Fendi, Gucci, Ferragamo. Stabilität à la Sergio Ramos.
Dass KMN Gang-Member Miami Yacine mit "Kokaina" nicht nur als One-Hit-Wonder die Bildfläche betreten hat, ist spätestens seit dem Track "Bon Voyage" klar. Nun zeigt der Dortmunder mit "Casia", dass er auch auf Albumlänge funktioniert.
Wie die genannten Songs ist auch der Langspieler gefüllt mit hartem Gangsterrap in den Strophen und catchy Ohrwurmhooks, für die Miami bekanntlich ein Händchen hat. Diese werden erneut kombiniert mit Beats, bei denen deutlich die Einflüsse aus der französichen Szene zu hören sind. Die Wenigsten werden erschrocken reagieren angesichts der Tatsache, dass "Casia" inhaltlich nicht unbedingt das tiefgründigste Album ist. Allerdings ist wohl auch den meisten klar, dass es hierbei nicht um deepe Storys geht, sondern um Cash, Wege, dieses zu verdienen und alles, was man sich damit kaufen kann. Dieses Gesamtkonzept entspricht dem Album durchgängig. Für die einen ein roter Faden, an den sich strikt gehalten wurde, für die anderen zu wenig Abwechslung. Keiner der 13 Songs sticht dabei besonders heraus. Selbiges gilt auch für die Songs, auf denen Yacine Unterstützung von den KMN Gang-Kollegen Zuna, Azet und Nash sowie von Para Mocro bekommt. Alle vier Feature-Tracks sind von Sound und Inhalt eindeutige Miami Yacine-Songs.
"Casia" bewegt sich also auf einem schmalen Grat zwischen einem Album mit Hitpotenzial bei fast jedem Song und der Gefahr, zu einheitlich zu klingen. Da er aber unter anderem seine Stärke, die eingängigen Hooks, gut ausspielt, wird Miami Yacine mit seinem Debütalbum sicherlich erfolgreich sein.
(Steffen Uphoff)