinlich Kendrick Lamars "DAMN", aber weil das alle sagen, ist es natürlich Jay Zs "4:44". Liegt natürlich daran, dass ich eh ein Jay Z-Fan bin – im Sinne von "Finde ich cool, aber frag mich jetzt bitte nicht nach meiner Lieblingsline auf 'Blueprint'" – und, dass er mit "4:44" ein schönes, nacktes, ehrliches Album gemacht hat, das zwar immer noch diesen Business-Swagger hat, sich aber auch mit der Welt außerhalb beschäftigt. Der schönste Moment ist der absurde Dialog zwischen DJ Akademiks und den Migos, der in 100 Jahren als Theaterstück aufgeführt werden wird:
"I ain't left off Bad and Boujee … You think I'm left off Bad and Boujee."
"Say again?"
"You say, I'm left off Bad and Boujee."
"What you say?"
"You say, I'm left off Bad and Boujee."
"Yeah!"
"Do it look like I'm left off Bad and Boujee?"
Persönlichkeiten des Jahres sind Manuellsen wegen radikaler Unversöhnlichkeit und Fler wegen radikaler Versöhnlichkeit.
John Known: Mein Album des Jahres ist Dexters "Haare nice, Socken fly". Die Leichtigkeit, die die Platte mit sich bringt und die unwiderstehliche Nahbarkeit, die einhergeht mit den Tracks, hat endlich mal ehrliche, unverschnörkelte, positive Vibes unter die Leute gebracht. Lange keinen Song mehr so oft auf Dauerschleife gehört wie "Robby Bubble". Ich glaube, beeinflusst hat die Platte mich dennoch recht wenig, Beats waren eh mein Geschmack, Dexter ist kein mir unbekannter MC, aber auch generell gab's 2017 nichts, was ich nicht auch schon probiert habe mit meiner Musik. Ein wahrlich großer Einfluss waren meine Produzenten, die ihr Game in diesem Jahr weiter festigten und mir unglaubliche Grundlagen beziehungsweise Beats geliefert haben. Unterhaltend hingegen fand ich die JBG-Promophase, die irgendwo zwischen RTL2-Humor und gnadenloser Kontinuität einfach da war. Ich würde nie behaupten, ich würde mich an Boss und Banger orientieren, was die Musik angeht – aber sie beherrschen das Promo-Game recht gut! Bemerkenswert fand ich, mit welcher Kraft Hamburg für Deutschrap relevanter denn je geworden ist, ohne an frühere Szene-Vorreiter anzuknüpfen. Natürlich haben die alten Hasen hier und da noch ihre Finger im Spiel, aber der Wind weht frisch! Ach, und 2018 ist John Known.
Johnny Katharsis: Welches Deutschrap-Album hat für mich persönlich das Jahr 2017 geprägt? Puh. An anderer Stelle habe ich gesagt, dass ich das Shacke One-Album gut finde. Aber ich will ja nicht immer das Gleiche erzählen. Ich habe mich sehr gefreut, dass Gossenboss mit Zett 2017 ein Album rausgebracht hat. Mit "100 Kilo schlechter Rap" und seinen anderen Hits ist er dann auch zusammen mit Destroy Degenhardt getourt. Auf der Tour habe ich hin und wieder Support gemacht. Das war immer gut. Viele, viele amüsante Menschen. "100 Kilo schlechter Rap" ist übrigens komplett von Monkay produziert. Ein sehr guter Producer aus Dresden, mit dem ich zusammen eines meiner Fav-Alben rausgebracht habe: "Katharsis & Monkay – 1984". Der prägendste Moment 2017 war für mich Stagediven in Leipzig. Bestimmt auf 'nem Gossenboss-Konzert. Kann mich an den Rahmen nicht mehr genau erinnern. Viel verschimmert in letzter Zeit. Aber gern gehe ich auch in die Internetrealität. Dann würde ich sagen, der Moment, in dem ich auf "Heikos Welt" gestoßen bin. Fragt nicht, seht's euch selbst an. Das waren jetzt nur positive Momente. Negativer Moment: Als einer meiner Lieblingsrapper dann auch was mit Trap probiert hat. Zurück zum Positiven: Als mir SterilOne aus Wien – Staub Audio Engineering – das Master meines Bandalbums "Elefanten" geschickt hat. Alles in super Sound und fertig fürs Presswerk in Leipzig. Gleichzeitig kam noch das fette Cover der Platte von Jessi, der Layouterin. Und die prägendste Persönlichkeit war Pawcut. Einfacher Grund: Pawcut macht sehr gute Musik. Er hat so viel guten Stuff am Start. Was er allein schon an Solo-Releases rausgehauen hat. Wirklich geil. Und dann findet man ihn dauernd in irgendwelchen Credits als Master, Mix oder sonst was von Platten, die man gerade feiert. Und dann frag' ich ihn danach und er so: "Ja, da war ich auch dabei." Checkt ihn einfach auf Spotify ab und dann kauft seine Sachen in Anfassgröße.
