Ranking aller OLLI BANJO Alben [abgeschlossen]

Habs mir heut angehört...columbine großartig, den einen oder anderen battletrack kann man durchwinken und das geflexe auf galaxie find ich heut noch beeindruckend, aber wie immer im deutschrap ist die kollabo ein flop

Auch befremdlich wie oft olli von arschlöchern rappt, und damit meine ich nicht das schimpfwort :oops:
Vögel hatte auch was, hab den Beat immer gefeiert.
 
Ist da was vorgefallen oder wie meinst du das?
Jedenfalls gab es nie wieder eine zusammenarbeit oder irgendein statement und nachdem olli weg war, kam von roman ja auch gaaar nichts mehr, soweit ich weiß. Der scheint mit dem Kapitel seines Lebens durch zu sein.
 
galaxie war mein favtrack vom 4ff1h album wegen dem banjo part :emoji_ok_hand:

schizogenie is mein lieblingsalbum. wie der mann da, hong kong, rapliebe... <3
 
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Olli Banjo - Schleudersitz

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VÖ: 05.11.2001
Label: Headrush Records


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Seine ersten Gehversuche machte Oliver Otubanjo bereits 1993 mit einem Part auf der Single "100% Positiv" von Die Deutsche Reimachse, doch es dauerte noch acht weitere Jahre, bis Olli Banjo tatsächlich seine Rap-Karriere startete. Die Vinyl-Veröffentlichung seiner ersten Single "Rotlicht" und dem ebenfalls dort vertretenen "Du und mein Penis" machten auch schon klar, in welche Richtung es gehen sollte. Porno-Rap mit vielseitiger Technik.

Dort knüpft Banjos erste EP "Schleudersitz" nahtlos an. Aus heutiger Sicht ist Ollis mühseliger Kampf durch eine behaarte und vereiterte Killer-Vagina auf "Zwei Mäk Ripp, bitte!" zumindest textlich etwas befremdlich und fragwürdig, doch alleine aufgrund seiner bereits damals extrem guten Technik und Flow-Variationen, kann ich mir das noch richtig gut geben. Noch besser funktioniert der ballernde Representer/Battle-Track "Deine Freundin", auf dem Olli Banjo über eine treibende Produktion von Roe Beardie ein wahres Feuerwerk ablässt. Bis heute einer seiner besten Songs. "Autogramm", der in eine ähnliche Kerbe trifft, kann da leider nicht ganz mithalten. Mit "Alles" und "Meine Freiheit" gibt es auch erste Anzeichen für Banjos nachdenkliche und sozialkritische Seite, für mich wirkt das hier aber noch zu komplex und verschachtelt.

Mit "Schleudersitz" hat Olli Banjo eine mehr als solide erste EP abgeliefert und unterstrichen, dass er zurecht einer der hoffnungsvollsten Newcomer zu dieser Zeit war. Gekauft habe ich mir die EP irgendwann im Zeitraum zwischen 2008 und 2010 und kann mich noch daran erinnern, dass man die gar nicht so einfach bekommen hat und ich lange danach gesucht habe. Heute bekommt man "Schleudersitz" nahezu hinterhergeschmissen.​

Anspieltipps: "Deine Freundin", "Zwei Mäk Ripp, bitte!"
 
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Olli Banjo - Notruf

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VÖ: 31.03.2003
Label: Headrush Records


Olli Banjo - Dein Arsch

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VÖ: 06.06.2003
Label: Headrush Records


Olli Banjo - Deutschland

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VÖ: 25.08.2003
Label: Headrush Records


Bevor es zum ersten Album kommt, geht es vorerst um die Veröffentlichungen, die vor und um "Erste Hilfe" erschienen sind. Als Teaser wurde die EP "Notruf" released, auf der neben den Albumtracks "Deutschland", "Scheisse & Pervers" und einem Snippet zu "Dein Arsch" auch zwei exklusive Tracks vertreten sind, die aber beide nicht sonderlich überragen können. "Monster" ist ein eher unspektakulärer Representer und "15 Euro" wartet mit einem typisch gewöhnungsbedürftigen Elektro-Beat von Roe Beardie auf. Was dieser miese Feature-Beitrag von diesem Kind Susi Souverän soll, weiß ich ehrlich gesagt nicht und ist auch ziemlich überflüssig.

