Ranking aller OLLI BANJO Alben [abgeschlossen]

Also ehrlich gesagt spielen so Nasen wie Kubrick nicht mal ansatzweise in der selben Liga wie ein Banjo, das wundert mich ja doch jetzt etwas...
 
Also ehrlich gesagt spielen so Nasen wie Kubrick nicht mal ansatzweise in der selben Liga wie ein Banjo, das wundert mich ja doch jetzt etwas...

naja wie gesagt: damals mit 16 auch goutiert, aber am schlechtesten gealtertster deutscher rapper überhaupt meiner Meinung nach, finde da mittlerweile wirklich alles komplett unhörbar. Die Texte auch total weird, https://genius.com/Olli-banjo-nashorn-lyrics was ist das bitte

frank hat(te) einen guten flow und eine gute ep auf der habenseite

und flash punks > alles von banjo, da kanns eigentlich keine zwei meinungen geben. höchstens eben auf den löwenanteil von scan verwiesen werden.
 
Man darf Karibik Frank auch nicht mit Franky in einen Topf werfen. Aber reicht dann vllt auch in nem Banjo thread mit dem Thema
 
..ich habs nie wirklich angehört, dafür hab ich mich intensiver mit dynamit auseinandergesetzt (kpl von olli produziert), was vom ansatz her recht gut, aber irgendwie nicht ausgereift war...aber geben wir doch die bühne für thread-ersteller wieder frei ;)
 
diskutiert hier ruhig weiter, damit der thread am leben bleibt. :thumbsup:

"lifeshow" kommt hoffentlich am wochenende (zu 90 % fertig) und danach gehts denke ich auch wieder schneller voran. konnte mich in letzter zeit nicht so richtig motivieren was zu schreiben.
 

Olli Banjo - Lifeshow

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VÖ: 08.06.2007
Label: Headrush Records


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Mit "Lifeshow" wollte Oliver Otubanjo der Szene beweisen, dass er der beste Rapper im Land ist und zeitgleich mehr von seiner Person preisgeben. Laut eigener Aussage hat sich Olli zu diesem Zeitpunkt musikalisch komplett gefunden um das maximale rauszuholen. Trotzdem und obwohl immer wieder sein ausbleibender, kommerzieller Erfolg en Thema war, sahen es Olli und Roman nicht ein, sich irgendwie anzupassen oder zu verbiegen. Entweder es klappt nach ihren Vorstellungen oder einfach gar nicht. Unter Hip-Hop-Kritikern war aber relativ früh klar, mit "Lifeshow" steht das Meisterwerk von Olli Banjo bevor und auch meine Erwartungen waren damals unermesslich. "Schizogenie" habe ich komplett totgehört und an Banjo kam in dieser Zeit für mich persönlich nichts ran. Eine der größten Überraschungen vor dem Release war sicherlich die Ankündigung der vielen Gastproduzenten. Roman aka Roe Beardie hat zwar weiterhin den größten Teil der 14 Tracks produziert, doch die Hälfte wurde von anderen Produzenten gebaut, was in der bisherigen Karriere von Olli Banjo definitiv ein Novum war. Als Hauptgrund wurde das anstehende Rock-Projekt genannt. Vielleicht war es aber auch das Eingeständnis um möglicherweise eine breitere Masse gewinnen zu können. Da der teils abenteuerliche Beat-Geschmack von Olli oft ein Kritikpunkte seiner vorherigen Alben war, erwartete man sich natürlich hier einen Schritt nach vorne. Da "Lifeshow" zu meinen meistgehörten Deutsch-Rap-Alben zählt und ich auch in den letzten Wochen wieder viel Spaß an diesem Album hatte, gibt es meine erste Track-by-Track-Review. "Vorhang auf!", She-Raw bitte:
"Das ist seine Lifeshow, ihr scheiß Spastenrapper.
Ihr Krüppelspitter alter, wenn Olli reimt geht ihr alle kacken ihr austauschbaren Mainzelmännchen, ihr Wannabe-Fiftys.
Er reimt auf nem anderen Level ihr Fotzen, ach, was sag ich alter, in nem komplett anderen Universum, alter.
Ihr Kackvögel, das ist Banjo, das ist Rambo, das ist dein Arsch Cocksucker.
Vergrabt für immer eure Mics, ihr Motherfucker.
Olli Banjo Lifeshow, BUBAMM!"

