Pizza is' nice – oha. Pizza Hawaii – oha.
Bestelle drei – oha. Für mich allein – oha.
Spätestens seit seinem Album "Munchies" kennt man Curly als den lockigen Dude, der über das rappt, was ihm Spaß macht. Zwischen Battlerap, Eistee und Weed waren dabei immer wieder Trap- und Cloud-Einflüsse zu hören. Mit "Ohaaa" widmet er sich nun auf einem ganzen Release dieser Richtung.
Schon auf dem Opener "Purple Haze" wird klar, dass sich am inhaltlichen Grundgerüst wenig geändert hat. Jedoch entwickelt sich der Sound spätestens auf dem zweiten Song "Elvis" – wie bereits angedeutet – weg vom klassischen Rap. Man könnte sagen, dass Curly das Beste von RIN und Cro nimmt und durch seine eigene Art zu einem Klangbild formt, das in erster Linie Spaß macht. Zum Beispiel dann, wenn auf dem Titelsong "Ohaaa" zelebriert wird, dass im Club noch 50 Cent – und somit nach wie vor traditionellerer Rap – gespielt wird. An einigen Stellen fährt der Künstler den Trapfilm so übertrieben hart, dass man sich fragt, ob es sich bei "Ohaaa" vielleicht sogar um eine Persiflage handeln könnte. Insbesondere der letzte Track "Cayman Islands", auf dem die komplette Westghosts-Crew gefeaturet wird, bedient einige Klischees, was jedoch keineswegs negativ gemeint ist, sondern gerade deshalb den Song besonders hörenswert macht. Sowohl Curly als auch seine Gäste treten komplett stilsicher auf und zeigen, dass man sich selbst und alles andere nicht immer zu ernst nehmen muss.
"Ohaaa" ist mit ihren acht Tracks zwar eine vergleichsweise kurze Platte, macht dafür jedoch umso mehr gute Laune beim Hören. Curly beweist, dass er musikalisch vielseitig ist und auch andere Richtungen bedienen kann als die, die man aus seiner bisherigen Diskografie kennt. Wie ernst dieses Projekt wirklich gemeint ist, spielt dabei überhaupt keine Rolle. Man hört es so oder so gerne.
(Michael Collins)