Habe nichts weiter, außer mir selbst.
Also liegt der Fokus heute auf Geld.
Mit der 187 Strassenbande etablierte sich in den letzten Jahren ein weiteres Aushängeschild für Rap aus Hamburg. Dass die Crew ursprünglich nicht nur aus Bonez, Gzuz und Co. bestand, wissen heute nur noch wenige. Auch AchtVier war einst ein Teil der Gruppierung, fokussierte sich in der vergangenen Zeit allerdings ausschließlich auf seine Solo-Karriere. Mit "Der alte Achti Vol. 1" versucht er nun, zumindest raptechnisch an seine Wurzeln anzuknüpfen.
Wo diese liegen, wird schon auf den ersten Sekunden des Tapes ersichtlich: in asozialem Straßensound, hartem Bass, roughen Texten. Achti erzählt nicht nur vom Leben in Hamburgs Untergrundwelten, sondern markiert auch immer wieder seine Ansprüche auf den Battlerap-Thron. Unter die Aufforderungen zum lyrischen oder körperlichen Zweikampf mischen sich Songs gegen die Polizei oder Drogenverbote. Kurzum: Hier gibt es alles, was eben zu einem typischen Straßenalbum gehört. Untermalt werden die Tracks von straighten Instrumentals, die sich vor allem durch ihre Härte auszeichnen. Es gibt kein sanftes Piano-Sample für zwischendurch, die Beats sind ausschließlich darauf ausgelegt, nach vorne zu gehen. Außerdem lockern Feature-Parts von MC Bomber oder Buddha das Gesamtkonstrukt ein wenig auf – was zum Teil auch bitter nötig ist. Tatsächlich wirkt der Rap-Stil des Hamburgers nämlich schnell repetitiv, Inhalte scheinen sich leider schon nach den ersten vier Anspielstationen zu wiederholen.
Damit hat auch AchtVier die Probleme jedes durchschnittlichen Straßenrappers. Phrasen über den eigenen Lifestyle wurden schon zigfach gedroppt, vieles wirkt bereits gehört und irgendwie langweilig. Für kurzweiligen Spaß auf Mixtape-Länge genügt das durchaus, sein Talent kann man ihm sowieso nicht absprechen. Für mehr reicht es hier aber noch nicht. Auf "Der alte Achti Vol. 2" sollte der Hamburger sich also dringend etwas Neues einfallen lassen.
(Sven Aumiller)