Lifeshow [Feat. Jonesmann] [prod. von Roe Beardie]
Fiepsende, fast nervige Flötengeräusche, ein dicker Bass. Ballert! Der Titeltrack wurde noch vor Album-Release als zweite Single veröffentlich und ist für mich persönlich zugleich die bis Dato beste Zusammenarbeit von Olli und Jonesmann. Nachdem auf den vorherigen, gemeinsamen Battle-Nummern wie "Ich hate mit dir" und "Lass sie Brenn'" noch Olli die Hooks übernommen hat, wurde endlich erkannt, dass Jones mit seinem R&G(angsta)-Style eigentlich prädestiniert dafür ist. Schade, dass dafür kein Rap-Part von ihm dabei ist. Olli rapt on top und prügelt Punchlines im Sekunden-Takt auf uns ein. Astreiner Start.

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Ich bin frei [prod. von Monroe]
Es wird mit einem Chor gestartet, der sich im Hintergrund durch den gesamten Track zieht und an Kirchen-Szenen aus Ami-Filmen erinnert. Das Instrumental vom ersten Fremd-Produzenten Monroe baut sich ebenso epochal auf. Gewöhnungsbedürftig, wenn man sich darauf einlässt aber definitiv groß. Inhaltlich behandelt Olli seine Selbstzweifel und Versagensangst. Im JUICE-Interview zum Album erzählte er auch, dass er unter psychischen Problemen leidet, diese mittlerweile aber im Griff hat. Obendrein auch wieder einmal sehr erstaunlich, wie technisch versiert und komplex er solche Themen vorträgt.

Tagesschau [prod. von Benni Blanco]
Mit Benni Blanco hat Banjo bereits auf "Sparring 2" gearbeitet, der einen drückenden, zum vorliegenden Thema passenden Beat abliefert. Olli rapt über unzählige Dinge die in seinen Augen schief und falsch laufen, von arm und reich bis hin zur Vogelgrippe und Amokläufern. Selbst der Klimawandel war 2007 schon ein Thema ("Ich seh die schmelzenden Eisberge, weil's Klima zu heiß ist"). Starker Track, als erste Single für das Album, das ihn endgültig nach ganz oben hieven soll (evtl. sogar kommerziellen Erfolg), aber erneute eine sehr fragwürdige Wahl.

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In deine Fresse [prod. von Benni Blanco]
Pompöse Bläser, der Beat knallt, Olli spittet Feuer. Technisch wird hier alles rausgeholt. Der Flow ist mal schnell, mal langsam, das Selbstbewusstsein könnte kaum größer sein:

"Ich bin Deutschlands bester Rapper, langsam wird's langweilig
Meine Lines sind kriminell, Rapper sollten mich anzeigen
Ich bin nicht größenwahnsinnig, würd ich auf Englisch brennen
Wär ich weltweit die Eins, zusammen mit Eminem"

Live dabei! (Skit) // Ich hasse dich [prod. von Roe Beardie]
Im "Live dabei!"-Skit gibt es ein fiktives Interview mit Banjo zu hören, bei dem abschließend gefragt wird mit wem Olli einen Beef hat und was er denn hassen würde, worauf dieser lachend mit "Ne, ich mag alles." antwortet. Über ein aggressiv und rock-lastiges Instrumental wird dann aber klar, dass Olli doch mit vielem seine Probleme hat, ob es nun größere oder kleinere Hassobjekte sind.

Am Riden [Feat. Chamillionaire] [prod. von Roe Beardie]
Azad ersetzte in Deutschland Styles P auf Akons "Locked Up" und Olli Banjo durfte Krayzie Bone auf Chamillionaires "Ridin'" ersetzen. Zusätzlich gab es noch einen Part von Chamillionaire für "Lifeshow" obendrauf und dieser ist durchaus stark und nicht der übliche, hingeklatschte Müll, den Amis auf deutschen Features zu dieser Zeit so hinterlassen haben. Der Titel erinnert natürlich an den oben erwähnten Welthit und ich hätte mir gewünscht, wenn Olli das Ridin-Thema vielleicht etwas mehr verfolgt hätte, anstatt fast ausnahmslos Punchlines zu droppen. Der treibende Beat von Roe Beardie ist typisch Hip Hop und regt ordentlich zum Kopfnicken an. Sehr stabile Nummer, auf dem Ollis Rap-Selbstbewusstsein zu dieser Zeit aus allen Nähten platzt:
"Das ist Lifeshow, dieses Album ist kochendheiß
In einem Atemzug mit Illmatic, Chronic und Doggystyle"