Jonas Platin: Das beste Album hat mit Abstand Cro abgeliefert. Das ist musikalisch einfach so gut durchdacht und meilenweit von allem, was je im Deutschrap gedroppt wurde, entfernt, dass ich mich ernsthaft frage, wie ein einzelner Künstler sowas zu Stande bekommt. Man bedenke, dass er laut eigener Aussage alles selbst produziert hat. Einen Top-Moment habe ich nicht. Halte vor allem diese Streiterei-Versöhnungs-Geschichten hinter den Kulissen für Promo-Schwachsinn. Der Rapper mit dem größten Impact war definitiv RIN. Auch wenn mich sein Album insgesamt nicht überzeugt hat, waren die meisten Single-Auskopplungen so gut und zurecht gehypet, dass er seinen komplett straighten und minimalistischen Style in ganz Deutschland etablieren konnte.
Juse Ju: Ufo361 hat meiner Meinung nach den größten Krater in 2017 hinterlassen. Klar hatte er seinen ersten Hype schon 2016, aber 2017 war wirklich … jajajajajajajajajajaja … ja. Fulminant an ihm ist, dass er Straßen-Chabs, Trap-Kids und Alt-HipHopper gleichermaßen mit seinem dazed'em Sound und seinem verballertem Style abgeholt hat. Und dann noch jedes Video wie ein Heroin getränkter Rockstar-Traum. Das is ill. Das hat seit Haftbefehl keiner mehr geschafft. Meinen HipHop-Moment hatte ich dieses Jahr beim DLTLLY Title Match zwischen Nedal Nib und Lyrico im Lido in Berlin. Nach den ersten zwei Runden hätte ich schwören können, dass Lyrico das Ding holt. Dann packt Nedal in der dritten Runde eine persönliche Schiene aus, die ich nicht von ihm erwartet hätte und dreht das Ding noch aus der Serpentine zum Sieg. Schaut es euch auf YouTube an. Das beste Album ist für mich das, das ich am meisten gehört habe und das war – Achtung: Langweilig! – Trettmann "#DIY". Aber was soll man machen? Grown Man Swag. Ich mag das. Trotzdem Props auch noch an Negroman für "Sequel" und an Celo & Abdi für "Diaspora". Ach ja und Mr. Schnabel hatte ein starkes Comeback … Spaaaß! (lacht)
KAAS: Für mich war das Highlight Trettmanns "#DIY". Super Platte! Stimmt alles.
