Für euch ist es Business, für mich ist es Musik.
Für mich geht es um die Seele, für euch geht es um Profit.
Seit Jahren gilt Cr7z als absoluter Geheimtipp der deutschen Rapszene – mit den Kollegen von 58Muzik feierte er 2015 zudem auch erste Charterfolge. Nun geht es auf eigene Faust weiter: Gemeinsam mit Dj Eule gründete er das Label Arjuna, über das nun auch "Exekut7ve" erscheint. Auf der EP kann man die Essenz seiner Musik auf einen einzigen Satz herunterbrechen: "Der Untergrund war und ist schon immer die weitaus höhere Liga im Rap."
Genau so klingt auch die neueste Veröffentlichung des Rosenheimers. Fernab von Charthits, Afrotrap und Cloudsongs fährt er weiterhin die komplett eigene Schiene. Auf dem dichten Soundteppich von Freshmaker, Rooq und Co. spricht er allerdings nicht nur über Rap und das "kranke Biz" – es geht auch um die Probleme, die einen auf dem eigenen Lebensweg zum Stolpern bringen. In Cr7z' Fall ist es der schwierige Umgang mit Alkohol, den er auf seiner EP ein weiteres Mal bespricht. Hier offenbaren sich die lyrischen Stärken des Rappers: Seine Texte über die Sucht sind tiefgreifend, ehrlich und berührend. Sie bauen eine ganz eigene Atmosphäre auf, die einen komplett in den Sog zieht. Was bei persönlichen Werken positiv auffällt, entpuppt sich bei Songs über die Szene allerdings eher als Schwachpunkt. Zwar wirkt der Hass auf die Rapkollegen keineswegs gestellt, doch glaubt man oft einen Hauch Verbitterung herauszuhören, wenn der ehemalige 58Muzik-Künstler anderen MCs Biting und Abzocker-Maschen vorwirft.
Zusammenfassend stört dies das Gesamtbild der "Exekut7ve" jedoch nur marginal. Die EP besticht dank eines dichten Soundbilds und ehrlicher Lyrics. So dient sie dann auch als guter Appetizer, ehe im November das erste Cr7z-Album über die neue Labelheimat erscheint.
(Sven Aumiller)