Dein Vadder (Skit) // Papa [prod. von Roe Beardie]
Auch wenn die Situation grundsätzlich eine etwas andere ist/war, kann/konnte ich den Track sehr fühlen, da ich mit meinem Vater damals auch schon etwas länger keinen Kontakt mehr hatte, was leider bis heute anhält. Das der Song ein so ernstes Thema behandelt wird eigentlich nicht direkt klar, da "Papa" nicht wie "Schönes Kind" vom "Schizogenie"-Album ernst rüber kommt, sonder anfangs wie ein Comedy-Track wirkt. Die bescheuerte Hook und das Instrumental, welches sich irgendwo zwischen Mundharmonika-Sounds, Western- und Afrika-Style bewegt erwecken diesen Eindruck ebenfalls. Textlich klingt das Ganze teilweise auch so, als würde aus der Sicht eines Kindes erzählt werden, was vermutlich daran liegt, dass Olli seinen Vater zuletz mit acht Jahren begegnet ist.

Don't Do Drugs [prod. von Crada]
Hier verfolgt Oliver ein ähnliches Konzept wie auf "AIDS" vom "Erste Hilfe"-Album, auf dem er vor Aids warnt und sich in das Virus verwandelt und von Körper zu Körper wandert. Vor was Olli auf "Don't Do Drugs" warnen möchte wird im Titel denke ich deutlich genug. Olli durchlebt hier einen Drogen-Trip inklusive der gelben Eidechse mit dem Aktenkoffer um vor Drogen abzuschrecken. Wenn man den Song oberflächlich betrachtet, kann man das sicherlich auch falsch deuten. Damals habe ich den Song durchaus gefeiert, aus heutiger Sicht sehr schwer zu beurteilen, da alleine der Dialog mit der Eidechse schon sehr creepy rüberkommt.

Olga & Gladys (Skit) // Black Boys [prod. von Roe Beardie]
Das "Olga & Gladys"-Skit ist wie die vorherigen erneut dämlich und auch nicht besonders lustig. "Black Boys" ist dann der obligatorische und unterhaltsame Porno-Rap-Track, der aber nicht mehr ganz so explizit rüberkommt wie wir es noch vor einigen Jahren von Olli gewohnt waren. Banjo verarbeitet hier u.a. das Problem als dunkelhäutiger akzeptiert zu werden und das er oft die Erfahrung gemacht hat, dass er von Eltern seiner Freundinnen aufgrund seiner Hautfarbe krumm angeguckt wurde. Verpackt wurde das Thema abermals auf lustige Art und Weise, indem Olli beim Liebesspiel mit seiner Sex-Partnerin von dessen Vater erwischt wurde, der unglücklicherweise dem Ku Klux Klan angehört.

Alzheimer (Skit) // Bayern München [prod. von Roe Beardie]
Olli macht hier klar, dass ihm Fußball und der FCB wichtiger sind als seine Freundin und diese machen könnte was sie wolle, wenn Bayern München spielt. Für mich als Dortmund-Fan natürlich grundsätzlich belastend, aber schon ganz witzig umgesetzt. Der Track hat mir aber weder damals zugesagt und macht es heute ebenfalls nicht. Der Beat ist extrem anstrengend und dieses langziehen und komische betonen mancher Reime ist auch absoluter Mist.

B.S.S.K. [prod. von Roe Beardie]
Blut, Schweiß, Scheiße, Kotze - eine wummernde Abriss-Nummer mit einem dröhnenden und hektischen Beat. Hab ich ehrlich gesagt nie gefühlt und ist für mich lediglich ein Skip-Track. Deshalb gibt es hier von meiner Seite auch nichts mehr zu schreiben.

