Ich muss sagen, daß meine Grundwehrdienstzeit von vorne bis hinten eine 1a saugeile Erfahrung war, die ich niemals missen möchte. Ich hatte noch nie erlebt, wie schnell aus 100 Mann eine eingeschweisste Truppe werden kann. Ich kannte innerhalb einer Woche einen ganzen Zug (so 50 Mann) mit Vor- und Nachnamen. Ich wusste, daß ich mich auf die Jungs aus meiner Gruppe ("Eskimomösen sind furchtbar kalt"
) voll verlassen kann, einer meinen Scheiss trägt, wenn ich nach 15 km mit Raucherlunge im Arsch war...they just got my back!
Auch nach der Grundausbildung. Ich hatte schwere persönliche Probleme, die mich jeden Job gekostet hätten, so viel Zeit ging dafür drauf. Der Bund hat sich drum gekümmert und war extrem einsichtig. Leutz, ich war ein kleiner Wehrdienstler, ein Furz-Gefreiter, aber das war egal. Mein Spiess hat Problemlösungen für mich gefunden. Thx an dieser Stelle, auch wenn er es sicher nie lesen wird. Zu den Faschismusvorwürfen sag ich nur: solche Idioten findest du überall. Das es der Normalfall ist, könnt ihr voll vergessen. Wer so was erzählt, war nie da.
Ich würde mich zwar niemals auf längere Zeit verpflichten, dazu bin ich zu pazifistisch (heisst nicht Pazifist!), aber Grundwehrdienst sollte jeder Mann geleistet haben. Im Altersheim Glühbirnen auswechseln und mit Willi dem Klumpfußgärtner tratschen bringt keinem was, glaubt mir. Zum einen kann ich mir nicht vorstellen, daß einen das ausfüllt und zum andern leben wir in sehr unruhigen Zeiten. Klar "kommen die Russen" jetzt nicht mehr über den eisernen Vorhang gejumped, aber trotzdem. Ich bin jetzt kein Einzelkämpfer, aber ich kann - wenn es sein müsste - eine Waffe benutzen, ohne daß sie mir beim 2. Schuss um die Ohren fliegt.
In diesem Sinne: ruhig zum Bund, die paar Monate ist das meistens nice!
P.S.: Mädl, du warst ja so was von krass, Mann. R. I. P.
Eigentlich hätte dein Spitzname "Machine" sein sollen...