Cuvo
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Gutes Interview über u.a. & v.a. die Geschichte von Impfgegnern: https://www.deutschlandfunkkultur.d...-immer-die.976.de.html?dram:article_id=490368
"Impfgegner sind tatsächlich so alt wie die Impfungen selbst. Bei der Einführung einer reichsweiten Impfpflicht gegen Pocken, das ist 1874, da gibt es genau diese Debatten, die wir jetzt auch heute mitverfolgen."
"Reichsimpfgegnerzentrale. Die gab es in der Weimarer Zeit gemeinsam mit einem Reichsverband zur Bekämpfung der Impfungen mit [...] über 300.000 Mitgliedern."
"Erst einmal glaube ich, ist interessant, dass wir alle Corona als eine historische Zäsur sehen. Man könnte da fast eine Historifizierung der Gesellschaft behaupten, nämlich eine seit März festzustellende Form der Superlative. Wir reden überall von dem historischen Umbruch, von der historischen Zäsur, es sind entsprechende historische Vergleiche zur Spanischen Grippe oder zur Pest im Mittelalter überall jetzt in der Welt.
Ich glaube, dass wir diese Corona-Pandemie als so einen historischen Einschnitt empfinden, ist erst mal interessant, denn wenn man das historisch zurückverfolgt, kann man sagen, Corona ist in vielen Merkmalen relativ typisch."
"In früheren Pandemien war oft tatsächlich ein erstaunlicher Pragmatismus festzustellen. Das hängt zum einen damit zusammen, dass Infektionskrankheiten oder auch Grippewellen lange Zeit doch relativ noch selbstverständliches Allgemeinwissen waren, und auch die Vorstellung, dass gerade die Alten und die Vorerkrankten sterben, das ist etwas, was noch in den 70er-Jahren eigentlich für keine große Aufregung sorgt.
Es gibt zur Hongkong-Grippe 1969/1970 entsprechende Meldungen auch aus dem Bundesgesundheitsamt, die dann doch beschwichtigen sollen, das sei zwar eine schwere Grippe, aber es würden eben dann nur die Alten und die Vorerkrankten sterben, und deshalb sei das doch relativ typisch.
Das ist neu, und ich glaube, das ist das ganz wichtige Charakteristikum von Corona, dass wir eine unglaubliche Solidarität als Grundsatz der Gesundheitspolitik gerade erleben. Es gilt eben die Devise, voller Einsatz für alle, keiner wird zurückgelassen, das heißt, gerade weil die Vorerkrankten und die Alten geschützt werden sollen, fahren wir eben so starke Maßnahmen auf."
"Reichsimpfgegnerzentrale. Die gab es in der Weimarer Zeit gemeinsam mit einem Reichsverband zur Bekämpfung der Impfungen mit [...] über 300.000 Mitgliedern."
"Erst einmal glaube ich, ist interessant, dass wir alle Corona als eine historische Zäsur sehen. Man könnte da fast eine Historifizierung der Gesellschaft behaupten, nämlich eine seit März festzustellende Form der Superlative. Wir reden überall von dem historischen Umbruch, von der historischen Zäsur, es sind entsprechende historische Vergleiche zur Spanischen Grippe oder zur Pest im Mittelalter überall jetzt in der Welt.
Ich glaube, dass wir diese Corona-Pandemie als so einen historischen Einschnitt empfinden, ist erst mal interessant, denn wenn man das historisch zurückverfolgt, kann man sagen, Corona ist in vielen Merkmalen relativ typisch."
"In früheren Pandemien war oft tatsächlich ein erstaunlicher Pragmatismus festzustellen. Das hängt zum einen damit zusammen, dass Infektionskrankheiten oder auch Grippewellen lange Zeit doch relativ noch selbstverständliches Allgemeinwissen waren, und auch die Vorstellung, dass gerade die Alten und die Vorerkrankten sterben, das ist etwas, was noch in den 70er-Jahren eigentlich für keine große Aufregung sorgt.
Es gibt zur Hongkong-Grippe 1969/1970 entsprechende Meldungen auch aus dem Bundesgesundheitsamt, die dann doch beschwichtigen sollen, das sei zwar eine schwere Grippe, aber es würden eben dann nur die Alten und die Vorerkrankten sterben, und deshalb sei das doch relativ typisch.
Das ist neu, und ich glaube, das ist das ganz wichtige Charakteristikum von Corona, dass wir eine unglaubliche Solidarität als Grundsatz der Gesundheitspolitik gerade erleben. Es gilt eben die Devise, voller Einsatz für alle, keiner wird zurückgelassen, das heißt, gerade weil die Vorerkrankten und die Alten geschützt werden sollen, fahren wir eben so starke Maßnahmen auf."
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