Auf der Tapefabrik ist HipHop noch HipHop. Fernab von Beef, Gossip und mehr Handys als Händen in der Luft trifft sich die deutsche Rap- und Beatszene in Wiesbaden zur größten Jam des Landes. Legenden wie Creutzfeld & Jakob, Aphroe und ABS haben die Bühne im Schlachthof schon genauso abgerissen wie die Straßenrap-Größen Haftbefehl und Celo & Abdi sowie Untergrundhelden wie Retrogott & Hulk Hodn oder Slowy & 12Vince. Jeder, der die Tapefabrik schon einmal besucht hat, kennt die besondere Atmosphäre, die die Veranstalter dort Jahr für Jahr mit viel Herzblut erschaffen. Bei der 7. Ausgabe wollen wir von MZEE unseren Beitrag dazu leisten – als Gastgeber unserer eigenen Bühne. In den nächsten Wochen stellen sich die Künstler, die auf der MZEE Stage auftreten, persönlich vor: in Form eines selbst erstellten Tapes mit fünf für den jeweiligen Künstler essenziellen Tracks. Das dritte Tape kommt von Negroman. Nach mehreren Platten als Teil des Duos Luk&Fil machte der Mainzer in den vergangenen beiden Jahren mit dem Album "Negroman" und der EP "Sequel" auch solo auf sich aufmerksam und erntete dabei fast durchweg positives Feedback. Wir freuen uns auf Negroman am 10. März auf der Tapefabrik.
Track 1: Ein absoluter HipHop-Klassiker
Madvillain – Rhinestone Cowboy
Negroman: "Set the stage with a goal. To have the game locked in a cage getting shocked with a pole."
Track 2: Ein Track, den ich mit der Tapefabrik verbinde
Nepumuk – Auf Dich
Negroman: Eine Ode an Bacchus und das Rheinland.
Track 3: Der Track eines völlig unterschätzten Künstlers
Jeremiah Jae – Payne
Negroman: Der durchaus ansehnliche Sohn von Robert Irving III wurde leider sehr früh von denen, die er mitgezeugt oder mitbegründet hatte, vergessen. Rap will mehr als SP-404 und Soundcloud-Imagepflege.
Track 4: Mein absoluter Favorit aus dem vergangenen Jahr
Frank Ocean – Chanel
Negroman: Sehr, sehr schönes Lied mit sehr schönen Bildern. "12 treat a nigga like he 12, how you looking up to me and talking down?", "Put a zoom on that stick, Noé."
Track 5: Der beste Song, der aus meiner Feder stammt
Immer der Letzte
Negroman: Man benotet den Quatsch, den man selbst macht, ja immer nur für andere.
(Alexander Hollenhorst)
(Grafik: Daniel Fersch)