Gimme The Light [Feat. Schivv] [prod. von 5ive7even (Drama Monks)]
Mächtiges und beeindruckendes Instrumental von 5ive7Seven von den Drama Monks, musikalisch vielleicht sogar der größte Track auf diesem Album. Inhaltlich eine Mischung aus "Tagesschau" und "Ich bin frei", technisch perfekt vorgetragen. Die gesungene Hook ebenfalls überzeugend. Der Part von Schivv hinkt natürlich etwas hinterher.

Deine Sprache [prod. von Roe Beardie]
Wohl mein meistgehörter Track vom Album, da ich zu der Zeit selbst ein Beziehungsende verdauen musste und da kam "Deine Sprache" eigentlich perfekt. Bisher ist Olli bei diesem Thema überwiegend aggressiver an die Sache gegangen (z.B. "Baseballschläger"), hier lässt er seinen Gefühlen freien lauf. Alleine wie sich der Piano-Beat aufbaut ist großartig.

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Komm ans Fenster [prod. von Monroe]
Zum Abschluss gibt es einen ruhigen und vielleicht etwas unauffälligen Song, der aber erneut zeigt, dass Olli deepe Themen extrem liegen. Gewidmet ist "Komm ans Fenster" einem krebskranken Freund. Guter Abschluss.

Fazit:
Mit "Lifeshow" hat Olli Banjo 2007 seinen Zenit erreicht und sein Meisterstück aufgenommen, auch wenn das Album aus heutiger Sicht nicht mehr ganz so glänz wie noch vor 14 Jahren. Die Beats sind größtenteils zwar weiterhin gewöhnungsbedürftig und nicht jedermanns Ding, ich hatte mit seinem Beatgeschmack aber nie das große Problem und durch die vielen Produzenten-Gastbeiträge ist "Lifeshow" definitiv abwechslungsreicher als noch die Vorgänger und auch Roe Beardie beweist wieder, dass er ein guter Producer ist. Auch inhaltlich gibt es hier von Battle-Tracks bis hin zu deepen und lustige Nummern ein breites Spektrum an Themen. Hier haben aber vor allem die ironischen und witzige Nummern den Test der Zeit nicht wirklich bestanden. Was die Bewertung angeht habe ich auch lange überlegt, ob ich sogar 4.5 Sterne vergebe, aufgrund der teils eher mies gealterten Tracks hätte das aber irgendwie nicht mehr gepasst. Nichtsdestotrotz auch 2021 noch ein großartiges Album von Banjo. Turo Ende!

Anspieltipps: "Lifeshow [Feat. Jonesmann]", "Ich bin frei", "Tagesschau", "Am Riden [Feat. Chamillionaire]", "Gimme The Light [Feat. Schivv]", "Deine Sprache", "Komm ans Fenster"
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun gut, Lifeshow sehe ich mittlerweile viel differenzierter und - mal plump gesagt - negativer als damals. Ich finde, dass Banjo davor und auch danach wesentlich bessere Gesamtwerke rausgebracht hat.

Offensichtlich will er auf dem Album ja einen Seelen-Striptease hinlegen, aber die meisten Songs aus der Richtung sind sehr dilettantisch konzipiert. "Ich bin frei" kann man ja noch mit viel Wohlwollen so durchwinken, aber das nervtötende Gospel-Instrumental macht es eigentlich unhörbar. "Tagesschau" ist haarsträubend schlecht, hat mir schon damals überhaupt nicht getaugt. Das Instrumental ist 0815, die Lyrics sind 0815 und lassen jegliche Spitzzüngigkeit oder andere Banjo'sche Qualitäten vermissen. Das ist ne billige Airplay-Nummer, mehr nicht.

"Ich hasse dich" ist zwei, drei Mal ganz lustig, aber auch arg albern und belanglos. Klingt wie ne Skizze von einem Song. Finde jetzt nicht, dass seine beliebigen Aversionen den Platz eines ganzen Tracks einnehmen sollten. "Papa" ist so Blues-mäßig aufgezogen, aber auch viel zu Klamaukig - obwohl das Thema für ihn persönlich sehr wichtig ist.

