Guck mal, du musst es endlich begreifen. Der Islam ist eine Religion, kein Volk, keine Ethnie. Und wie die meisten Religion schaffen sie neben positiven Effekten wie Seelsorge und Hoffnung eben auch negative wie Fundamentalismus und das Hemmen der gesellschaftlichen Modernisierung. Deshalb finde ich völlig normal, dass eine Abneigung gegen Religionen eine reale Basis hat. Und auch wenn Broder hier explizit nur den Islam benennt, weiß man ja, dass das seiner Meinung nach für alle anderen Religionen gilt (was die fundamentalistischen Juden angeht, hat er das in "Die Irren von Zion" ja schon längst benannt). Es geht hier auch nicht darum gegen Moslems zu hetzen und ihnen ihren Glauben auszutreiben, sondern die Folgen der Religion kritisch zu beäugen und das sollte man bei jeder Religion meiner Ansicht nach auch tun und ich bin noch nicht mal ein Atheist. Du hebst die Debatte um den Islam auf die völlig falsche Ebene und zwar auf die rassistische. Das scheint sogar auch hin und wieder vorzukommen, dass man Muslime, Türken und Araber zu einem Gemisch macht und ihnen irgendeine Minderwertigkeit zu unterstellen. Das ist dann auch rassistisch und eben rechtsradikaler Unsinn. Aber das was Leute wie Broder, Ates, Ali & Co tun ist etwas anderes. Sie sehen den Islam als Religion, was er auch ist und gehen deshalb da auch mit einer bestimmten Schärfe an das Thema heran. Und da kann man keinen Rassismus oder Xenophobie vorwerfen, denn die Religion ist nunmal global. Sieh dir du doch einfach mal an wie oft das Christentum kritisiert wird oder Opfer von Satire wird. Da regt sich dann ein Bischof Meißner eben auf, aber das war es schon. Was das Christentum "erleidet", muss der Islam numal auch über sich ergehen lassen, die Religionsgemeinschaft ist hier groß genug um das zu ertragen. Und was man auch nicht außer Acht lassen sollte: Es hat Jahrhunderte gebraucht um den Einfluss der Kirche zu minimieren und lediglich die positiven Aspekte der christlichen Religion zu filtern und die auch als Grundgerüst der deutschen Demokratie nach '45 zu nutzen. Klar, dass dan säkularisierte Menschen aufspringen, wenn sie sehen, dass in manchen Gegenden wieder archaische Strukturen ausbreiten, nur eben diesmal (angeblich) durch den Islam legitimiert. Und da ist Kritik, auch wenn sie häufig übertrieben und manchmal auch verletzend ist, angebracht, dass muss eine Religion nunmal aushalten.