Lakmann: Mich hat schon lange kein Album mehr in meinem Stil geprägt. Ich denke, dass ich meine Selbstfindungsphase abgeschlossen habe und mich nur noch in kleinen Bereichen weiter entwickel'. Aber um möglichst nah dran zu bleiben, kann ich sagen, dass ich alle Videos von Kalims "Thronfolger" gesehen und seine Songs am meisten geklickt habe. Die alten Sachen auch, aber die neuen ebenso. Trotzdem hat es mich nicht geprägt, sondern gefreut. Welcher Moment war für mich besonders einprägsam? Ich schätze mal aus musikalischer Sicht, ja? Dann kann ich die Untouchable und Lakmann Releaseparty nennen sowie zig andere Konzerte. Sorry, dieses Jahr ging so schnell rum, dass ich eventuell erst in ein bis zwei Jahren besser resümieren kann. Und welche Persönlichkeit der Deutschrapszene des Jahres 2017 für mich am einprägendsten war? Hä? Say whaaaaat?! Ich fand es klasse von Siggi und Savas, dass die mich bei Royal Bunker gefeaturet haben und verbringe gerne Zeit mit ihnen. Die sind hammerlustig, gerade in der Kombo. Und auch hier gilt, wie in der ersten Frage, dass ich zu alt bin, als dass mich noch jemand besonders prägt … Im Gegenteil: Ich finde, dass Sav, Sido, aber auch ich jeder auf seine Weise die jüngeren Leute beeinflusst … oder auch nicht. Nichts ist schlimmer als Unmündigkeit.
LGoony: Für mich haben dieses Jahr ganz klar KitschKrieg und Trettmann geprägt. Es ist super erfrischend zu sehen, dass sich gute Musik auch heute noch durchsetzen kann und das ganz ohne riesen Imagekampagne, Promo, Clubsong oder Label. Sogar mit nur einem einzigen Musikvideo. Ich durfte selbst Zeuge der Arbeitsweise sein und war sehr fasziniert, dass das alles in einer WG entsteht. Aufnahmen in der Abstellkammer. Monitorboxen im Küchenregal und so weiter. Umso mehr freut es mich natürlich, dass es so läuft bei ihnen. Ich finde auch geil, dass sie dieses Premiumboxen-Ding wieder zurück an den Ursprung gebracht haben. Nämlich geiler Mehrwert für den Fan und nicht Mittel zum Zweck für eine gute Chartplatzierung. Denen ist das egal und sie verkaufen die Box einfach in ihrem eigenen Shop, was gar nicht für die Charts zählt. Ich denke, dass das, was sie dieses Jahr gemacht haben, viele Artists motivieren wird, mal wieder mehr Risiko einzugehen. Und sie sind der lebende Beweis, dass man nicht bei einem Label signen muss, um erfolgreich zu sein und, dass man nicht Gold gehen muss, um relevant zu sein. Das alles macht "#DIY" zu einem der wichtigsten deutschen Releases der letzten Jahre.
Marz: Post Malones Album "Stoney" kam zu spät für den Rückblick 2016, daher nehm' ich's in diesem Jahr rein. Zumal mir auf Albumlänge auch nicht viel einfällt. Trettmann muss man nicht nochmal nennen, "Im Modus" war nur ein Mixtape und Kendrick ist mehr als ein Album des Jahres. Beim Moment pendle ich zwischen dem Isaiah Rashad-Konzert in FFM im April, dem splash!-Wochenende und einigen großartigen Momenten, die wir bei Auftritten oder auf Tour mit der Band erleben durften. Zu erstens: Ausnahmekünstler mit bester Liveansage bislang. Zu Zweitens: Sehr gelungenes Jubiläums-splash! mit meinem persönlichen Fanboymoment während der Nas-Show. Zu Drittens: Danko! Die Persönlichkeit 2017 ist für mich Lakmann, einfach weil er ist, wie er ist. So ein Original tut dem ganzen Spielchen schon sehr gut. Er hat jetzt, wenn ich mich nicht irre, in vier Jahren vier Alben rausgebracht, steigert sich auf Platte wie auch Live immer noch und wird wohl auch nicht damit aufhören, soweit ich weiß. (grinst)