"Don't do Drugs" und "Black Boys" sind eigentlich ganz witzige Geschichten, halt ziemlich absurd. Kann man so machen, aber sowas zieht man sich selbstverständlich nicht auf Heavy Rotation rein. Selbiges gilt für "Bayern München". Genauso wie @Mister Chimp ist "B.S.S.K." für mich immer ein Skip-Kandidat gewesen, hab den glaub ich nie komplett am Stück gehört.

Zum Positiven:

Der Titeltrack ist ein richtiger Banger, da muss man gar nicht lange um den heißen Brei reden. Der knallt, vor allem die Aggressivität gepaart mit den blumigen Vergleichen gefällt mir. "Am Riden" hat ebenfalls stabile Banjo Parts und der Satz "Ich mach richtige Alben, nicht 10 Lieder für die Tonne" war im damaligen Szene-Kontext auch sehr wuchtig formuliert. Natürlich hab ich einiges zu bemängeln an dem Album, aber hinter fast jedem Song steckt wenigstens ein Thema. Das war Mitte der 2000er selten so. "In deine Fresse" fand ich immer ganz cool wegen diesen typischen Banjo-Horns, ist ja ein ziemliches Trademark von ihm. Und ich habs gefeiert, wie er es einfach auf den Punkt gebracht hat, wie viel besser er als Chart-Rapper XYZ war zu der Zeit, ein gesundes Selbstbewusstsein war das.

"Gimme the Light" geht immer etwas unter, aber der Song zählt für mich zu den lyrischen Glanzleistungen. Sicherlich sind die Metaphern von Banjo immer gewöhnungsbedürftig, aber er arbeitet auf dem Song eindrucksvoll seinen damaligen Außenseiterstatus als kreativer Querkopf heraus. Wenn man sich den Track reinzieht und dann mal irgendwas von seinem letzten Album, kommt es einem durchaus so vor, dass er sich mit dem Alter geistig zurückentwickelt...

Auf "Deine Sprache" muss man nicht weiter eingehen glaube ich, entweder man feiert den oder nicht. "Komm ans Fenster" ist dann eine für damalige Verhältnisse sehr zeitgetreu angerichtete Kopf-Hoch-Nummer als Ausklang...auch sehr beliebig.

Von dem Album gibts übrigens eine MZEE Edition mit zwei Bonussongs + 1 Acapella, aber sind nicht der Rede wert.

Also alles in allem war Lifeshow für 2007 gewiss eindrucksvoll und interessanter als das meiste vom Rest, aber für mich persönlich sind Schizogenie und auch Sparring 3 (was danach kam) wesentlich besser. Hab auch ganz vergessen wie kurz das Ding ist, kam mir damals viel länger vor...geht ja nicht mal ne Stunde. Dafür hat's dann einfach zu viele Mäkel und fällt auch zu häufig durch den oft bemühten "Test of Time".

Also würd so sagen 2 bis 2,5 von 5.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab das schon öfter gesagt, auch Olli selbst mal, dass ich "Deine Sprache" für einen der besten Songs zu dem Thema überhaupt halte.

Ansonsten fand ich das album damals auf jeden fall hörbarer als Schizogenie, das uch immer gern gut gefunden hätte, aber es markierte auch irgendwie das Ende dieser uniquen Kombo mit Roman. Ambivalente Platte irgendwie
 

Olli Banjo - Lost Tapes

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VÖ: 23.11.2007
Label: Headrush Records


Wie der Titel schon vermuten lässt, bietet "Lost Tapes" bisher unveröffentlichtes Material, welches vor allem aus der Zeit um "Schleudersitz" stammt und demzufolge auch Fans des alten Sounds zu empfehlen ist. Besonders überzeugen können dabei Nummern wie "Reifezeit", "Krank" und "Christian", auf denen Olli Banjo auf seine eigene, teils verschrobenen Art persönliche und soziakritische Themen behandelt. Großartig natürlich auch die erste Version von "Baseballschläger" über den "I Know What You Want"-Beat (prod. von Rick Rock) von Busta Rhymes und Mariah Carey. Die humorvollen Songs wie "LSD" oder "Alkohol" funktionieren dagegen heute nicht mehr wirklich gut, können sich aber technisch nach wie vor sehen lassen. Komplett unnötig ist dagegen das Instrumental von "Königsklasse", die Original-Version von "Selbstmord" mit Kool Savas stinkt gegen die Version auf dem ersten "Sparring"-Teil ordentlich ab und auch "Kein Wort" mit Italo Reno & Germany vom Melbeatz-Album hätte es nicht wirklich gebraucht. Dafür dann lieber ein paar B-Seiten und JUICE Exclusives, von denen sich im Laufe der Jahre einige angehäuft haben und es verdient gehabt hätten gebündelt auf CD gepresst zu werden.​

