Blueprint 3
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Soo wir kommen in die Phase von Jays Karriere in der ich Alben nicht kenne oder nur mal durchgeskipped habe. Blueprint 3 hab ich nach einem Durchlauf damals als wack befunden, aber American Gangster war auch besser als ichs in Erinnerung hatte, also schaun wa mal wie das hier so wird.
Für den opener sampled Kanye sphärische Key board Sounds, kriegt da aber irgendwie keine Ordnung rein, so dass alles sehr difus und chaotisch und das nicht im Guten Sinne. Die möchtegern- epische Hook auch Absturz.
Eigentlich schade, weil Hov mit energischen Stimmeinsatz kommt und seinen Status im Game untermauert was auf nem opener durchaus legitim ist Kleine Seitenhiebe an Jaz O und Dame gibt’s auch. Leider schwer hörbar wegen der Produktion.
Zu Thank you gibt es nicht viel zu sagen, außer dass es auf allen Ebenen grauenhaft ist. Die Bläser klingen im Original noch kraftvoll und voluminös, nachdem Kanye das bearbeitet hat bleibt nichts als ein schwächliches Krächzen, dazu claps und nerviges Gelaber im Beat. Jay schwadroniert gelangweilt darüber, dass er mehr Geld und Hits als andere Rapper hat. Energie vom opener komplett weg und diese „you…far….too kind“ Hook auch einfach nur eine Frechheit. Müll
Besser macht es No ID ohne Kanye auf Death of Autotune. Der ersten Single des Albums.
Drums scheppern schön und die Guitarre kommt geil, besonders in der Bridge. Jay klingt angriffslustig und kommt mir brachialen Ansagen wie „ this make niggas commit violence“ oder „ this may offend my political conncects“. Als Representer und Abgrenzung zu engen Jeans tragenden Tunten Rappern funktioniert das ganz gut, aber dann hätte er schonmal ein paar Namen droppen müssen, denn da so ziemlich alle erfolgreichen Rapper ausgenommen werden, bleibt da ja nicht mehr viel. Außer vielleicht T- Pain ?
Autotune zu killen hat auch nich so ganz geklappt, wa ?
Run This town dann die zweite Single produziert von Kanye und No Id und mit Rihana an der Hook. Das gesamplete Rock Riff ist ganz nett, aber insgesamt ist die Produktion total weichgespült und vergessenswert. Drums auch extrem schwächlich. Rihana mag ich generell ganz gerne, aber die ist stimmlich bei dieser Hook komplett überfordert. Gerade dieses „ heeeey, hehehe hey“ ist pure Folter. Dazu beglückt uns Jay mit todlangweiligen und zahmen Representer Lines für das neu gegründete Roc Nation Label und belastenden Betonungen, die nach Esel klingen.
Kanye bringt immerhin unfreiwillige Komik mit Lines wie
„I can spend my whole life Good Will Hunting
Only good gon' come is this good when I'm cumming „
Und bringt ansonsten die gleiche wackness wie auf fast allen Parts der Graduation Era. Shotout an den Kanye Ranking Thread, wenn das Album besprochen wird. Insgesamt einer meiner most hated Raphits ever.
Der größte Hit Jays Karriere hingegeben ( Überleitung
) ist das anschließende „ Empire state of Mind“. Man kann jetzt haten, weil das irgendwelche Martins und Melissas auch während ihres Urlaubs in den big Apple pumpen, aber das ist schon eine richtig große Hymne. Piano bounced schön in den Part, Drum kommen gut und Jay bringt die Referenzen an diverse Straßen, Sport Teams etc. gut unter. Ist keine überragende aber souveräne Performance von ihm die Licht und Schattenseiten der Stadt anschneidet.
Star des Ganzen aber eindeutig Alicia Keys, die diese Ohrwurm Hook voller Inbrunst raus schmettert und auch einen angenehmen halben Part am Ende singt. Dadurch das sonst alles eher reduziert und dezent gehalten ist kommt sie noch viel besser zur Geltung.
Hör ich auch immer wenn ich ein Spiel der Knicks gucke, glaub das Teil ist echt etabliert als New York Anthem.
Der Beat von „ real as it gets“ hätte auch auf ein Jeezy Album gepasst und da jeder echte Mann mit Geschmack weiß, dass die ersten Jeezy Alben absolute Banger waren ist das selbstverständlich positiv gemeint.
