Alle anderen sind Bitches.
Ich glaub', ich mach' noch diese eine Platte und verpiss' mich.
"Endlich Wochenende! Unendlich viele Drogen nehmen …" – Ach halt, Thema verfehlt, hier geht es ja um den Rapper Weekend, nicht die besten Tage der Woche. "Keiner ist gestorben" ist der neueste Streich des besagten Chimperator-Signings und alles Andere als ein Sido-Track. Denn der Ex-Gelsenkirchener ist seit jeher eher selbstironisch als ein Straßenrapper. Damit konnte er früher in Rap-Battles punkten, doch ob das auf Albumlänge beim vierten Anlauf überzeugen kann?
Eines lässt sich definitiv sagen: Die Beats knallen ordentlich, wenn Peet oder auch Maze One sich die Ehre geben. Dabei werden meist klassische Soundelemente wie Vocal- oder auch Klavier-Samples mit Electro und ähnlichen modernen Klängen kombiniert. Heraus kommen dann so entspannt klingende Instrumentale wie etwa "Sofaking", aber auch vorantreibende Stücke wie "Ich will das irgendwas kaputt geht". Was die Produktionen angeht, wird der Hörer also rasch zum Mitnicken animiert. Das Problem des Albums kommt dann allerdings mit dem, was Weekend aus diesen Beats macht. Denn auch wenn er sich hier immer wieder von der Masse abhebt, indem er selbstironisch und rebellisch an generische Themen herangeht, bleiben die Tracks inhaltlich sehr belanglos. Klar, der Seitenhieb auf den klassischen "Ich bin back"-Track ist witzig und auch der etwas andere Beef-Track "Lass uns Feinde sein" hat seinen Reiz. Doch am Ende entlockt es einem nur beim ersten Mal Hören ein Lächeln und das war's. Lediglich vereinzelte innovative Ideen wie der Disstrack gegen "Geld" und die interessante Herangehensweise ans "Kind machen" punkten auch auf lange Sicht noch.
Am Ende der 45 Minuten stellt sich dann eben heraus, dass gerade Edgar Wasser oder auch 3Plusss mit ihren Gastbeiträgen weit mehr überzeugen als Weekend selbst. "Keiner ist gestorben" hat zwar so seine kurzen, lichten Momente und der Künstler hat durchaus seine ganz eigene Herangehensweise an Thementracks. Doch das reicht eben nicht unbedingt aus, sodass schlussendlich lediglich die Instrumental-CD auf Repeat läuft.
(Lukas Päckert)