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Olli Banjo - Sparring 3

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VÖ: 25.04.2008
Label: Headrush Records


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"Sparring 3" ist die erste Überraschung für mich bei diesem Projekt. Habe ich das Mixtape 2008 kaum gehört und schnell beiseite geschoben, würde ich heute sagen, dass es im gesamten der beste Teil der "Sparring"-Reihe ist, auch wenn die hervorstechenden und besseren Einzeltracks sicherlich auf den Vorgängern vertreten sind. Wo die ersten beiden Runden mit vielen Schwachstellen zu kämpfen hatten, lässt sich die vorerst letzte Trainingseinheit fast durchweg gut durchhören und ist zwar unauffälliger als in der Vergangenheit, dafür aber überwiegend gut und weniger sperrig als auf seinen Soloalben produziert. Neben Hausproduzent Roe Beardie zeichnen sich hierfür u.a. die Bounce Brothers, Bock auf'n Beat und Beatgees verantwortlich.

"Boxring" mit Aggro-Rapper B-Tight versprüht pures Sparring-Feeling, ebenso wie "Viel zu klärn'" mit asiatisch angehauchtem Instrumental und Jonesmann als Gast-Rapper und -Sänger, das Punchline-Massaker zu Beginn mit der "Sparring III Theme", "Luke Skywalker" über den "Okay Okay"-Beat von Juelz Santana (anscheinend wieder geschickt nachgebaut, da Roe Beardie in den Credits als Producer vermerkt ist) oder "16 Takte Schwachsinn" mit dem aufstrebenden Duo Maeckes und Plan B. Mehr als Schwachsinn und Battle-Rap erwartet hier doch auch keiner. Trotzdem geht es nicht ganz ohne Storys und Konzept-Songs. Überzeugend dabei vor allem die Geheimagenten-Zusammenkunft mit Newcomer Marteria ("Der Auftrag"), das sozialkritische "Amoklauf" mit Curse oder der von Melbeatz produzierte Rückblick in die Vergangenheit "Kids" über einen verspielten Beat.

Aber natürlich ist hier nicht alles Gold was glänzt. "Denkmal" mit Kool Savas, Caput und Moe Mitchell ist ein Paradebeispiel für den stetigen Abwärtstrend von Savas und Optik Records, "Hoch uff die Box" mit dämlicher Hook und K.I.Z-Feature enttäuscht leider auf ganzer Linie, "Unmöglich Pt. II" mit Laas Unlimited hätte nach der Absage von Samy Deluxe einfach eingestampft werden sollen und die Tracks mit Tone ("Kollabo des Todes") und F.R. ("Zwischen Genie & Wahnsinn") scheitern bereits daran, dass mir die Gäste einfach nichts geben. Auch Manolito Mengele wird kein guter Rapper mehr, da kann Banjo noch in unendlich vielen Interviews versuchen uns davon zu überzeugen. Der gemeinsame Track mit US-Rapper Planet Asia ("Revolution") ist ebenfalls egal.

Ein Unterschied zu den ersten beiden "Sparring"-Teilen ist zudem, dass Teil 3 kein neues Soloalbum anteasert, sondern als Brücke zur Kollaboration mit Jonesmann und dem weiterhin anstehenden Rock-Projekt (sollte angeblich jetzt definitiv kommen, lol) dient.​

Anspieltipps: "Boxring [Feat. B-Tight]", "16 Takte Schwachsinn [Feat. Maeckes & Plan B]", "Kids", "Luke Skywalker", "Viel zu klärn' [Feat. Jonesmann]", "Der Auftrag [Feat. Marteria]"
 
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Olli Banjo & Jonesmann - 4 Fäuste für ein Halleluja​

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VÖ: 27.02.2009
Label: Echte Musik


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Knapp vier Jahre nach der ersten Ankündigung erscheint das gemeinsame Album der Rap-Schwergewichte Olli Balboa und Samson Jones 2009 und die Erwartungen waren, zumindest bei mir, enorm hoch. Rückblickend konnten diese kaum erfüllt werden und ich habe "4 Fäuste für Halleluja" nie wirklich eine Chance gegeben, sich komplett zu entfalten, denn eigentlich liefern Banjo und Jones hier genau das ab, was sie sollen.

