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Kritik

Marteria & Casper – 1982

"Uns geht's sehr, sehr gut – bis hier­hin war schwer genug. Sie sagen: 'Gra­tu­la­ti­on, hat sich gelohnt!'" – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zum aktu­el­lem Release von Mar­te­ria & Cas­per, "1982", aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Uns geht's sehr, sehr gut – bis hier­hin war schwer genug.
Sie sagen: 'Gra­tu­la­ti­on, hat sich gelohnt!'

Kollabo-​Alben sind ja immer so eine Sache. Oft arbei­ten Künst­ler ein­fach zusam­men, weil es die Fans wol­len – und das geht ent­spre­chend schief. Und wenn zwei Artists mal von allei­ne Bock auf eine Zusam­men­ar­beit haben, han­delt es sich oft um ein Album, das eigent­lich kei­ner braucht. Dass Mar­te­ria & Cas­per zusam­men zehn Tracks bau­en, war dann aber von Künst­lern und Fans glei­cher­ma­ßen gewollt – das wur­de schon an der groß­ar­ti­gen Pro­mo deut­lich. Aber nur auf­grund die­ser guten Bedin­gun­gen muss das Release ja nicht gleich ein Hit wer­den. Oder?

Jeg­li­che Zwei­fel wer­den direkt zu Beginn zunich­te gemacht. Man merkt "1982" sofort an, dass die bei­den Künst­ler Spaß dar­an hat­ten, gemein­sam Musik zu machen. Dass sie ein­fach Bock hat­ten, Insi­der aus­zu­tau­schen und von ihrer Ver­gan­gen­heit zu schwär­men. Dies hat jedoch zur Fol­ge, dass das Album the­ma­tisch eher durch­wach­sen ist und nicht jede Line gut sitzt. Eben­so zieht sich, abge­se­hen vom gemein­sa­men Schwel­gen in Erin­ne­run­gen, kein roter Faden durch das Gesamt­bild der Plat­te. Aber das wie­gen die gran­dio­sen Hooks, das über­wie­gend makel­lo­se Zusam­men­spiel von Mar­te­ria & Cas­per sowie die hoch­ka­rä­ti­ge Pro­duk­ti­on wie­der auf. Denn egal, ob den bei­den nach einem Live-​Hit wie "Adre­na­lin" oder einem gelas­se­nen Track wie "Char­don­nay & Pur­ple Haze" zumu­te ist, die brei­te Produzenten-​Riege von The Krauts bis zu Lil Spä­ty hat hier stets abge­lie­fert. Und selbst die Hook-​Features von Kat Fran­kie oder Mon­chi – bekannt als Sän­ger von Fei­ne Sah­ne Fisch­fi­let – fügen sich stark in das Gesamt­bild ein.

Man könn­te unterm Strich sagen, dass "1982" bei­na­he kei­ne Wün­sche offen lässt. Viel­leicht ist es nicht durch­ge­hend das, was sich die Fans der bei­den Szene-​Größen gewünscht haben. Und viel­leicht könn­te man sich auch dar­über auf­re­gen, dass Cas­per dar­über rappt, frü­her auf Par­tys den Leu­ten die Jacken abge­zockt zu haben. Aber das ist alles Meckern auf hohem Niveau. Und "1982" ein wirk­lich star­kes Kollabo-​Album zum Sommerende.

(Lukas Päck­ert)