Kaum eine Szene hierzulande scheint so facettenreich zu sein wie die Deutschrapszene. Während es bereits jetzt schon fast unmöglich erscheint, jeden einzelnen, etablierten Vertreter zu kennen, steigt die Zahl neuer, noch unbekannter Künstler exponentiell weiter an. Den Überblick zu behalten, gleicht einer Herkulesaufgabe: Hat man sich ein Gesicht der HipHop-Hydra gemerkt, tauchen schon wieder mindestens zwei neue auf. Gleichzeitig ist es für unbekannte, junge Talente überaus schwer, aus der überwältigenden Masse an Musikern herauszutreten und sich einen Namen zu machen.
Beiden Seiten soll unser Crew Check eine Hilfestellung bieten. Duos, Crews und jeglichen weiteren Konstellationen, die bisher noch in den Tiefen des Untergrunds untergegangen sind, eine Plattform geben, auf der sie sich kurz, aber prägnant präsentieren können. Und Hörern und Fans ermöglichen, sich einen schnellen Überblick über nennenswerte Künstler zu verschaffen, die sie bisher vielleicht noch gar nicht auf dem Schirm hatten.
MZEE.com: Ende letzten Jahres fand die Releaseparty zu eurer gemeinsamen EP "RIP" statt. Was war für euch das schönste, absurdeste oder einprägsamste Erlebnis dieses Abends?
Norman Gein & Simon Roots: Wir waren vollkommen zufrieden mit der Releaseparty. Der schönste Moment war wohl das zahlreiche positive Feedback nach unserem Auftritt. Da wussten wir: Die Arbeit hat sich gelohnt!
MZEE.com: Wie habt ihr euch kennengelernt? Und wann habt ihr angefangen, gemeinsam Musik zu machen?
Simon Roots: Kennengelernt haben wir uns durch das Künstlerkollektiv Bunker Beats Bremen im Jahr 2017. Norman brachte 2018 die "Brainstorm EP" raus, die Stuck Man produziert hatte – darauf existiert auch schon ein Track mit mir. Das waren unsere ersten musikalischen Kontakte.
MZEE.com: Und wie genau kann man sich eure Zusammenarbeit vorstellen? Baut Simon erst einen Beat und Norman schreibt dann darauf?
Norman Gein: Ich habe Simon geschrieben, dass ich Lust auf ein gemeinsames Projekt hätte – eine EP. Daraufhin fing er an, Beats zu basteln. Über die nächsten Monate schickte er mir dann zwei verschiedene Beatpakete. Jedes Mal, wenn ich eins bekam, pickte ich mir die besten raus und fing an zu schreiben. So entstanden die acht Tracks der EP. Die Beats sind auf 12-Bit-Samplern entstanden und wurden mit analoger Technik in die passende Richtung gebracht.
Simon Roots: Ich habe bewusst auf düstere Samples geachtet, um die Thematik von Norman musikalisch zu untermauern …
MZEE.com: Wenn ihr einen eurer Tracks wählen müsstet, um jemandem eure Musik zu präsentieren, welcher wäre das?
Norman Gein & Simon Roots: "Diagnose".
MZEE.com: Eure Musik ist durch die Verbindung von Horrorcore und Battlerap eine recht eigene Mischung. Gibt es eine bestimmte Botschaft oder etwas anderes, was ihr damit vermitteln wollt?
Norman Gein: Ich hatte schon immer Interesse an dunklen Themen wie zum Beispiel Serienmördern oder Okkultem. Und diese Interessen fließen dann in meine Texte ein. Von da aus ist es nicht mehr weit zum Battlerap. Eine bestimmte Message gibt es wohl nicht. Wenn, dann die: "Hey schaut her – man kann über mehr schreiben als Autos und Fame."
Ein Exclusive von Norman Gein & Simon Roots könnt Ihr Euch ab sofort auf dem YouTube-Channel von MZEE.com ansehen:
Norman Gein auf Facebook/Simon Roots auf Facebook
Norman Gein auf Instagram/Simon Roots auf Instagram
(Daniel Fersch)
(Grafiken von Puffy Punchlines, Logo von KL52)
Du bist der Meinung, Deine Crew oder eine Crew, die Du kennst, sollte sich unserem Crew Check unterziehen? Wir freuen uns über Bewerbungen oder Empfehlungen mit dem Betreff "Crew Check – *Künstlername*" an daniel@mzee.com.