Erste Single zum Album wurde sein wohl bis zu diesem Zeitpunkt bester Porno-Rap-Track "Dein Arsch", der, wie der Titel erahnen lässt, dem weiblichen Gesäß gehuldigt ist und wird vor allem durch den treibenden Beat mit Gitarren-Sounds zum absoluten Kopfnicker. Neben weiteren Albumtracks ("Pornostar" und "Sexist") gibt es auch hier exklusives Material. "Nur Musik" behandelt Banjos Liebe zur Musik, zeigt aber auch seine Ängste auf, falls es nicht mit der Musik klappen sollte.

Das für Roe Beardie ungewöhnlich ruhig produzierte "Deutschland" ist die wohl größte Überraschung in Ollis junger Karriere und greift vor allem Rassismus gegen farbige auf, hier und da vielleicht auch etwas zu übertrieben. Ein Thema, das auch 20 Jahre später aktueller den je ist. Erstaunlich vor allem, wie Olli Banjo auch dieses ernste Thema technisch anspruchsvoll vorträgt. Den zweite Part mit einem recht ordentlichen Gastbeitrag von Italo Reno und einem richtig schwachen von Kool Savas hätte es dagegen nicht gebraucht.​

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Olli Banjo - Erste Hilfe

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VÖ: 06.06.2003
Label: Headrush Records


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"Scheisse & Pervers" war der erste Track, den ich von Olli Banjo jemals gehört habe. Damals als treuer JUICE-Magazin-Leser auf der Heft-CD Nummer 29. Mein pubertäres, 15-jähriges Ich war von diesem spittenden Schmutzfink hellauf begeistert und der Song lief in Dauerrotation und beschallte, sicherlich zum Unmut meiner Eltern, das gesamte Haus. Natürlich mit Subwoofer auf voller Dröhnung. In dieser Zeit wurde auch mein Interesse für deutschen Rap endgültig geweckt, dem ich zuvor nur beiläufig Gehör geschenkt habe.

Dabei erinnerte der technisch versierte, humorvoll verpackte und teils etwas eklige Porno-Rap von Banjo hörbar an Ludacris, der zeitgleich in den USA komplett durch die Decke ging. Das Cover und Artwork des Albums und auch die gesamte Aufmachung der ersten Single-Auskopplung "Dein Arsch" wiesen zudem Parallelen zur Redman-LP "Malpractise" (2001) auf. Gefundenes Fressen für einen angehenden Rap-Nerd wie mich. "Erste Hilfe" hat das Rad vielleicht nicht neu erfunden, doch in Deutschland war das alles ohne Zweifel "Neu & Fresh". Fragwürdig ist, ob ein Newcomer wie Olli Banjo in der heutigen Zeit, in der die Bekämpfung von Frauenfeindlichkeit und Gleichberechtigung ein zentrales Thema der Gesellschaft sind und jedes Wort zweimal auf die Goldwaage gelegt wird, überhaupt eine Überlebenschance als Künstler gehabt hätte bzw. jemals eine solche Präsenz in den Medien bekommen hätte. Dazu muss natürlich auch erwähnt werden, dass Olli Banjo, trotz zahlreicher Respektbekundungen und hoher Anerkennung innerhalb der Rap-Szene, zu keinem Zeitpunkt seiner Karriere die Hip-Hop-Blase (das Rock-Projekt mal ausgenommen) verlassen konnte und kommerzieller Erfolg ausblieb.

Abgenutzt oder besonders schlecht gealtert ist "Erste Hilfe" für mich persönlich ehrlich gesagt kaum. Die Frage ist halt, wer sich das Album fast 20 Jahre nach der Veröffentlichung anhört. Der Mittdreißiger, der womöglich eine emotionale Beziehung zu der Musik hat oder der 15- bis 20-jährige Jugendliche, der hier vermutlich einen großen Bogen drum machen würde und schlichtweg einfach nichts damit anfangen könnte (vermutlich nicht einmal Olli Banjo kennt). Natürlich hat man damals bei dem ein oder anderen Track oder der ein oder anderen Textstelle ein Auge mehr zugedrückt, weniger hinterfragt und das langweilige Füllmaterial ignoriert. Doch wenn ich mir Songs wie "Neu & Fresh", "Wie ein Vogel" oder "Dein Arsch" anhöre, dann ist das auch heute einfach gut gerappt und ballert dick aus den Boxen bzw. den Kopfhörern (so einen Schmutz haben meine Kinder nicht zu hören, hehe). Auch die objektiv betrachtet, eher miesen Gesangseinlagen von Olli (z.B. auf "Sexist") gefallen mir weiterhin ziemlich gut und sorgen unter anderem für etwas Abwechslung vom Geflexe und Flowjonglieren.

