Gebe Gas in der Nacht – blaues Licht in der Stadt.
Fette Beats, gutes Weed – Baby, bleib mit mir wach.
Mit Inhalten konnte RIN noch nie wirklich glänzen. Ganz im Gegenteil: Der mit Vergewaltigungsfantasien spielende Text "Arrêté" führte bei mir viel eher zu absolutem Desinteresse an weiterer Musik des Rappers aus Bietigheim-Bissingen. Ob sich mein Bild von ihm durch das neue Release "Planet Megatron" bestätigt oder RIN mich mit einer anderen Seite von sich überzeugen kann, wird sich zeigen.
Um es gleich vorwegzunehmen: Auf dem gesamten neuen Mixtape begegnet dem Hörer kaum problematischer Inhalt. Viel eher wartet "Planet Megatron" mit absolut keinerlei Inhalt auf. Mit säuselndem Nuschel-Singsang erzählt der Künstler auf jedem Titel von den immer gleichen Dingen auf die immer gleiche Art. RIN und seine Jungs fahren teure Autos besonders schnell, konsumieren dabei reichlich Drogen, tragen teure, funkelnde Uhren und begegnen an jeder Ecke diversen "Babes", "Babys" und "Girls". Während diese Phrasen einem Schiebepuzzle gleich einfach für jeden Track neu angeordnet werden, ist es einzig und allein der Sound des Ganzen, der auch nur die geringste Relevanz zu haben scheint. Was Minhtendo und OZ auf soundtechnischer Ebene geschaffen haben, ist nämlich gewohnt eingängig, gelungen und beweist großes Gespür für den aktuellen Zeitgeist hinsichtlich instrumentaler Erwartungen. Dennoch ergibt sich so eben nur ein gänzlich auf den entsprechenden Vibe ausgelegtes Mixtape, das jeden Hörer enttäuschen wird, der mehr als Musik zum Nebenherlaufen sucht und auch nur ein Mindestmaß an Wert auf Inhalte legt.
Während mich zuvor in erster Linie der Inhalt von "Arrêté" davon abgehalten hat, mich ausführlich mit RIN zu beschäftigen, ist es nach dem neuen Album nun der komplett ausbleibende Inhalt, der den Künstler für mich uninteressant macht. Wo man der Platte zumindest zugestehen muss, beim wiederholten Hören durchaus ein, zwei Ohrwürmer zu hinterlassen, bleibt in der Gesamtheit nur, dass "Planet Megatron" nett klingt, aber nichts davon langfristig hängenbleibt.
(Daniel Fersch)