Buddi – Thank God for Chinese Food
Doch macht der Glaube aus dem Traum erst ein Ziel.
Buddi scheint eine Vorliebe für Kulinarisches mit asiatischem Hintergrund zu besitzen. Denn nach seinem Debütalbum "Currywurst mit Stäbchen" veröffentlicht er nun, sieben Jahre später, seine neue Platte mit dem Titel "Thank God for Chinese Food". Ob die sechs Tracks lange EP eher leicht verdauliches Fast Food oder Erstklassiges für Rap-Feinschmecker darstellt, gilt es im Folgenden zu klären.
Wofür Buddi – neben dem chinesischen Essen – in seinem Leben noch alles dankbar ist, macht thematisch einen großen Teil der EP aus. Der Rapper gibt Einblicke in sein Privatleben, erzählt von den Herausforderungen als junger Vater und davon, all das – Familie, Freunde und Rap – unter einen Hut zu bekommen. Da hat man dann schön öfter mal "keine Zeit" und muss sich seiner Prioritäten klar werden. Darüber hinaus beschäftigt sich Buddi mit HipHop und wägt immer wieder zwischen den schlechten und guten Seiten der Kultur ab. Das Ergebnis: positiv bleiben, sein eigenes Ding machen und den Hass der anderen nicht zu wichtig nehmen. Der MC vermittelt seine Inhalte dabei zwar durchwegs sympathisch, doch auch ohne richtige Ecken und Kanten oder einen besonderen Tiefgang. Tracks wie "Traumtänzer", die bedeutungsschwanger daherkommen und vom Jagen der eigenen Träume handeln, machen besonders deutlich, wie aalglatt die textliche Herangehensweise des Protagonisten ist. Und auch das bereits erwähnte "Keine Zeit", in dem er sein erschwertes Zeitmanagement beschreibt, kann thematisch nicht wirklich mitreißen.
Dabei ist Buddi ein versierter Rapper. Er macht auf den Beats von True Lyes, White Monkeys und Cap Kendricks stets eine gute Figur und kann mit diversen Flowvariationen auftrumpfen. Einzig die blassen Themen sorgen dafür, dass so manche Songs auf "Thank God for Chinese Food" einen etwas faden Beigeschmack haben.
(Florian Peking)