Die Produktionen von Roe Beardie waren damals gewöhnungsbedürftig und ein "Streitpunkt" und werden es rückblickend erst recht bleiben. Mit seinen teils hektischen und untypischen Elektro- und Synthie-Elementen hat Roman aber zweifellos seinen eigenen Trademark-Sound und ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen, was den bereits seit den 90ern aktiven Headrush-Gründer einer breiteren Masse bekannt gemacht hat. Womöglich hat ihm auch das die Produktionen auf Sidos Debütalbum "Maske" (2004) gesichert. Lediglich zwei Beats stammen von anderen Producern. "Urlaub" mit Reggae-Elementen stammt vom Die Coolen Säue-Mitglied Schivv und das ruhige "Kinderzimmer" wurde von Roy Marquis II geschraubt. Beide grenzen sich Hörbar vom Rest des Albums ab.

Dem gemeinen Samy Deluxe-Fanatiker war Otubanjo natürlich von Anfang an ein Dorn im Auge. Asozial, miese Texte und selbst die Skills wurden Olli gerne abgesprochen. Als Rechtfertigung (wofür eigentlich ne Rechtfertigung, f!ckt doch einfach euren Studenten-Rap, lol) hat man diesen Leuten dann als Paradebespiel für inhaltsvollen Rap mit geiler Technik die zweite Single "Deutschland" vorgespielt, bei der dann natürlich ebenfalls Ausreden gesucht wurden, warum das kacke ist. Doch "Deutschland" ist nicht der einzige Song, der mit weniger anstößigen Lyrics punkten kann. Vor allem "Kinderzimmer" für seine Mutter, das nachdenkliche "Jesus", "Wenn ich gross bin" oder "Aids", auf dem sich Banjo in das Virus verwandelt und von Körper zu Körper wandert, wissen zu überzeugen.​

Anspieltipps: "Neu & Fresh", "Deutschland", "Wie ein Vogel", "Scheisse & Pervers", "Dein Arsch", "Wenn ich gross bin"
 
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Erste Hilfe eindeutig sein bestes Album..sein einzig wirklich gutes und auch ordentlich gealtert mMn..hab damals auch shizogenie gefeiert,aber letztens nochmal versucht zu hören und das is einfach mega schlecht gealtert und für mich unhörbar.1,2 Songs mit Jonesmann und das Lifeshow Album fand ich damals auch noch ganz gut,erinner mich aber nur an "deine Sprache"(guter Track)und "Tagesschau "(früher sehr gehasst und als pseudo deepen Müll in Erinnerung )..danach war ich bei Banjo raus.
 
Ich kann mir Olli Banjo iwie kaum noch geben. Das einzige, was mir wirklich gefällt ist "Deutschland"
 
Banjo hat auch viel über Aids gerappt.

Mir geht's übrigens wie den meisten hier, fand den früher auch sehr dope und hab ihn mehrmals live gesehen. Irgendwie tut's mir auch Leid für ihn, dass es nie so richtig geklappt hat. Ist zwar nicht alles geil was er gemacht hat, aber er hatte seinen eigenen Stil und da auch viel Gutes fabriziert.
 

Olli Banjo - Sparring

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VÖ: 19.07.2004
Label: Headrush Records


