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Kritik

Geeno – Soll ich der mo in die Fratz bumbe

"Soll ich der mo in die Fratz bum­be? Mein Rap bringt Platz­wun­den." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu Gee­nos aktu­el­lem Release " Soll ich der mo in die Fratz bum­be " aus den Rei­hen der MZEE.com-Redaktion.

Soll ich der mo in die Fratz bumbe?
Mein Rap bringt Platzwunden.

Deutschrap auf Mal­le. In der Regel denkt man da an einen neu­en Vlog von Kol­le­gah oder einen Auf­tritt der Atzen – wobei hier "Rap­per" natür­lich nur im wei­tes­ten Sin­ne gel­ten wür­de. Auch der gebür­ti­ge Main­zer Gee­no scheint alles ande­re als ein gewöhn­li­cher Rap­per zu sein; sei­ne Wahl­hei­mat auf den balea­ri­schen Inseln dafür auch nur ein Indi­ka­tor von vie­len. Wei­ter unter­schei­det er sich vom Rest durch etwa zehn Jah­re Musik­erfah­rung vor dem Debüt, die Ver­wen­dung des "Over­ly Man­ly Man"-Memes als Cover und den rhein­hes­si­schen Titel "Soll ich der mo in die Fratz bumbe".

So sehr sich Gee­no von sons­ti­gen Rap­pern auf den ers­ten Blick auch unter­schei­den mag, das Rad neu erfun­den hat er nicht. Erst mal gibt es daher ein obli­ga­to­ri­sches "Fuck All Y'all" an die gesam­te Sze­ne, damit "Rap wie­der fresh" wird. Ein inhalt­lich eher unspek­ta­ku­lä­rer Ein­stieg also, der sich aber durch eine inter­es­san­te Neu­in­ter­pre­ta­ti­on der Spezializtz'schen "Afrokalypse"-Hook durch­aus behaup­ten kann. Sound­tech­nisch gibt es dabei eine Mischung aus Boom bap, eini­gen Samples und einer Hand­voll ent­spann­ter bis repre­sen­ter­taug­li­cher Beats auf die Ohren. Wenn der "Kon­dor" sich sei­ne instru­men­ta­len Flü­gel gera­de nicht selbst ver­leiht, über­neh­men dies die mal­lor­qui­ni­schen Pro­du­zen­ten Soul Explo­si­on Beats und Sacx One sowie die Main­zer Red­star­beats, Juno und Cur­tiz Cole. Der Hörer erfährt im Lau­fe des Albums dann auch, wie­so es Gee­no auf die Insel ver­schlug, wo sei­ne Rap­wur­zeln lie­gen und wel­che Zie­le er so anstrebt. Mal batt­le­las­tig, mal nach­denk­lich, bie­tet vor allem sein tie­fer, ent­spann­ter Stimm­ein­satz den roten Faden, mit wel­chem er das Album zu einem run­den Gesamt­pa­ket schnürt.

Auch wenn es hier und da Erwäh­nung fin­det, so wirk­lich raus­hö­ren kann man Gee­nos drei Jah­re auf Mal­lor­ca nicht, weder in Rich­tung Ballermann-​Hymnen, noch "am Sand­strand Dro­gen verticken"-mäßig. Was man jedoch hört, ist ein gewis­ser Hun­ger, vor­han­de­nes Talent und ein Debüt, das ger­ne nur der Anfang einer Dis­ko­gra­fie sein darf. Gibt ja noch ein paar ande­re, cover­taug­li­che Memes.

(Dani­el Fersch)

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