Wenn Jeezy wieder voller Inbrust für die Streets predigt, seine Realness beteuert. und eine Hook mit jeder Menge „ Heeyy Hooo“ raus haut bin ich immer am Start. Guter Typ und einfach geile Stimme.
Jay grüßt auch noch höflich die Hustler an jeder Küste und seinen Homeboy im Knast und macht hierbei eine gute Figur, ohne Begeisterungsstürme auszulösen.
On to the next one von Swizz Beats hatte damals ein Video mit jeder Menge satanistischer und Illuminati Symbolik. Fand damals witzig wie sehr das viele getriggert hat. Passend dazu klingen die verzerrten Chor „ on to the next one“ etwas okkult und verstörend. Ich sags euch wies ist: für mich gibt’s nichts schlimmeres als derartige Beats. „A Milli „ für mich auch der schlimmste Song der Hip hop Geschichte und das hier ist für mich ähnlich penetrant.
Wenn diese Stimmen mal die Fresse halten hört man, dass der Beat mit dem drückenden Bass und den entrückten Keys Potential gehabt hätte. So schaff ichs aber selten bis zum zweiten Part und interessiert mich auch nicht was da sonst so passiert.
Timberland macht wieder Timberland Sachen auf „ Off That“ und für mich ist das meistens etwas positives. Hätte von ihm 99 ähnlich geklungen: sehr verspielt, viele für mich undefinierbare Effekte, Kuhglocken, Claps, treibender Bass usw. Hat er zwar schonmal besser gemacht, aber macht mir Spaß.
Jay motiviert die höhere BPM zahl oder die Reunion mit Timbo mal zu zeigen, dass er immer noch könnte, wenn er nur wollen würde. Viel zu erzählen hat er immer noch nicht, aber die Power und Flowwechsel gerade im zweiten Part hätte ich mir öfter gewünscht auf dem Album.
An der Hook ist Drake. Viele finden den „ alten“ Drake ja deutlich besser, aber ich find seine Stimme damals so eklig nasal und weinerlich. Richtig unangenehm und die Hook ziehts insgesamt deutlich runter.
Auf A Star is born hätte ich mir aber Drake an der Hook zurück gewünscht. Da ist der angeblich „ World Famous“ Tony Williams am Start. Das ist Kanyes Cousin. Und das ist glaub ich auch die einzige Erklärung warum der hier statt findet. Das ist ohne Übertreibung eine der schiefsten, penetrantesten und einfach grausamsten Hooks die ich JEH gehört habe.
Kanye selbst aber auch mit einer unterirdisch schlechten Produktion, die klingt als ob Kleinkinder auf Wellblech klatschen während irgendwo im Hintergrund ein Soul Sample läuft. Über diesen grandiosen Soundteppich gibt Jay wahllos probs an alle Rapper die ihm in den Kopf kommen, ohne dass ihm irgendwas interessantes zu ihnen einfällt.
Luda moved digits after he moved bitches
Drake's up next, see what he do with it
Puuh…
Ah ja J. Cole is auch da und rapt einen J Cole Part, was heißt dass der Part objektiv betrachtet nicht schlecht, aber auch viel zu nichtssagend ist um noch ein Wort mehr darüber zu verlieren.
Timberland nimmt anschließend das Tempo raus und mein armer Puls erholt sich wieder. Gefällt mir auch hier ganz gut was er mit den Geigen und den blubbernden Soundeffekten macht.
Jays „ Gegensätze ziehen sich an“ Raps bewirken aber harten Cringe und Mario Bart Vibes bei bei mir. Schon bitter, wenn ich dran zurück denke wie souverän und stilsicher der immer war.
„I´m from the apple / means I´m a mac
She´s a pc / she lives in my lap“
Die laszive „ Daddy go hard“ Hook wirkt auch komisch, so aalglatt wie Jay sich hier sonst präsentert.
Aalglatt ist auch die Produktion von „ Already Home“. Das Sample ist schon nett geflipped und hat angeneme Bläser und Streicher. Kann man sich geben. Einzig halbwegs positiver Kanye Beitrag zu dem Ganzen.
Kid Cudi singt die Hook. Joah, Achselzucken für mich. Tut aber auch nicht weh. Von Jay zum x-ten Male Raps über seinen Status und seinem Kontostand. Hat man schon wieder vergessen alles bevors vorbei ist.