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Der Plan hinter "Sparring" ist relativ einfach. Bevor das zweite Soloalbum veröffentlicht wird, steigt Olli Balboa in den Boxring und es gibt das Album vor dem Album als kleine Trainingseinheit, für die eine ganze Reihe an Trainingspartnern eingeladen wurde. Ganz so wie auf dem Intro angekündigt ("Einfach so, 16 bars lang / Auf jedem Track mit einem Sparringpartner") ist es dann zwar nicht geworden, aber immerhin finden sich auf zwölf der sechzehn Anspielstationen Gäste zum lyrischen Wettstreit. Inhaltlich ist die Geschichte ebenfalls schnell erzählt, denn auf dem Großteil der Songs gibt es erwartungsgemäß und zum Konzept passenden Battle-Rap. Mal mehr, mal weniger überzeugend. Ausnahmen sind lediglich "Das Biz" mit Curse, auf dem sich die beiden über die Musikindustrie nicht unbedingt positiv auslassen und die Fortsetzung der Banjo/Sido-Kollabo "Taxi" ("Taxi Taxi"), denn nachdem die Bankräuber/Fluchtfahrer-Kombo die Polizei abgehängt hat, wird es sich auf Mallorca mit der Kohle und schönen Frauen gemütlich gemacht.

Mit "Sparring" habe ich es mir bereits 2004 schwer getan und mir nur die Highlights gepickt. Als komplette LP konnte ich weder damals, noch heute vollends überzeugt werden. Dafür sind einige Features in meinen Augen einfach zu schlecht und/oder belanglos. "Millionär" mit Optik-Rapper Ercandize zählte damals noch zu meinen Favoriten, heute kann ich bei Ercandize tatsächlich nur noch den Kopf schütteln. Harris, Italo Reno & Germany und Tatwaffe haben ebenso wenig brauchbares zusammenbekommen. Eizi Eiz, Separate und Schivv werden dagegen nicht sonderlich spektakulär in Szene gesetzt.

Die Produktionen von Roe Beardie und Emanuel Rehwald halten dagegen fast durchweg ein ordentliches Niveau und die teils verrückten und gewöhnungsbedürftigen Elektro-Beats nehmen noch weitaus mehr Platz ein als noch auf "Erste Hilfe" (2003). So knüpft der erste Song nach dem Intro "Hallo, wie geht's?" nahtlos an die Perlen vom Vorgängeralbum an und Banjo flext wie eh und je und nimmt wahrlich kein Blatt vor den Mund. Weitere Highlights sind die mit einem treibenden Beat ausgestattete Kollaboration mit Jonesmann ("Ich hate mit dir"), auf der bereits klar wird, wie gut Olli und Jones harmonieren; "Selbstmord" mit Kool Savas, auf dem sich beide Akteure ein Duell auf technisch gleichwertigem Niveau liefern; und "Nashorn", auf dem Olli über ein wirres Instrumental ein Feuerwerk ablässt.

Nimmt man alles zusammen, ist "Sparring" definitiv ok, aber hörbar nur das Training für das zweite richtige Album "Schizogenie". Der Großteil der Tracks und Features sind leider Skip-Material, die durch die hervorstechenden Banger aber aufgewogen werden.
Anspieltipps: "Sparring Intro", "Hallo, wie geht's?", "Ich hate mit dir [Feat. Jonesmann]", "Selbstmord [Feat. Kool Savas]", "Taxi Taxi [Feat. Sido]", "Nashorn"
 
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Super Thread, für sowas ist das Forum eigentlich auch da und nicht nur Rap gossip. Habe noch nie einen Oli Banjo Song gemocht aber. Ist einer der Rapper bei denen ich nie den Hype verstanden habe, ähnlich wie damals bei manuellsen. Banjo war für mich immer der schwarze Nico suave.
 
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"Polizei" (gab es unzensiert nur als Bootleg meine ich (edit doch nicht: auf einer Juice CD war die unzensierte Version)

wusste tatsächlich anfangs nicht was du meinst, da ich total vergessen habe, dass der song auf dem album zensiert wurde. hab den damals vermutlich auch einfach gegen die unzensierte getauscht. neben der juice cd ist die unzensierte version auch auf der "wie ein schuss" single/ep.
 
Bis Shizzogenie fand ich alles ziemlich geil, Lifeshow war schon irgendwie dämlich mit dieser Drogen-Echse, das Album mit Jones war nur halbgar und spätestens Kopfdisco war richtig scheisse.
 

