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Kritik

Nate57 – Gauna

"Ob Klein- oder Groß­ver­die­ner: Alle 'Monopoly'-Spieler." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu Nate57s aktu­el­lem Release "Gau­na" aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Ob Klein- oder Großverdiener:
Alle 'Monopoly'-Spieler.

Rück­blick ins Jahr 2010: Sido schließt das Jahr musi­ka­lisch mit sei­nem mitt­ler­wei­le fast schon legen­dä­ren Titel "2010" ab. Ein Part auf die­sem Song wur­de von dem noch rela­tiv unbe­kann­ten Aykut Anhan, bes­ser bekannt als Haft­be­fehl, bei­gesteu­ert, wel­cher fol­gen­de Zei­le zum Bes­ten gab: "Nate und Haft sind New­co­mer Num­ber One" – Ende des Rück­blicks. Wäh­rend sich Haft­be­fehl in den Fol­ge­jah­ren zu einer nicht mehr weg­zu­den­ken­den Grö­ße im deut­schen Rap gemau­sert hat, ver­lief Nate57s Kar­rie­re nach sei­nem hoch­ge­lob­ten Debüt wei­test­ge­hend unter dem Radar der Mas­sen. 2016 gibt sich der Ham­bur­ger "Gau­na" wie­der ein­mal die Ehre – bedeu­tet das wie­der Stress aufm Kiez?

Bereits zu Beginn des Albums ist man geneigt, die­se Fra­ge mit einem deut­li­chen "Ja" zu beant­wor­ten. Nate57 zeigt sich von sei­ner bes­ten Sei­te: Mit­rei­ßen­de, moti­vie­ren­de Kopfnicker-​Beats tref­fen auf sei­ne wahn­wit­zi­gen Flow­va­ria­tio­nen – seit jeher das Allein­stel­lungs­merk­mal des Ham­bur­gers. Auf den ers­ten Blick mag Nate zwar stel­len­wei­se etwas hek­tisch wir­ken, aller­dings stellt dies nur eine Cha­rak­te­ris­tik sei­nes Stils dar. Sum­ma sum­ma­rum bril­liert er in Sachen tech­ni­scher Fines­se, ohne sich dabei einen Fehl­tritt zu leis­ten. Und das ist zu Beginn des Albums eine mehr als wün­schens­wer­te Aus­gangs­si­tua­ti­on. Doch wie so oft steckt der Teu­fel im Detail – oder im Fal­le von "Gau­na" wohl eher in der Gesamt­be­trach­tung. Song für Song trübt sich das anfäng­li­che Bild ein­zig und allein durch eine Tat­sa­che: die Homo­ge­ni­tät des Werks. Spä­tes­tens nach hal­ber Spiel­dau­er kommt die Fra­ge auf, ob man Pas­sa­gen nicht schon ein­mal inner­halb der letz­ten Titel gehört habe. Zu viel klingt bei Nate zu ähn­lich. Und das ist der Knack­punkt: Es feh­len deut­li­che Akzen­te und High­lights, Höhen und Tie­fen, die für Abwechs­lung sorgen.

Obwohl man in der Ein­zel­be­trach­tung der Tracks kei­ne wirk­li­che Kri­tik anzu­brin­gen weiß und sich durch­aus unter­hal­ten fühlt, steht sich das Album ins­ge­samt durch die auf­kom­men­de Ein­tö­nig­keit selbst im Weg. Dass Nate57 mehr als nur der "New­co­mer Num­ber One" aus dem Jah­re 2010 ist, beweist er mit "Gau­na" den­noch allemal.

(Lukas Mai­er)

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