Doch eine Mio ist kein Ende, bring mir mehr davon.
Groove Attack TraX-Signing Mero hat mit den Chart-Erfolgen seiner ersten Singles definitiv den Schritt vom Instagram-Game, in welchem er zuerst auf sich aufmerksam machte, ins Rapgeschäft gemeistert. Außerdem gaben die drei vorab erschienenen Songs einen guten Vorgeschmack auf das Debüt-Album "Ya Hero Ya Mero".
Mero schließt mit dieser Platte nämlich genau dort an, wo er mit den Single-Auskopplungen aufgehört hat. Ohne Gnade werden wahnsinnige Flowpassagen auf die Beats gebrettert. Inhaltlich mögen sich die Parts zwar nicht wirklich vom gängigen Geschehen der Trapszene abheben, darüber lässt sich dank Meros Geflexe jedoch getrost hinwegsehen. Der Rüsselsheimer sticht besonders durch seine prägnanten Refrains aus der Masse heraus. Von den melodiösen Hooks – sein Markenzeichen – geht dabei zumeist eine gewisse Ohrwurmgefahr aus. Ein Gesamtkonzept, das zwar funktioniert, jedoch zugleich zum größten Problem des Albums führt. Auch wenn Mero sich mit seinem Singsang ein Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu anderen Rappern geschaffen hat, klingen die zwölf Songs insgesamt betrachtet doch recht ähnlich. So hinterlassen einzelne Tracks kaum einen bleibenden Eindruck. Die einzige Ausnahme ist dabei "Wolke 10", der mit seinen poppigen Elementen allerdings Gefahr läuft, in der Menge des Mainstreams unterzugehen. Nicht der beste Weg, um Individualität zu erreichen.
Doch trotz kleiner Schwächen zeugt "Ya Hero Ya Mero" definitiv von Meros Können. Sich gleichende Songs sind zu verkraften, wenn sie – wie in diesem Fall – ohne Frage gut umgesetzt sind. Auf seinen Einstand ins Rapgame kann Mero definitiv stolz sein.
(Steffen Uphoff)