Olli Banjo - Wie ein Schuss

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VÖ: 18.07.2005
Label: Headrush Records


Die "Wie ein Schuss"-EP ist der Appetizer für das anstehende zweite große Soloalbum "Schizogenie" von Olli Banjo. Das Olli eine Schwäche für Rock-Musik hat, ist zu diesem Zeitpunkt bereits länger bekannt und auch das ein Rock-Projekt in der Mache ist, deshalb hat mich die Wahl der ersten Single damals schon etwas verwundert und irritiert. Produziert wurde auch dieser Track von Roe Beardie, Banjo hat dagegen höchstpersönlich die Gitarre eingespielt. Als Nebenprojekt ist das vielleicht schön und gut, aber als Leadsingle von dem Album, welches ihn auf die nächste Stufe katapultieren soll, mehr als nur fraglich. Immerhin wurde ziemlich zeitgleich "Lass sie brenn'" mit seinem kongenialen Partner Jonesmann released, auf dem dann alles läuft wie es sollte. Der Beat von Roman ballert, Olli und Jones spitten ihre Zuhörer schwindelig.

Ebenfalls auf der EP vertreten, dass bereits von der "JUICE CD Vol. 54" bekannte "Polizei", welches zumindest rein textlich sehr offensiv gegen die Polizei schießt und alleine dadurch für Gesprächsstoff gesorgt hat. Aufgrund der extrem überspitzten Vortragsweise und dem recht verspielten Instrumental, ist das Augenzwinkern dagegen kaum zu übersehen.

Auf dem exklusiven EP-Track warnt Olli vor allen möglichen Drogen und schlägt als Alternative und "Gesundes Gift" seine neue Platte vor. Definitiv Hörenswert. Die Remixe von Benny Blanco und DJ Flow für "Lass sie brenn'" sind hingegen kaum der Rede wert.​

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Ich hab noch aus alten Zeiten ein Olli Banjo Album namens "Kranke Welt", kann aber überhaupt nicht mehr zuordnen, woher, was das war, usw. und ich finde auch nichts mehr, wenn ich danach google. Hat mir jemand ne Antwort?
 
Ich hab noch aus alten Zeiten ein Olli Banjo Album namens "Kranke Welt", kann aber überhaupt nicht mehr zuordnen, woher, was das war, usw. und ich finde auch nichts mehr, wenn ich danach google. Hat mir jemand ne Antwort?
du hast dir wahrscheinlich auf massig kiffgras oder pilzen ein mixtape mit deinen liebsten banjo-songs gemacht und es „kranke welt” genannt. gern geschehen my man.
 

Olli Banjo - Schizogenie

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VÖ: 01.08.2005
Label: Headrush Records


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"Schizogenie" war das erste deutsche Rap-Album, welches ich mir original auf CD gekauft habe. Obendrein sogar mein allererster Blindkauf (die Vorabtracks kannte ich natürlich), was zu dieser Zeit eher ungewöhnlich für mich war, da mein hart verdientes Nebenjob-Geld grundsätzlich fürs saufen und Partys verplant war und CD-Käufe immer wohlüberlegt wurden. Den Stellenwert, den Olli Banjo damals für mich hatte, sollte also relativ klar sein.

Der eigentliche Plan von Oliver Otubanjo und Roe Beardie war, dass "Schizogenie" bereits zwei Monate nach dem Aufwärmprogramm "Sparring" erscheint, doch genau zwei Dinge haben dem Headrush-Team einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zu einem zogen sich Verhandlungen mit größeren Labels in die Länge und man kam nie auf einen gemeinsamen Nenner, da u.a. eine charttaugliche Single gefordert wurde, Banjo diese aber nicht liefern wollte. Auch auf eine weitere Zusammenarbeit mit EMI Music (Partner beim Release von "Erste Hilfe") konnte man sich nicht einigen. Streitpunkt war abermals die Singlewahl. EMI wollte verständlicherweise den gemeinsamen Song mit Xavier Naidoo "Ich wünsch mir" zur Leadsingle machen, Banjo hingegen hatte andere Pläne und setzte seinen eigenen Kopf durch und wählte mit "Wie ein Schuss" die vermutlich untauglichste Nummer aus. Dieses Rock-Ding ist vielleicht sein Herzensprojekt, aber sicherlich nicht die optimale Wahl um das Album zu teasern, mit dem er den nächsten Schritt gehen möchte. Der zweite Grund für die fast einjährige Verschiebung war vermutlich noch ärgerlicher, denn wenige Wochen vor dem geplanten Release wurde das gesamte Album im Internet geleaked und Olli passte das Album zumindest punktuell noch ein wenig an.​

