So ist das, wenn man aus der Großstadt kommt.
Du kannst erzählen, was du willst, ich lass' mein Herz im Block.
Olexesh bewegt sich in einem musikalischen Dunstkreis, der vor außergewöhnlichen Rappern nur so strotzt. Mittlerweile hat der Darmstädter selbst den Newcomer-Status hinter sich gelassen und ist zu einer gestandenen Szenegröße avanciert. Mit "Makadam" veröffentlicht er bereits sein drittes Album. Doch wie gut schneidet er im Vergleich zu Rappern wie Haftbefehl, Xatar oder Celo & Abdi tatsächlich ab?
Olexesh verfügt, ähnlich wie viele der Kollegen aus seinem unmittelbaren Umfeld, über eine sehr autarke Ausdrucksweise. Leider funktioniert das bei ihm nicht immer ganz so gut. "Erinnerst du dich, Bruder, als es war? Als es keine Handys gab? So war's, oh ja …" – bei solchen Zeilen kommt man nicht umhin, ab und an ob der simplen und ungebräuchlichen Ausdrucksweise zusammenzuzucken. Raptechnisch kann man OL jedoch gewiss nicht viel vorwerfen, denn sein Flow und die Betonung einzelner Wörter sind stets on point. Dennoch hat man häufig das Gefühl, dass er sich Worte und Satzkonstruktionen so zurechtbiegt, wie es ihm gerade passt. Darunter leidet der Hörgenuss mitunter leider ein wenig. Dabei möchte man ihn doch eigentlich gut finden, den sympathischen 385ideal-Schützling aus Darmstadt. Auf Tracks, auf denen andere Rapper gefeaturet werden, geht Olexesh aber zumeist unter. So liefert Gzuz beispielsweise auf "Krakadil" die beste Strophe des Albums ab. Mit Lines wie "Zieh es auf und drück ab, immer rein in die Vene. Doch jeder Schuss nimmt ein' Teil deiner Seele", zeigt er, mit welch simplen Mitteln man beeindruckend treffende und bewegende Bilder kreieren kann.
Alles in allem ist "Makadam" kein schlechtes Album. Auf treibenden Beats von Top-Produzenten wie DJ Desue, Brenk Sinatra oder M3, die den energetischen Rapper gut unterstützen, versteht es Olexesh, seine Stärken größtenteils auszuspielen. Er rappt technisch versiert über das Leben auf der Straße. Dennoch fallen die vorhandenen Mängel wie die bereits erwähnten sprachlichen Schwächen oder das unsägliche Slut Shaming auf "Hundeblick" so sehr ins Gewicht, dass man nicht von einem wirklich guten Album sprechen kann.
(Steffen Bauer)
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