Natürlich verfluche ich vom Trainer bis zum Balljungen jeden der auf dem Rasen oder bis zu 5 meter nebendran steht... bei Fener und beid er türkischen Mannschaft... aber das liegt ja eher an der Tatsache, dass ich da eben emotionaler rangehe als jetzt... gestern war ich weder Fan von Italien noch von Deutschland... ich wollte ein cooles Spiel sehen... das war es auch...
Doch Italien war besser... stellenweise hat Deutschland natürlich Druck gemacht (ersten 10 minuten 1. Halbzeit und ersten 10 - 15 Minuten 2. Halbzeit) aber die zweite Halbzeit war Deutschland auch unter Druck und mussten hinten öffnen... das ist eine ganz andere Ausgangssituation...
Auch bei einem 2 : 0 für Deutschland hätte ich den Italienern mit den gestrigen Leistungen ein Unentschieden innerhalb der 90 Minuten zugetraut... die waren clever einfach...
Es geht nicht darum Löw was vorzuwerfen... taktisch ist es nicht aufgegangen, aber die Leute die vor 2 Seiten Löw immer gefeiert haben, tun jetzt so, als wäre Löw das Übel schlechthin... der Typ hat Deutschland jedes mal unter die 4 besten Mannschaften in Europa geführt... ein bisschen credit hat er schon verdient... natürlich hat er auch Fehler gemacht... kann ich aber nicht beurteilen, weil ich die deutschen Spieler generell nicht soo gut kenne... Kroos bspw. ist doch in der Liga - soviel ich weiß - ein sehr guter Spieler und hat gestern nur n bisschen kacke gespielt.
1. Sagte ich bereits, dass Italien besser war. Aber dieses hypothetische "es hätte auch so und so stehen können" kann man auch FÜR GER auslegen, nicht nur gegen sie.
2. Glaube ich nicht, dass sich GER ein 2-0 hätte nehmen lassen. Iwie erinnerte mich das gestern phasenweise an die GER-Spiele von 2010, nur mit ITA in der Rolle von GER. Die haben abgewartet und geguckt was GER anbietet, GER hat aufgemacht. Denkst du das wäre so gelaufen, wenn wir in Führung gegangen wären?
3. Löw ist nicht das Übel schlechthin, die Taktik war in Ordnung, nur es war das vollkommen falsche Personal dafür, das wurde hier auch seitenlang besprochen und das ziemlich differenziert. Vorgeworfen wird ihm, dass er von allem ein bisschen nahm, aber nichts konsequent. DAS muss er sich zurecht ankreiden lassen. Er widerspricht sich andauernd, selbst während des Turniers. Er schmeißt sein sechsjähriges Konzept über den Haufen, hält an Leuten fest, die so gut wie Jeder für schwächer als die Alternativen hält.
4. Ja, Kredit hat er verdient. Diesen Kredit hat er aber mit diesem Turnier aufgebraucht. Dieser Mann ist jetzt seit 6 JAhren Bundestrainer, er hatte jetzt 3 Turniere Zeit die immer wiederkehrenden Fehler abszustellen. Das schafft er nicht, Im gegenteil, er zieht aus Niederlagen vollkommen falsche Schlüsse.
Ich möchte dir ein Beispiel nennen:
Wir verlieren die letzten beiden WM´s nach Standards. Bei Beiden war er dabei. Was für Schlüsse zieht er daraus? Standards brauchen wir nicht, sie sind nicht erfolgsversprechend genug.
Damit nicht genug, sein ganzen Ballbesitzkonzept hat mehrere Phasen.
1. Ballkontrolle
2. Spielzüge über außen
3. Aus diesen Spielzügen erfolgen zwangsläufig dutzende Fouls die man zieht und Ecken aka Standardsituationen
Nun müsste man meinen, dass dieses Konzept absolute Stärken hat, die zwangsläufig auftreten und was macht er? Er tritt sein eigenes Konzept inkonsequent mit Füßen. Wenn ich merke, dass ich zwangsläufig in jedem Spiel dutzende Standards habe, weil man den Gegner hinten unter Druck setzt und einschnürt, wäre es nur folgerichtig auf Standards zu setzen, weil die der Türöffner sein können, aber er macht genau das Gegenteil. Er beraubt sich eigener Stärke wegen seiner verqueren Sicht auf "erfolgreichen Fußball". Niemand verlangt unschöner zu spielen, aber man verlangt, dass er sein Konzept auch konsequent durchzieht und auf die Stärken dieses Konzepts baut. Das tut er nicht und das seit 6 Jahren.