"Dieses Album wird alles jemals da gewesene in der Welt verändern
Deutschland zerstückeln als wärs ne Nagebombe
Das ist kein Witz, das ist Roman und Oliver 2005"

Vergleicht man "Schizogenie" mit "Erste Hilfe", fällt vor allem auf, dass Porno-Rap zwar weiterhin vertreten, aber kein zentrales Thema mehr ist und weniger explizit und provokativ umgesetzt wurde. "Hong Kong" und das ruhige "Nich' nur ne Hoe" mit schrillem Hook-Gesang sollte Fans vom Porno-Olli trotzdem zufriedenstellen. "Ich scheiß' auf dich" rechnet mit einer Ex-Freundin ab (später dazu mehr) und auf "Es gibt kein Aids" warnt Olli erneut auf seine ganz eigene Art vor ungeschütztem Geschlechtsverkehr.

Die Produktionen von Roman haben auch eine Wandlung durchgemacht und sind weitaus zugänglicher als noch auf den vorherigen Veröffentlichungen, ohne dabei den eigenen Sound zu verlieren. Direkt zu Beginn gibt es mit "Nagelbombe", "Ich mach Rap kaputt" und "Lass sie brenn'" drei ballernde Bretter, auf denen Olli (und Jonesmann) auf technisch höchstem Niveau das Mic zerfetzen. "Du willst fliegen" ist dagegen ein Seitenhieb gegen die aufkommenden Dipset-Rapper in Deutschland. Im zweiten drittel des Albums wird der bereits besprochene Frauen/Sex-Rap und etwas "Comedy" abgearbeitet. "Pistole" parodiert über ein schallendes Instrumental Möchtegern-Gangsta-Rapper und "Polizei" (inklusive bescheuertem Skit) schießt gegen unseren Freund und Helfer. Leider in der zensierten Version, die man sich dann auch hätte sparen können und das Ganze als exklusiven Song auf der "Wie ein Schuss"-EP belassen sollen. Im letzten drittel wird es dann ruhiger und persönlicher. Unter anderem widmet sich Olli auf "Schönes Kind" seinen Zweifeln, "Special" ist eine zu der Zeit typische Kopf-hoch-Nummer und "Rapliebe" ist eine Huldigung an sein liebstes Musik-Genre.

Für die hartgesottenen unter uns gab es mit der Limited Deluxe Edition sogar noch eine halbstündige Zugabe, die sich definitiv lohnt. Die beiden Rock-Ausflüge "Fresse" und "Hitmaschine" sehe ich zwar ebenfalls eher kritisch, dem Gegenüber stehen aber zwei der besten Tracks des gesamten Albums. Auf "10 Minuten" mit Sido werden Wünsche für die letzten zehn Minuten des Lebens abgearbeitet und "Baseballschläger" zählt für mich zu den besten Songs (wenn nicht sogar der beste) von Banjo überhaupt. Über ein smooth treibendes Instrumental lauert Olli seiner Ex-Freundin und ihrem Neuen (zu allem Übel sein bester Freund) vor der Haustür mit einem Base auf und schlägt alles zu Brei. Lyrisch und technisch perfekt verpackt und Olli croont die Hook butterweich. "B.A.N.J.O.", "Ich fühl nichts" und "Du siehst mich nicht" sind dagegen typisches Battle-Rap-Technik-Gewichse und "Echte Liebe" erzählt aus der Sicht eines Frauenschlägers, der erklären möchte, dass er alles nur aus Liebe macht.

"Schizogenie" ist zweifelsohne ein Schritt nach vorne, auch wenn mich das Album nicht mehr so begeistert wie noch vor 16 Jahren. Dafür sind hier dann doch einige Tracks drauf, die ich mir heute nicht mehr wirklich anhören würde und die Skits sogar ultrapeinlich. Insgesamt überwiegt hier aber ein mehr als positives Bild, Olli rapt weiterhin on top und die Beats von Roe sind besser und vor allem nicht mehr ganz so speziell wie noch zuvor.
Anspieltipps: "Nagelbombe", "Ich mach Rap kaputt", "Lass sie brenn' [Feat. Jonesmann]", "Nich' nur ne Hoe", "Rapliebe", "10 Minuten [Feat. Sido]", "Baseballschläger"
 
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