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Kritik

Kex Kuhl – 5 und 30

"Ich mach' das für ein paar Fans und mehr CDs mit mei­nem Namen – Karl Benz." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu Kex Kuhls aktu­el­lem Release "5 und 30" aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Ich mach' das für ein paar Fans und mehr CDs mit mei­nem Namen – Karl Benz.

Ob bei DLTLLY, dem VBT, mit Rock­stah auf Tour oder gene­rell in der hie­si­gen Rap­sze­ne: Auf den ers­ten Blick wirkt Kex Kuhl als gepierc­ter, täto­wier­ter Voll­bart­trä­ger mit Jeans­wes­te in der HipHop-​Szene irgend­wie fehl am Platz. Gibt er dann aber sei­ne unter­halt­sa­men Pun­ch­li­nes zum Bes­ten, wird klar, dass er genau­so viel drauf hat wie ande­re Rap­per – nur ist er optisch eben etwas unkon­ven­tio­nel­ler. Auch das Busi­ness scheint bei Kex etwas anders zu lau­fen und so wur­den aus 35 fer­ti­gen Tracks für das geplan­te Album plötz­lich eine EP mit nur sechs Anspiel­sta­tio­nen. Trotz der dras­ti­schen Kür­zung lau­tet der Titel des Gan­zen "5 und 30". Alles eben etwas unkonventioneller.

Mit krat­zi­gen E-​Gitarrenriffs, ener­gie­ge­la­de­nem Flow und einer gan­zen Rei­he an Repre­sen­ter­zei­len star­tet die EP. Nicht nur "Ter­ra­kot­ta" zeugt von Kex' tech­ni­scher Wei­ter­ent­wick­lung, auch die Fort­set­zung der "Fast 50 Bars" der "Bar­tik EP", die "Cir­ca 60 Bars", unter­mau­ern dies. Mit sei­ner ganz eige­nen Aus­le­gung von "Net­flix & Chill" beweist Kex auf "Aus­ge­hen" zudem sein Talent für The­men­tracks, klei­ne Singsang-​Einlagen sowie sein (Nicht-)Wissen in Sachen Hollywood-​Streifen. Sei­nem wich­tigs­ten Mar­ken­zei­chen bleibt er den­noch treu: So fin­den sich auf der gesam­ten EP Pun­ch­li­nes in Hül­le und Fül­le. Mal direkt auf den Punkt gebracht, mal so krea­tiv ver­packt, dass sie erst zwei Sät­ze spä­ter zün­den und man den Track am bes­ten gleich noch mal hört, um auch wirk­lich nichts zu ver­pas­sen. Da ist Ali As als Alt­meis­ter der Ambi­gui­tät fast schon ein Pflicht­fea­ture – gemein­sam flowen sich die bei­den mit ent­spre­chen­den Zei­len durch schrills­ten Syn­thie­sound. Fast schon scha­de, dass nach sechs von eins­ti­gen "5 und 30" Tracks schon Schluss ist.

Zum Glück scheint Kex Kuhl noch genug Musik in pet­to zu haben, um damit ein Album zu fül­len. "5 und 30" ist in jedem Fall ein mehr als über­zeu­gen­der Anfang. Um sich sei­nen Fans auf Album­län­ge prä­sen­tie­ren zu kön­nen, fehlt dem bär­ti­gen Pun­krap­per eigent­lich nur noch eine geeig­ne­te Label­hei­mat. Im bes­ten Fall ist dies dann kei­ne 08/​15-​Adresse, son­dern, wie Kex, etwas unkonventionell.

(Dani­el Fersch)

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