Mauli: Die Wahl zum Album des Jahres fiel nicht leicht, aber letzten Endes fiel sie auf SERO – "Future" oder "Holy". Weiß nicht mehr genau, wie es hieß, nur noch, dass es seiner Zeit total voraus war und die meisten Kritiker wahrscheinlich noch fünf, sechs Jährchen daran knabbern werden. Definitiv ein Geheimtipp, den man im Auge behalten sollte. Der Moment des Jahres ist noch gar nicht so lang her. Ich saß Anfang Oktober beim legendären TrashMonday – #TrashMonday – und hörte nichts Böses ahnend das wohl beste, persönlichste, aber auch härteste Album aus Ekos bisheriger Karriere: "König von Deutschland". Während des Tracks "Der Beste" fielen bereits in den ersten zwei Parts alle Kinnladen im Raum runter, weil Eko es nicht nur schafft, alle Reime auf "Mai Tai" in einem Part – 1. Part – unterzubringen, sondern auch einen völlig wilden Buchstabierstyle erfindet – 2. Part. Als dann auch noch der dritte Part reinklatschte und ich nach zwei Zeilen bemerkte, dass er nicht, wie vorerst gedacht auf türkisch rappt, sondern R-Ü-C-K-W-Ä-R-T-S, wusste ich: Mein Deutschrapmoment 2017 findet soeben statt. Da man sich bei der Persönlichkeit des Jahres 2017 zwischen Bausa und RIN entscheiden muss, nehme ich RIN. Ich find' Bausa zwar musikalischer und fand sein Album auch besser als RINs, aber er hat sich das Jahr einfach geschnappt und es war unmöglich für eingefleischte Clubszene-It-Boys wie mich, um seine Songs im Club herumzukommen. Find's eine enorme Leistung auf einem Album 7/8 Songs zu haben, die garantiert auf jeder HipHop-Party aufgelegt werden. Daher meine Persönlichkeit des Jahres.
Nura (SXTN): An Silvester bin ich zu Melbeatz gezogen, die noch 'n Zimmer frei hatte bei sich und seit dem Tag hat sie so krass mein Leben verändert. Sie ist mein Mentor, meine beste Freundin, meine Schwester und die stärkste Person, die ich kenne. Wir sind auf einer Wellenlänge, viben zusammen und haben beide denselben Humor. Ihre Meinung ist mir sehr wichtig, sie ist unglaublich talentiert und wir können auch noch zusammen Mucke machen. Oldschool trifft Newschool und wird unschlagbar.
ODMGDIA (stellvertretend Dollar John): Eigentlich hören wir beide echt selten Deutschrap. Eigentlich fast nur, wenn einer aus unserem Bekannten- oder Freundeskreis etwas veröffentlicht. Dennoch habe ich mal geguckt, welches Deutschrap-Release bei mir die meisten Klicks dieses Jahr hatte. Neben einem revolutionären Album namens "Eat Shit Or Try Dying", welches ich mal außen vor gelassen habe, kam bei mir an zweiter Stelle Kalims "Thronfolger". Recht viele Features, aber ein saugeiler Kalim, den ich bisher so noch nicht kannte. Ein spezieller Moment fällt mir nicht ein, aber ich denke mal, dass die Top Fünf ausschließlich Momente aus der Instagram-Story von Bonez waren. "Herausragendste Person" ist auch wieder eine schwere Frage. Aber ich denke, auch hier sind es die Jungs von 187. Ich hab' die anfänglichen Sachen vor mindestens zehn Jahren mega abgefeiert, wie glaub' ich jeder aus Hamburg, der damals irgendwas mit Graffiti und HipHop am Hut hatte. Mittlerweile hör' ich eher vereinzelt mal einen Track. Man muss schon sagen, auch wenn es abgedroschen klingt, dass die Jungs sich echt nicht verändert haben. Bezüglich unserer Musik waren übrigens die coolsten Momente der splash!-Auftritt mit Kex Kuhl, der Support-Auftritt bei Karate Andi, bei dem wir endlich mal wieder ein paar neue Sachen zeigen konnten, die auf dem kommenden Album zu hören sind. Shoutout an die beiden.
OG Keemo: Neben unserem eigenen ersten Release war für uns Kalims "Thronfolger" das krasseste Album des Jahres. Miese Beats und dass der Kerl rappen kann, ist schon seit "5 Kronen" klar. Irgendwie so das Album, das man sich von Kalim gewünscht hat. Ein bisschen enttäuscht waren wir von RINs "Eros". Irgendwie hat es sich so angefühlt, als wäre die ganze Leidenschaft und Zeit nur in die Singleauskopplungen geflossen und die restlichen Songs wurden – husch, husch – noch hingehauen, um das ganze Album zu füllen. Ein Tape mit Songs wie "Blackout", "Dizzee Rascal Type Beat" und "Doverstreet" hätte gereicht und definitv überzeugt. 2017 hat Laas Unltd. bei EGJ gesignt. Wenn das nicht das repräsentativste Beispiel für ein verrücktes Deutschrapjahr ist, weiß ich auch nicht.
