Ein bisschen Message im Rap, ein bisschen Underground.
Ein bisschen Schmetterlingsnetz, ein bisschen Panzerfaust.
Bastlaz – das klingt nach zurechtgebogenen, irgendwie zusammengeschusterten Klangwelten, auf die mit unterschiedlich langen Nägeln unsauber geschnitzte Textskizzen geklopft wurden. Gleichzeitig könnte der Plattenname "Schwarze Magie" aber auch auf düstere Horrorcore-Elemente rund um obskure Rituale und Blutopfer schließen lassen. Tatsächlich trifft aber weder das eine noch das andere wirklich auf das Projekt von Nynjoe und Mirko Polo zu.
Denn auf "Schwarze Magie" wird alles andere als amateurhaft herumgebastelt und Hexerei ist der gelungene Sound auch nicht. Saubere wie eingängige Produktionen von Mirko Polo aus tiefenentspanntem Boom bap und jazzigen Samples geben dem Album von Anfang an das Gefühl eines hochwertigen Werks. Dies und Nynjoes melodiöser Flow beweisen dabei, dass die Bastlaz genau wissen, wohin sie mit ihrem Sound wollen. Die technische Ausgefeiltheit kommt fast unauffällig und bescheiden daher, um cleveren Strophen und den dadurch erzeugten, spannenden Bildern die Hauptrolle zu überlassen. Inhaltlich ist man dabei auf seine ganz eigene Art mysteriös und kreiert mit einem Hauch von Storytelling, szenekritischem Battlerap und interessanten Konzepttracks eine eigene Welt. Einzig "Hadb" stört den Gesamteindruck ein wenig, weil sich der "bongberauschte Hit" irgendwie ungewöhnlich düster und eher auf störende Art und Weise eingängig gibt. Das Feature von Paco Mendoza hingegen gibt dem Gesamtwerk ein neues, aber stimmiges Element hinzu. Ein paar ganz bewusst dreckig gehaltene Cuts von Al Terego, passend gesetzte Samples und Filmzitate runden das Ganze zusätzlich ab.
Ob und wie geschickt es nun ist, dass weder Crewname noch Albumtitel wirklich Hinweise darauf geben, was den Hörer auf "Schwarze Magie" der Bastlaz erwartet, bleibt offen. Dass jeder, der sich dennoch darauf einlässt, mit einem großartigen Stück Musik frisch aus dem Untergrund belohnt wird, trifft dagegen ganz ohne jeden Zweifel zu.
(Daniel Fersch)