Du hast mir beigebracht, das Licht zu sehen.
Doch ich hab' in die Sonne gestarrt.
Nach einigen VBT-Teilnahmen und anschließenden musikalischen Experimenten tendierte Duzoe stilistisch eher zum düsteren, depressiven Rap. Dass dies gut mit dem Stil von Zombiez-Member MXP harmoniert, konnte man auf Duzoes "unfollow.me"-EP bereits feststellen. Konsequenterweise haben sich die beiden nun Private Paul, dessen 2010er Albumtitel "Emopunkrap" ihr jüngstes Schaffen gut beschreibt, ins Boot geholt.
Auf fünf Songs wird fortgeführt, was Private Paul schon immer gemacht hat und bei den beiden anderen auch bereits zu hören war. Begleitet von melodischen und zugleich düster-atmosphärischen Instrumentals werden Themen wie Depressionen, Suizidgedanken und Selbsthass behandelt. Doch statt weinerliche Musik für pubertierende Teenager zu produzieren, setzen sich die Künstler technisch anspruchsvoll und durch erwachsene Texte mit den schwierigen Inhalten auseinander. Um die Stimmung zu unterstreichen, werden verschiedene Vocal-Plug-ins verwendet, die stets wohldosiert und stimmig eingesetzt sind. Die Screaming-Einlage in der Hook von "Vergessen" etwa passt einwandfrei zur dargebotenen Atmosphäre. Ihre unterschiedlichen stimmlichen, lyrischen und technischen Stärken wissen die drei Protagonisten stets an den richtigen Stellen zu platzieren. Lediglich die Gasthook von G-Ko auf "Enttäuscht" lässt den Vorwurf zu, zu viel Pathos eingestreut zu haben. Dadurch rückt die Ernsthaftigkeit der behandelten Themen ein wenig in den Hintergrund. Da es sich dabei jedoch nur um einen kleinen Aspekt handelt, trübt dies nicht den positiven Gesamteindruck.
Als hätten sich Duzoe, MXP und Private Paul gesucht und gefunden, gelingt es ihnen, ihre persönlichen Stile perfekt zu einem Gesamtbild zusammenzufügen. Es bleibt zu hoffen, dass es auch in Zukunft mehr Output in dieser Konstellation gibt.
(Michael Collins)