Wer Feuer machen will, der muss Holz hacken.
Bring das Kleinholz ran, zünd ein Streichholz an.
Wer hätte das gedacht? Kaum vier Monate nach dem Erfolg der Buddy-Kollabo Marteria und Casper kommt auch schon die nächste: MoTrip und Ali As haben sich für eine Weile zusammengesetzt und an einem Album geschraubt. Allerdings wohl einige Zeit länger – "Mohamed Ali" kam zwar ähnlich unerwartet, ist aber mit 17 Anspielstationen nicht gerade kurz geraten. Somit stellt sich die Frage, ob diese alle so perfekt funktionieren wie die Kombination zweier Vornamen zu solch einem starken Albumtitel.
Leider erweist sich schon der erste Song als nicht sonderlich glanzvoll. Es geht mit der Zweckreim behafteten Hook los und hört bei den zahlreichen beschämenden Wie-Vergleichen auf – "Frei-Drinks geh'n aufs Haus wie Dachdecker" ist da nur eines von vielen Beispielen. Da zeigt es sich fast schon von Vorteil, dass der Hook-Zweizeiler so oft wiederholt wird, bis er das Einzige ist, was vom Titeltrack hängen bleibt. Leider ziehen sich diese Wie-Vergleiche ebenso durch alle Titel wie der geradezu inflationäre Einsatz von Autotune. Das kann funktionieren, wirkt hier aber eher überflüssig. Und es wertet auch nicht auf, dass das Album zu großen Teilen aus inhaltsloser Phrasendrescherei, Selbstzelebrierung und der Glorifizierung des Party-Lifestyles besteht. Man muss Trip und Ali jedoch zugestehen, dass sie das Tag Team-Game verstanden haben, wenn sie gekonnt gemeinsam Verse spitten. Und wenn sie auf "Holz hacken" ein Feuer machen, um sich einige Tracks später zu wünschen, sie wären "Feuerwehrmann", weil die ganze Welt brennt, könnte man über die eigentlich mangelnde Kontinuität fast hinwegsehen. Wobei gerade letztgenannter Track textlich auch von Tim Bendzko hätte stammen können, wenn man sich den Pop-Sound und den Pathos mal genauer anhört.
Am Ende merkt man MoTrip & Ali As zwar an, dass sie Spaß an der ganzen Sache hatten. Aber eben auch, dass sie nicht wussten, wo die Reise hingehen soll, was allein die zu lange Tracklist zeigt. Klar, der ein oder andere Hit wie etwa "LAX" ist dabei und die Produktionen von Deats oder auch Mesh sind keinesfalls schlecht. Doch unterm Strich wirkt alles eher belanglos und die Künstler agieren beide weit unter ihren Möglichkeiten.
(Lukas Päckert)