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Kritik

Herzog – Vollbluthustler

"Voll­blut­hust­ler, wir sind Fein­schme­cke­rat­zen. Dig­ga, drei Blät­ter klat­schen – ich kann high bes­ser rat­zen." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu Her­zogs aktu­el­lem Release "Voll­blut­hust­ler" aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Voll­blut­hust­ler, wir sind Feinschmeckeratzen.
Dig­ga, drei Blät­ter klat­schen – ich kann high bes­ser ratzen.

"Cor­ner Hust­le", "Ein Herz für Dro­gen", "Eine dro­gen­lo­se Frech­heit" … Wer sich bis­her noch nicht mit der Musik von Her­zog befasst hat, kann unbe­sorgt sein: Das Schaf­fen des Ber­li­ners lässt sich recht schnell auf einen Nen­ner brin­gen – allein schon anhand der Album­ti­tel, die den Inhalt klar wider­spie­geln. Immer­hin hat Her­zog es trotz – oder gera­de dank – the­ma­ti­scher Ein­schrän­kung schon auf Platz 8 der deut­schen Album­charts geschafft. Kein Anlass also, die­ser Linie nicht wei­ter treu zu blei­ben. Ganz im Gegen­teil sogar: Wo der Weg sei­ner eins­ti­gen Crew am Ende zu sein scheint, knüpft Her­zog nun solo an. Mit "Voll­blut­hust­ler" benennt er sein neu­es Album sogar nach besag­ter Grup­pe. Was den Hörer erwar­tet, dürf­te also klar sein.

Kei­ne Fra­ge, die dro­gen­las­ti­ge Musik des Rap­pers trifft – trotz rela­tiv vor­zeig­ba­rer Chart­erfol­ge – sicher­lich nicht jeder­manns Geschmack. Denn eine Track­list mit Titeln wie "Klei­nes Näs­chen am Ran­de", "Ich kif­fe also bin ich" oder "Eine gras­kla­re Ange­le­gen­heit" lässt kei­nen Zwei­fel dar­an, dass der Rap­per sich the­ma­tisch kein biss­chen ver­än­dern möch­te. So prä­sen­tiert sich das Album haupt­säch­lich auf düs­te­ren Syn­thie­beats mit her­zogscher Selbst­be­weih­räu­che­rung durch Can­na­bis­qualm. Dabei wird beson­de­rer Wert dar­auf gelegt, zu beto­nen, dass so ein "VBH" eben wirk­lich vie­le Dro­gen kon­su­miert. Den­noch: Was Sound und Rap­t­ech­nik angeht, kann der Ber­li­ner durch­ge­hend über­zeu­gen. Her­zog kom­bi­niert ein­gän­gi­ge Hooks mit schnel­len Flow­pas­sa­gen und fin­det dazwi­schen auch noch Zeit für Spie­le­rei­en wie A.i.d.S.-Referenzen oder Kon­zept­tracks, auf denen er sich in alpha­be­ti­scher Rei­hen­fol­ge durch das gesam­te "ABCan­na­bis" rappt. Auch bei die­ser ein­di­men­sio­na­len The­men­wahl kann man Her­zog nicht abspre­chen, sein Hand­werk zu verstehen.

Trotz kla­rer Fokus­sie­rung auf die Ein­nah­me ille­ga­ler Sub­stan­zen: Aus­schließ­lich für Freun­de des glo­ri­fi­zier­ten Dro­gen­kon­sums ist "Voll­blut­hust­ler" letzt­lich also doch nicht. Viel­leicht reicht es auch aus, ein ein­fa­cher Rap­jun­kie zu sein, um Gefal­len an der Musik von Her­zog zu finden.

(Dani­el Fersch)

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