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Kritik

Marz – Hoes. Flows. Flamingos.

"Schreib' ein epi­sches Intro jetzt. Drit­tes Tape so als Stim­mungs­check." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu Marz' aktu­el­lem Release "Hoes. Flows. Fla­min­gos." aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Schreib' ein epi­sches Intro jetzt.
Drit­tes Tape so als Stimmungscheck.

Ob als Mr. Schwarz, mit Bon­zi Stol­le als "Black'n'Proud" oder unter sei­nem aktu­el­len Pseud­onym: Marz schien es schon immer wich­tig, auch mit sei­nem ech­ten Namen – oder einer Abwand­lung davon – hin­ter sei­ner Musik ste­hen zu kön­nen. Oder zumin­dest mit einem, der dem geneig­ten HipHop-​Hörer ver­traut ist. So wie etwa bei den in Anleh­nung an den WBM-​Klassiker "Hoes, Flows, Money­toes" ent­stan­de­nen Tapes. Genau die­se Rei­he setzt der Stutt­gar­ter jetzt fort und so folgt auf Toma­toes und Kol­la­bos nun "Hoes. Flows. Flamingos.".

Was jedem klar sein soll­te – ver­mut­lich auch schon, bevor er mit "Mag­gos Bru­der" in das Tape ein­steigt: Marz bleibt sich und sei­nem Stil treu. Größ­ten­teils zumin­dest. Denn wo sich der Schwa­be inhalt­lich kaum ver­än­dert hat, weißt er zumin­dest sound­tech­nisch eine deut­lich inten­si­ve­re Klang­ver­liebt­heit auf. Nie zuvor schie­nen die Beats bei Marz so im Vor­der­grund zu ste­hen wie jetzt. Die ver­ant­wort­li­chen Beatma­ker und Pro­du­zen­ten wer­den dabei min­des­tens mit einem ent­spre­chen­den Shou­tout erwähnt und so kann man Cap Kendricks, Dex­ter und Gha­nai­an Stal­li­on eben­so als Fea­tures anse­hen wie Edgar Was­ser, Juse Ju oder Label­kol­le­ge Sick­less. Und mit die­sen Gäs­ten redet der Prot­ago­nist über das "Hard­knock­li­fe", über die lin­ke und die rech­te Sei­te des Publi­kums beim Auf­tritt oder sei­ne Lie­be zu Snea­k­ers. Alles sicher ver­packt in ent­spann­ten, boom bapi­gen Sounds und dem eige­nen Ruck­sack – mit freund­li­chen Grü­ßen von Mr. Knight. Smoot­her, old­schoo­li­ger Sound gepaart mit mehr als pas­sen­den Gast­bei­trä­gen und einem Rap­per in Best­form: "Fla­min­gos" ver­eint nicht nur das Bes­te der Vor­gän­ger­wer­ke in sich, es run­det das Gesamt­bild zudem per­fekt ab.

Längst hat es sich für Marz gelohnt, mit dem eige­nen Namen für das zu ste­hen, was er ger­ne macht: groß­ar­ti­ge Musik. So sehr, dass spä­tes­tens nach die­sem drit­ten Tape die "Hoes. Flows."- Rei­he gar nicht mehr mit dem eins­ti­gen Werk von Taktloss und Savas in Zusam­men­hang gebracht wer­den muss, da sie inzwi­schen voll und ganz für sich selbst steht.

(Dani­el Fersch)