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Fällt der Name Niqo Nuevo, so blickt man aktuell meist noch in fragende Gesichter. Zwar werden einige den R'n'B-Musiker von diversen Features oder gar durch seine Debüt-EP kennen, jedoch blieb der große Erfolg und somit die Bekanntheit bis dato aus. Aber all das soll sich mit "RNG" ändern, denn "die Zeit ist gekommen, dass deutsche Musik in den Clubs läuft".
Dieser Satz fasst das Mixtape nahezu perfekt zusammen. Das soundtechnische Portfolio beinhaltet alles, was das R'n'B-Liebhaber-Herz begehrt – und zwar zeitgenössischen, trendorientierten Sound, der in Verbindung mit dem transportierten Vibe dafür sorgt, dass man als Hörer die Füße kaum stillhalten kann. Dazu gesellen sich die fast schon klassischen Inhalte für die Musikrichtung: die Gang und Frauen. Aber speziell, wenn es um Themen abseits von Liebe und Sex geht, präsentiert Niqo Nuevo seine raptechnischen Fähigkeiten und weiß durch gut pointierte Zeilen auch all jene zu überzeugen, die ansonsten eher wenig mit R'n'B anfangen können. Beste Beispiele dafür sind die Songs "Gang" und "Dinero" oder einzelne Zeilen wie: "Meine Weste weiß wie Kokain. Die Chicks sind twenty-one wie Moabit", welche besonders durch die sphärische "Moabit"-Wiederholung großartig wirkt. Einzig die Titel "Armand De Brignac" und "Augenblick" fallen in der Gesamtbetrachtung etwas ab, was in beiden Fällen der Hook geschuldet ist. Diese Anspielstationen sind zwar keineswegs schlecht gestaltet, schaffen es aber im Vergleich zu anderen Tracks nicht so richtig, die Stimmung des Werks einzufangen.
Ob Niqo Nuevo mit "RNG" seinen Durchbruch schaffen wird, bleibt anzuzweifeln. Dafür ist deutscher R'n'B wohl per se noch zu ungewohnt und nischenhaft. Doch all jene, die Niqo Nuevos Werk eine Chance geben, werden mit Sicherheit nicht enttäuscht und bekommen damit zeitgleich die perfekte Untermalung für die letzten Tage des Sommers geboten.
(Lukas Maier)