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Kritik

Laas Unltd. – Daemon

"Ich will kei­ne Tro­phäe – wenn ich da noch mal raus­ge­he, dann mach' ich's für mich jetzt." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu Laas Unltd.s aktu­el­lem Release "Dae­mon" aus den Rei­hen der MZEE.com-Redaktion.

Ich will kei­ne Tro­phäe – wenn ich da noch mal raus­ge­he, dann mach' ich's für mich jetzt.

Gibt es in der gesam­ten Sze­ne eine unbe­stän­di­ge­re Kar­rie­re als die von Laas Unltd.? Back­up des "King of Rap", die eige­ne Tour kaum besucht. Top 40 der Album-​Charts, das nächs­te Werk gera­de noch auf die 93. Gebeu­telt vom Beef mit Kol­le­gah, glor­rei­cher Sie­ger in der BMCL. Und nun, als alles in die rich­ti­ge Rich­tung lau­fen könn­te: Tor­pe­die­rung durch den eige­nen Twitter-​Account, das Wort "Madrap­per" und die "Copy & Paste"-Funktion. Auch wenn längst klar ist, dass die­se Selbst-"Daemon"-tage nur Vor­ge­plän­kel für das neue Album war, bleibt die Fra­ge, ob es damit für Laas nun auf- oder abwärts geht.

Grund­the­ma von "Dae­mon" ist Laas' unbe­re­chen­ba­rer Weg und all jene, die die­sen berei­te­ten oder mit Stei­nen schmück­ten. Rap­t­ech­nisch gibt er sich dabei kei­ner­lei Blö­ße und glänzt hier und da noch mit diver­sen Flow­spie­le­rei­en. Inhalt­lich geht es dage­gen fast ein wenig red­un­dant zu: pri­va­te wie beruf­li­che Hochs und Tiefs, fal­sche Freun­de, wah­re Fein­de, Sie­ge und Nie­der­la­gen. Wie im Fal­le von "Real Rap Sto­ries", einer Art Rund­um­schlag ohne Name­drop­ping, wer­den die­se Inhal­te hin und wie­der durch­aus krea­tiv ver­packt – im Gro­ßen und Gan­zen ist es aber den­noch immer wie­der das Glei­che. Und als man die Hoff­nung schon auf­ge­ben will, stößt der Rap­per auf sei­nen ärgs­ten Wider­sa­cher: sich selbst. Bestechend ehr­lich rappt Laas von pri­va­ten Pro­ble­men, Ver­sa­gens­ängs­ten und dem "Dae­mon", der in ihm her­an­wuchs. Dar­aus erge­ben sich die Höhe­punk­te des Albums, auch wenn das Gesamt­werk par­tout nicht grif­fig genug wer­den will, um klar­zu­ma­chen, ob Laas sich dies­mal auf dem rich­ti­gen Weg befindet.

Das Album zeich­net sich durch kon­stant guten Rap und gna­den­lo­se Ehr­lich­keit aus. Der gebeu­tel­te Rap­per, der mit jedem abrech­nen will, stellt letzt­lich fest, dass er selbst an sei­nem stei­ni­gen Wer­de­gang nicht ganz unschul­dig ist. Auch wenn man als Hörer am Ende nicht unbe­dingt weiß, wie es um Laas Unltd. nun ste­hen mag, hat sich der Rap­per hier­mit viel­leicht end­lich sei­nem inne­ren "Dae­mon" stel­len kön­nen und kann sich nun einer bestän­di­ge­ren Kar­rie­re widmen.

(Dani­el Fersch)

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