Pedaz: Cros "tru" ist einfach ein neues Level an Musik im Deutschrap. Mike, Shneezin und Voddi von den 257ers sind für mich die Persönlichkeiten 2017. Sie haben mich einfach mit auf ihre Tour genommen, alles Erdenkliche für mich gegeben … und einfach drauf geschissen, wie bekannt sie sind oder ob es passt. Beste Jungs. Gerade Jungs. Meine Jungs. Der Moment war Savas' Anruf, ob ich mit auf seine Tour will.
Pillath: Um ehrlich zu sein, gab es keinen Moment und keine Person, die mir 2017 besonders in Erinnerung geblieben ist. Allerdings fand ich das Album "Maximum" von KC und Summer überragend.
Pilz: Meine erste eigene Tour gespielt zu haben, war in diesem Jahr mein Lieblingsmoment. Damit meine ich nicht nur die Konzerte an sich. Ich habe in kleinen Clubs gespielt und konnte meine Anhängerschaft kennen lernen. Mein Lieblingsalbum kommt dieses Jahr von SXTN. Die beiden haben dieses Jahr abgerissen und sich ihren Erfolg verdient. Die prägendste Person für mich ist auch in 2017 Marcus Staiger. Ich mag, dass da jemand Teil unserer Szene ist – uns also versteht – und zeitgleich sehr aktiv für das Gute kämpft, ohne dabei Menschen zu verurteilen, die das nicht in dieser Form tun.
Pimf: Den Moment und die Persönlichkeit 2017 möchte ich gerne zusammenfassen. Leider war das in diesem Jahr für mich ein sehr trauriger Anlass. Prodigy ist kein deutscher Rapper. Aber dieser Typ hat uns, als gesamte deutsche Szene, einfach so krass beeinflusst. Prodigy gehört zu meinen absoluten Lieblingsrappern und Mobb Deep sind, seitdem ich irgendwie HipHop-sozialisiert bin, eine absolute Konstante in meinem Leben. Ihm gebührt einfach eine Erwähnung an dieser Stelle … Rest in Peace! Am häufigsten hab ich dieses Jahr wahrscheinlich "Zu schön um klar zu sein" von Enoq gehört. Auch Dexter, Marvin Game und Mädness & Döll haben geile Platten gemacht. Aber das Special-Shoutout des Jahres geht an Cro. Ein wahnsinniges Album mit Klassikerpotenzial.
Testo: Welches Album hat das Jahr 2017 am meisten geprägt? Trettmann – "#DIY". Welcher Moment? Farid und Fler vertragen sich. Und welche Persönlichkeit der Deutschrapszene? Mr.Wixa der Disskönig.
Tom Thaler: Mein Deutschrap-Album des Jahres ist "tru" von Cro. Musikalisch eine unfassbare Weiterentwicklung und gerade auf Produktions- und Melodienebene auf einem eigenen Level. Ich hab' mir gedacht, dass er neue Wege gehen wird, aber dass er so krass abliefert, hätte ich nicht erwartet. Ich bin ein großer Fan von epischen Konzert-Intros. Da war für mich der Beginn der Casper-Stadion-Show zu "Lang Lebe Der Tod" ganz weit vorne. Außerdem natürlich das Sierra Kidd-Hotbox-Interview. Großes Kino. Eine der spannendsten Entwicklungen dieses Jahr hat für mich Bausa hingelegt. Vom Szenetipp zum Nummer Eins-Künstler in 'nem halben Jahr ist schon 'ne Hausnummer. "Was du Liebe nennst" feier ich null, aber "Baron" und "Tropfen" gehören für mich zu den Tracks des Jahres. Er hat halt auch musikalisch richtig was auf dem Kasten. Den werden wir alle noch lange hören, denk' ich!
