Trinity, doch kein katholischer Glauben.
Ich seh' dich schief an mit komischen Augen.
Die Herkunft der Crew Witten Untouchable, bestehend aus den drei MCs AL Kareem, Lakmann, Magic Mess und deren Producer Rooq, erschließt sich anhand des Namens von selbst. Auch der Titel ihres dritten Albums "Trinity" gibt, wenn man ihn übersetzt, einen Hinweis darauf, warum man ihn gewählt haben könnte. Denn er bedeutet soviel wie "heilige Dreifaltigkeit" oder auch "Dreiheit".
Die Platte zeigt schnell, was Witten Untouchable ausmacht, und offenbart den Grund, weshalb man sich zusammengefunden hat. Dies ist nicht nur der gemeinsamen Herkunft geschuldet – die Rapper verbindet auch ihre Liebe zur Musik und speziell zum Untergrund, was Lakmann, Mess und AL Kareem direkt im Intro thematisieren. Jedoch keinesfalls im typischen Representerstyle, sondern gepaart mit viel Selbstreflexion. Erzählt werden aber nicht nur Geschichten aus "Witten Annen". Das Trio liefert unter anderem auch ein "Untouchable Tutorial", um anhand zahlreicher Wie-Vergleiche zu erläutern, was sie unantastbar macht. Besonders im Ohr bleibt der Song "Weed geschenkt", der mit einer eingängigen Hookline und humorvollen Zeilen überzeugt. Somit bekommt das auf dem Album häufiger erwähnte grüne Kraut sogar einen eigenen Song. Durchweg ergänzen sich die drei raptechnisch perfekt und aufgrund ihrer komplett unterschiedlichen Rapstyles wird es nie langweilig, ihnen zuzuhören. Auf "Trinity" wird hörbar, was eine Crew ausmacht und wie rund eine Platte klingen kann, wenn Rapper und Producer ein eingespieltes Team sind.
Witten Untouchable liefern mit ihrem Album nicht nur wegen der Instrumentals etwas Zeitloses. Bedachte und inhaltlich tiefgehende Tracks wechseln sich ab mit leichtfüßigen Kopfnickern, deren Lyrics aufgrund der Themenwahl auch in einigen Jahren noch aktuell sein werden. Wer gerne mal auditiv durch Witten spazieren möchte, um der Realness zu begegnen, der sollte sich "Trinity" anhören.
(Dzermana Schönhaber)