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Kritik

Nick Mitdemkopf – Thank You Have a Nice Day

"Drück' das Tape tief in die Boom­box. Moon­rocks zum Früh­stück und Raps für das Fuß­volk." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zum aktu­el­len Release von Nick Mit­dem­kopf, "Thank You Have a Nice Day", aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Drück' das Tape tief in die Boombox.
Moon­rocks zum Früh­stück und Raps für das Fußvolk.

Nick Mit­dem­kopf ist kei­ne Auf­for­de­rung, son­dern der Künst­ler­na­me eines Rap­pers, der zum Nya­ti-Umfeld gehört. Bis­her ist er über­wie­gend als Fea­ture­gast in Erschei­nung getre­ten und releast nun mit "Thank You Have a Nice Day" sein ers­tes Soloalbum.

Die sti­lis­ti­sche Rich­tung geben Name und Album­ti­tel bereits vor­ab preis und auch im Intro wird die­se direkt hör­bar. Denn noch ganz ohne Ein­satz der Stim­me wird man durch die HipHop-​Klänge der 90er sofort in eben­je­nes Jahr­zehnt zurück­ver­setzt. Der Kopf möch­te sich bereits hier ein­fach nur bewe­gen. Nach dem rein instru­men­ta­len Ein­stieg bringt Nick Mit­dem­kopf einen Battlerap-​Track, in wel­chem er durch sei­ne Art, zu flowen, gekonnt den Charme der dama­li­gen Zeit auf­greift. Im wei­te­ren Ver­lauf des Albums lie­fern Boom bap-​Instrumentals ver­schie­dens­ter Pro­du­cer wie Smuff Tha Quizz oder Iddy die Basis für so manch hoch­ka­rä­ti­gen Song. Auch Ein­flüs­se der ame­ri­ka­ni­schen Sze­ne sind durch­weg hör­bar: Um die läs­si­ge Oldschool-​Note zu kom­plet­tie­ren, hat man sich unter ande­rem eng­lisch­spra­chi­ger Voice-​Samples bedient und zwei auf Eng­lisch gerapp­te Parts von Jake GHNM auf "Thank You Have a Nice Day" dazu­ge­packt. Abge­run­det wird das Gan­ze durch die äußerst gelun­ge­nen Cuts, die die Lyrics per­fekt ergän­zen. Was letz­te­re betrifft, fährt Nick eini­ges auf und eine Reim­ket­te jagt die nächs­te. Die in den Songs behan­del­te The­ma­tik vari­iert – ist aber stets typisch Rap. So gibt es neben Representer-​Tracks auch Ein­wür­fe in Rich­tung Gras­kon­sum. Jedoch wer­den hier­für kei­ne all­zu abge­dro­sche­nen Phra­sen genutzt. Inhalt­lich ist kein Song ver­tre­ten, der schwer ver­dau­lich wäre – alles ist stets entspannt.

Nick Mit­dem­kopf beweist mit sei­ner Plat­te, dass es mög­lich ist, ver­schie­de­ne Spra­chen und Stil­mit­tel im Hip­Hop stim­mig zu kom­bi­nie­ren. Das Gesamt­bild ist abso­lut rund und ohne Aus­rei­ßer. So ist sein Name defi­ni­tiv Pro­gramm, denn ein Kopf­ni­cker ist "Thank You Have a Nice Day" allemal.

(Dzer­ma­na Schönhaber)