Man kann es drehen und wenden, wie man will: Nach wie vor erhalten Deutschrap-Produzenten zu wenig Anerkennung für ihren Anteil an Tracks und ganzen Alben – wenn sie überhaupt Erwähnung finden. Und sind wir mal ehrlich, so tragen gewiss auch wir als Magazin unseren Teil dazu bei. Oftmals steht der Produzent nicht nur fernab des Rampenlichts, sondern irgendwo weit hinter dem entsprechenden Rapper. Wir können das nicht komplett und szeneübergreifend ändern, aber wir möchten nach und nach ein wenig mehr für die machen, die letztendlich für den Sound verantwortlich sind. Dazu gehört auch dieses Format, in dem wir Produzenten bei ihrer Arbeit im Studio begleiten, sie mal ganz allein zu Wort kommen lassen und anhand einer Challenge endlich einen Blick hinter die Kulissen erhalten. Getreu dem Motto: Fertige Beats abspielen kann jeder – "lass mal lieber einen bauen!"
Auf den Tag genau zwei Jahre nach dem Release der "Neptun"-EP mit OG Keemo wurden wir in das Breitband-/Zonkeymobb-Studio eingeladen, um bei dem Produzenten Mäuschen zu spielen, der für die dreckigen Beats ebenjener Platte verantwortlich ist. Die Rede ist selbstverständlich von niemand Geringerem als Funkvater Frank. In dem wohnlich eingerichteten Studio, das während Albumproduktionen auch als Schlafstätte dient, stehen neben seiner geliebten Akai MPC auch einige Vinyls verschiedener Genres. Als die drei Platten, die wir für ihn im Gepäck hatten, auf seinem Technics 1210 zu rotieren begannen, merkten wir schnell: Er findet praktisch in jedem Track etwas, das er samplen kann. Normalerweise schaut ihm dabei niemand über die Schulter – für uns hat der Mannheimer eine Ausnahme gemacht und am Ende betrat sogar noch ein Special Guest das Studio …
Wer sich den Beat von Funkvater Frank gerne noch einmal anhören möchte, findet ihn ab sofort auf unserer MZEE SoundCloud-Seite. Hier sind alle Instrumentals des "Lass mal lieber einen bauen"-Formats exklusiv zu finden:
Funkvater Frank auf Instagram
(Laila Drewes)
(Kamera & Nachbearbeitung: Anna Eberding)