Hab' die Jordans in Retrofarben.
Will meine Scheine wie Lego stapeln.
Zuletzt veröffentlichte der Berliner Jalil gemeinsam mit Fler das Kollaboalbum "Epic", welches auf Platz eins der Charts landete. Mit "Black Panther" versucht der Rapper aus dem Maskulin-Camp nun, solo an diesen Erfolg anzuknüpfen.
Schon bei den ersten Tönen der Platte merkt man: Jetzt geht's rund. Und tatsächlich findet man unter den Tracks, die den Anfang von "Black Panther" bilden, ein Brett nach dem anderen. Die Bässe knallen und schnelle Snares rattern über die mit Autotune beladenen Hooks. Auch wenn Trap nicht jedermanns Sache ist: Das, was hier abgeliefert wird, ist definitiv gut umgesetzt – ein stimmiger Sound, der ordentlich nach vorne geht. Ein wesentlicher Bestandteil dabei sind die Beats von Simes Branxons und The Cratez, denn die wuchtig klingenden Produktionen erweisen sich als genau richtig für die harten Zeilen. Etwas fehl am Platz wirken wiederum leider die eher poppigeren Tracks wie beispielsweise "99 DMS". Diese Songs klingen ohne Frage nicht weniger gut, aber entsprechen einfach nicht dem Film, der bis hierhin gefahren wurde. Durch den anfangs eher bedrohlichen Sound will man als Hörer mehr knallende Beats und genuschelte Gangster-Floskeln. Zwar ist auch unter den späteren Tracks der ein oder andere, der dieser Formel entspricht, doch Passagen wie die Mike Singer-Hook auf "Drei Worte" brechen immer wieder mit dem Flow und stören so den Vibe. Darüber lässt sich allerdings dank der ansonsten meist überzeugenden Anspielstationen hinwegsehen.
"Black Panther" baut nach einem starken Anfang zwar etwas ab, doch trotzdem ist das Album eine Empfehlung für jeden Freund von hartem Trap wert. Wenn auch vielleicht nicht mit jedem Track, so kann Jalil hier doch größtenteils überzeugen.
(Steffen Uphoff)