Mit dem Intro "Himmel zieht zu" über einen monströsen Beat von Benny Blanco wird direkt klar gemacht, was einen erwartet: Knallharten Battle- und Angeber-Rap. Die folgenden Tracks "Dreck für mich" und die (Internet)-Hater-Abrechnung "Vögel" mit einem großartig minimalistisch fiepsenden Beat von Roe Beardie knüpfen dort nahtlos an, bevor auf "Das Wesentliche" deutlich wird, dass die grundlegende Herangehensweise und Sicht auf Hip Hop der beiden nicht immer den gleichen Nenner trifft. Doch eins ist bereits seit ihrem ersten Treffen bei Roey Marquis klar, die beiden funktionieren trotz unterschiedlicher Vorstellungen super zusammen und das Technik-geflexe von Olli Banjo und die Street-Attitude von Jonesmann verschmelzen perfekt miteinander, was vielleicht auch daran liegt, dass die beiden neben Rap-Partnern auch Freunde sind.

Neben straighten Battle-Nummern wie "Keine Luft" oder "Die Flocken Stimmen", die mit ihren wummernden Beats für ordentlich Krawall sorgen, bieten deepe Songs wie "Mehr Tränen" oder das großartige "Columbine" die nötige Abwechslung zwischen den Punchline-Gewittern. Und trotz einem Potpourri aus verschiedenen Produzenten beider Lager um Roe Beardie, Bazzazian (Benny Blanco), Lex Barkey, m3 & Noyd und PhreQuincy wirkt das Gesamtkonstrukt stimmig und einheitlich.

Was tatsächlich etwas zu kurz kommt ist Gesang von Jonesmann, der sicherlich die ein oder andere dope Hook im Stil von "Lifeshow" hätte abliefern können. Schwamm drüber, denn alles in einem ist "4 Fäuste für ein Halleluja" eine mehr als runde Sache und macht auch 2021 noch Spaß.​

Anspieltipps: "Himmel zieht zu", "Vögel", "Dreck für mich", "Keine Luft", "Columbine", "Die Flocken Stimmen"

Empfehlenswert auch das Video zu "Vögel" im Sin City-Style:

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Olli Banjo - Dein Freund

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VÖ: 24.07.2009
Label: -


Zum ersten mal hat der bekennende Rock- und Metal-Fan Oliver Otubanjo im Jahr 2004 von einem anstehenden Rock-Album erzählt und nach unzähligen weiteren Ankündigungen schien es 2009 tatsächlich so weit zu sein. Ein Titel wurde mit "Dein Freund" gefunden, eine neuen Webseite wurde gestartet und ein Countdown bereitete uns auf vier kostenlose Tracks vor, die einen Vorgeschmack auf das Album geben sollten.

Und was Roe Beardie, der sich nun seit Jahren das Produzieren von Rock-Musik angeeignet hat, und Olli Banjo, der (wenn ich mich richtig erinnere) alle Gitarren selbst eingespielt hat, hier abliefern klingt durchaus gut. Da ich weder heute noch damals sonderlich viel Rock gehört habe, habe ich natürlich keine wirklichen Vergleiche, doch alleine "Tiefer gehen" geht einfach unter die Haut und auch die Revolutions-Aufforderung "Der erste Stein" macht Bock, wenn man sich darauf einlässt.

Zu einem Album ist es mal wieder nicht gekommen, aber Olli machte schon zum Release von "Kopfdisco" (2010) erneut die Ansage, dass "Dein Freund" bald erscheinen wird. Daraus wurde ebenfalls nichts. Vielleicht sind Roman und Olli dieses Projekt einfach zu verkopft und perfektionistisch angegangen. Schlussendlich ist "Dein Freund" in seiner geplanten Form nie erschienen. Dazu demnächst mehr, Fortsetzung folgt...​

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