Ich bin ein Alman, A-L-M-A-N!
Meine Freunde nenn' mich 'Stemmi', weil ich stemm'.
Es ist mal wieder soweit: Felix Krull steigt vom Thron des Kitsches herab zum einfachen Volk. Auf dem Weg zu uns hat er sich wie schon vergangenen Sommer Nuro geschnappt, um mit ihm erneut Deutschland vorzuführen. Und während es letztes Mal noch darum ging, die "Geilheit" des Alman-seins vorzustellen, wird mit Teil zwei endlich geklärt, was überhaupt ein Alman ist.
Dabei geschieht das gleich in zweierlei Hinsicht. Denn auf der einen Seite handelt der Stemmer natürlich jegliche Klischees der Deutschen ab und definiert auf witzige Art und Weise: "Das ist Alman". Auf der anderen Seite ist das Tape so richtig Alman-mäßig eine Art Kopie all dessen, was schon beim ersten Mal gut funktioniert hat. Erneut gibt es einen Track über Autos, einen über einen Promi und einen Hit für den Bierkonsum, um nur eine kurze Auswahl zu nennen. Glücklicherweise heißt das weder, dass das Tape langweilig ist, noch dass es sich um eine Replikation handelt. Im Gegenteil, Felix Krull schafft es erneut, Hit an Hit zu reihen und passende Musik für den Sommer zu liefern. Natürlich darf man hier keine textlichen Glanzleistungen erwarten. Es gibt zwar die ein oder andere prägnante, gesellschaftskritische Line und diverse schöne Referenzen zu Deichkind oder Haftbefehl, aber größtenteils sind die Texte eher stumpf. Macht aber nichts – denn tiefgründig wollte Stemmi mit der Alman-Reihe eh nie sein. Vielmehr treffen hier witzige Zeilen auf Nuros Dancehall-artige, aber auch mal Trap-lastige Beats.
Kurzum ist "Almantape 2" nicht mit den eigentlichen Werken Felix Krulls zu vergleichen. Dennoch machen der Sound, so manche Zeile und vor allem seine Neuinterpretation von OMCs "How Bizarre" einen Riesenspaß. Wer sich also schon mal Alman-haft in Socken und Adiletten auf den Sommer einstimmen will, bekommt hier definitiv die passende Musik dazu.
(Lukas Päckert)