„Hate“ ist nicht nur der Name des nächsten Songs sondern wohl auch das was Kanye damals schon für Jay empfunden hat ohne es zu kommunizieren. Anders kann ich mir diese ständigen Drecksproduktionen nicht erklären. Er konnte das damals doch auch besser. Durchgehende nervig verzerrte „ hate“ vocal samples, Snares mit ganz viel Hall und komische distortion Sounds : alles die perfekten Zutaten für Kopfschmerzen.
Ye verbreitet auch am Mic jede Menge Wackness und steigt ein mit:
How much they hate it? Very
Kiss girls like Katy Perry
I am never sprung, but I spring 'er: Jerry
Im weiteren Verlauf des Songs imitiert Yeezus noch einen Südstaaten Akzent und eine Laser Pistole…Klingt vielleicht spaßig, aber bei Gott das ist es nicht.
Nicht dass Jay ne viel bessere Figur macht wenn er dieser Katastrophe von Beat hinter her hechelt.
Den Timberland Beat auf Reminder find ich zwar auch nur mittelmäßig, aber ich kann wenigstens nachvollziehen kann was das alles soll.
Falls jemand das bisherige Album nicht gehört hat: Jay erinnert hier alle nochmal daran, dass er im Gegensatz zu den anderen Rappern WIRKLICH Crackdealer war und außerdem mehr Hits und Geld hat als sie alle. Bringt da aber absolut nichts Erfrischendes und interessantes zu rein.
Ganz schlimm aber diese Rihana-für- ganz-arme in der Hook. Ich will einfach nicht mehr….
Werde jetzt nicht schon wieder erwähnen, dass Pharells prime zur Zeit dieses Album vorbei war. Der Beat von So ambitious geht schon klar: Bass blubbert ganz nett, zwischendurch mal Neptunes zypische Glockenspiele nur der dominant grelle Keyboard Sound stört etwas.
Die gesungene Hook winke ich auch durch. Bei „ I´m so ambitious / I´m gonna hit 2 sisters“ musste ich gut lachen. (bin einfach gestrickt ) Chapeau Pharell.
Jay scheint einigen Deutschrap gehört zu haben und widmet den Song Lehrern die nicht gönnen wollten. Insgesamt alles nichts Überragendes, aber ok. Messlatte inzwischen aber auch weit unten.
Zum Schluss dann noch Forever Young. Schwierig. Das Original ist eine der besten Pop Songs der 80er und Melodie und Text bleiben auch wunderschön wenn es dieser Mr. Hudson singt. Kanye macht mit dem Original auch nicht viel mehr außer ein paar distortion Drums drunter zu legen. Also alles kein Grund nicht einfach Alphaville zu pumpen. Wie schon bei beach chair wirken Jays Bars pseudo deep und teifsinnig, aber es kommt bei mir Null Komma Null an. Irgendwas von genieße den Moment und er wird immer als Legende in Erinnerung bleiben. Schließlich ist „ Young“ hov forever. Was für ein Schmutz. Passendes Ende für dieses Müll Album.
Wertung : 3 von 10
Beste Tracks: Empire State of mind, Real as it gets, Off That, D.O.A.
Skips : Der Rest
Fazit:
Meine Theorie zu diesem Album: Jay wollte nach dem klassischen Soundentwurf von American Gangster wieder am Zahn der Zeit sein, aber hat inzwischen sein Gespür für Trends verloren. Deshalb winkt er jeden Schrott den Kanye und die andern Produzenten ihm vorlegen mit „ mh na ja wenn sich das heute so anhört“ durch.
Jay selbst hat hier auch absolut nichts zu erzählen und klingt dementsprechend gelangweilt und uninspiriert.
Verständlich dass er von den Crack Ticker Geschichten irgendwann genug hat und sich zu alt für die Party Hymnen für die Hoes und Fuckboys fühlt. Aber er ist jetzt auch nicht der Typ für Seelenstriptease oder irgendwie kontroverse oder politische Ansagen. Dann bleibt nur noch „ Ich bin lange dabei und hab RICHTIG viel Geld“. Das auch noch ohne die coole Arroganz aus Nummern wie imaginary player oder so.
Die paar guten Nummern verhindern, dass es das bisher schlimmste Album seiner bisherigen Karriere ist ( best of both worlds 2 ), aber das is schon richtiger Schund und noch viel schlimmer als ichs in Erinnerung hatte.