Trettmann: Deutschraps Album des Jahres kann ich nicht sagen, war für mich nicht da. Ich habe Tracks gefeiert, aber ganze Alben nicht. International war es SZA – was für ein verdammt gutes Album, Wahnsinn. Es wächst für mich mit jedem Hören nach wie vor weiter. Mein Rapmoment des Jahres war einer, an dem ich beteiligt war, beziehungsweise bei dem dabei sein durfte. splash! 2017: Gzuz, KitschKrieg und ich schreiben die fehlenden Parts zu "Knöcheltief" gemeinsam am See in Ferropolis und nehmen das Ding dann direkt im splash!-Mag/Casio G Shock-Studio auf. Gänsehaut. Bis heute. Ganz besonderer Moment für mich und meine Karriere. Deutschrap 2017 gehörte sowas von Bonez MC. Da kam und kommt keiner dran vorbei. Ich glaube, die Leute verkennen manchmal ein bisschen, was für ein großartiger Künstler und Geschäftsmann Bonez ist. Bester Typ.
Waving The Guns: Wir haben während des vergangenen Jahres eine Menge Zeit im Auto verbracht und dadurch Zeit genug gehabt, viel Musik zu hören. Dauerbrenner waren "Sampler 4" von der 187 Strassenbande und – wie schon im letzten Jahr – "Apokalypse Jetzt" und "Kapitalismus Jetzt". Durch die Menge der Live-Auftritte ist es auch ziemlich schwierig für uns, einen einzelnen, sprich "den" Moment 2017 für uns festzulegen. Daher sagen wir mal, wird morgen (Anm. d. Red.: gemeint ist der 15.12.2017) wohl der beste Moment des Jahres sein, wenn wir im Astra Kulturhaus unser bisher größtes Konzert spielen werden. Wichtigste Persönlichkeit ist vermutlich Pöbel MC. Er hat uns zusammen mit DJ Flexscheibe während der beiden Handfrak-Touren als Support-Act begleitet und damit maßgeblich dazu beigetragen, dass die Liveperformance nochmal auf ein ganz anderes Level gehoben wurde.
3Plusss: 2017 war superschwach. Zugezogen Maskulin, OG Keemo, Casper – mehr hab' ich aus dem Jahr nicht länger als einen Tag gehört, wenn überhaupt. Die permanente Präsenz von allen, ob per Musik oder Instagram-Story, ging mir tierisch auf die Eier. Hab' dieses Jahr mehr gesehen und gehört, als ich eigentlich wollte, und es hat fast überall an Persönlichkeit oder Ideen gefehlt. Und kaum Bereitschaft etwas zu wagen, obwohl der Karren noch rollt. Auf der einen Seite die "Oldschool", die auf der Stelle tritt, das mit "real bleiben" rechtfertigt und sich ewig fett an den Lorbeeren vergangener Tage frisst. Auf der anderen Seite die "Newschool", überfordert vom eigenen Erfolg, visionslos, ohne etwas zu erzählen. So fühlt es sich an. Dazwischen Rapmedien, die sich immer mehr als Marke verstehen, und Fans, die jeden Tag neu programmiert werden. Alles sehr statisch und roboterhaft. Am allerschlimmsten sind die, die sich ganz krampfhaft über Engstirnigkeit aufregen, aber dann doch nur kleingeistige Kritzeleien über sich und ihr Team und ihre Klamotten und sonstige Belanglosigkeiten hinkriegen – ob auf Twitter oder im Track. Interviews hab' ich dieses Jahr fast keine geschaut. In den allermeisten Fällen entweder plumpe Selbstdarstellung, manipulative Hirnwäsche oder grobe Zeitverschwendung. Ich bin immer noch Fan. Ich will begeistert werden. Erzähl mir etwas. Irgendetwas. Von dir. Sag mir nichts, nur weil du denkst, dass ich das hören will. Tu nichts, nur weil du hoffst, dass dann jemand für dich klatscht. Und wenn du beides weglässt und dann nix mehr bleibt – dann lass es doch, du Spast. Nur so ein Gedanke.
(Kristina Scheuner, Fabian Thomas & Lukas Päckert)
(Bilder von Daniel Fersch)