Ich bin ein real G, hol' dich in Jogger von der Uni.
Zu Beginn war reezy lediglich als Produzent in der HipHop-Szene unterwegs. Bis er auf Bausa traf und bei ihm den ein oder anderen Part kickte. Inzwischen hat der Frankfurter zwei Solo-Tapes veröffentlicht und wagt sich nun mit "TEENAGER FOREVER" an sein Debütalbum. Doch kann er am Mic ebenso überzeugen wie an den Reglern?
Dafür, dass reezy nur ein weiterer Tropfen im übervollen Cloudrap-Fass ist, weiß er dennoch herauszustechen. So setzt er nicht etwa auf übermäßigen Autotune-Einsatz, sondern verzerrt die Stimme lediglich minimal und nutzt den Effekt nur an geeigneten Stellen. Außerdem merkt man ihm seine Erfahrung als Produzent an – bei fast jedem Instrumental hat er selbst seine Finger mit im Spiel. Dafür verzichtet er auf den Kunstgriff, seine Stimme als Instrument zu verwenden und damit den Beat melodiös zu ergänzen. Wozu auch? Selbst so schafft der Frankfurter mitsamt Produzenten wie etwa Miji oder Cino ein eigenes Soundbild, welches des Öfteren sogar auf die genreüblichen 808s verzichtet. Die Beats wirken originell, eingängig und dank dem Einsatz von Instrumenten wie Gitarre, Klavier oder Panflöte auch organisch. Eigentlich hätte reezy es also gar nicht nötig, Worte nur als Mittel zum Zweck zu verwenden, um den Sound zu ergänzen. Er könnte vielmehr die entstandene Freiheit verwenden, um tiefere Inhalte zu erzeugen als andere Vertreter seines Subgenres. Doch leider nutzt er genau das nicht genug. Denn am Ende geht es auch bei ihm nur um Money, Sex, Party sowie den Konsum von Alkohol und anderen Drogen.
Hier und da wirken Musik und Inhalt noch etwas schablonenhaft – da ist also noch Luft nach oben. Das alles trübt aber nicht den Eindruck, den reezy hinterlässt. Mit "TEENAGER FOREVER" tritt er aus Bausas Schatten heraus, bringt frischen Wind in die Szene und zeigt sein Gespür für Ohrwürmer. Sein Debüt macht definitiv Lust auf mehr.
(Lukas Päckert)