Original geschrieben von HakaNsbraten
Gerade der Hauptteil verhält sich affirmativ zu deinem Post. Die Entstehung der Gewalt ist ein sozialer Faktor und nicht über irgendwelche nationalen Strukturen her zu begründen. Mit Gewalt bezieht sich der Autor - ich weiss das (soviel zur Quellenangabe) - explizit auf physische Gewalt à la "Was guckst du?" Es wird nirgends gestatet, dass es "Neigungen" gibt, sondern eben das ein solches Verhalten Resumée der Sozialisation ist.
Hm, ja, aber dennoch bezieht sich der weitere Text auf das Verhalten von gewalttätigen "Ausländer(innen)" und untersucht die Herkunft/Ursprünge dieses Verhaltens. Da der Fokus immer wieder auf "gewalttätige Ausländer(innen)" gerichtet wird, entsteht der Eindruck, dass sich der Autor mit der sozialen Realität von "Ausländer(innen)" befasst, die soziale Realität von "deutschen" wird hingegen nur für Vergleiche herangezogen. Der Autor gibt damit selbst das Bild ab, dass er versucht anfangs seines Beitrages zu negieren, nämlich das Gewalt bei "Ausländer(innen)" häufiger vorkommt, denn bei "Deutschen".
Da gebe ich dir auch Recht. Das muss noch klarer rauskommen. Es ist hier mitnichten die Rede von psychischer Gewalt, sondern von direkten Übergriffen z.B. auf der Strasse. Eben solche Schemata, die orientierungslose Menschen dazu bringen, "Türken sind scheisse" zu schreien. Diese Menschen gehen ja auch nicht verstärkt auf die Facetten der Gewalt ein, sondern beziehen sich hierbei auf die "Angst" wenn sie auf der Strasse laufen.
Wobei es ein weiterer logischer Schritt des Autors seien müsste, so auch in die andere Richtung als die der Text geht (furchtbares Satzkonstrukt ), nämlich zu schauen, wo diese Angst des Einzelnen auf der Strasse zu gehen entsteht und wie berechtigt sie ist. So wie der Autor herangeht, kann man bei nur oberflächlichem Lesen schnell den Eindruck gewinnen, er gibt der Angst eine Berechtigung. Er untersucht woher Gewalt kommt, ohne die Gewalt zu quantifizieren, oder zu qualifizieren. Das ganze ist mir zu undifferenziert und schwammig. Da hak doch nochmal nach, Hakan (oh mein Gott, was bin ich wieder witzig Heute...)
In den Anmerkungen wird dieser Punkt auch aufgegriffen. Es geht nicht unbedingt um das materielle an sich, sondern um den Zugang dazu. Die "deutschen" Kinder hatten - wie gesagt im historischen Kontext - einen "leichteren" Weg, da die sprachliche Barriere nicht so zum Tragen kommt, wie das bei den Migrantenkindern der ersten Generation war.
Wobei das zwei verschiedene Faktoren sind, die zwar ganz klar summiert einen viel negativeren Einfluss auf ein Individuum haben als einzelnd auftauchen, aber wenn man Familiendynamiken anspricht, die Gewaltpotential fördern, dann darf man seine Auswahl nicht auf 2 Dinge beschränken, vor allem nicht, wenn ein Kriterium so eindeutig auf eine der beiden angesprochenen Vergleichsgruppen zugeschnitten ist. Hier wird etwas zu sehr der Versuch gemacht, zu zeigen, wer "schlechter" dran ist in der Gesellschaft. Dies lässt sich aber im Allgemeinen gar nicht sagen, sondern stets nur in Einzelfällen begründen. Ein deutsches Kind, dass unter Missbrauchserlebnissen leidet in seiner Familie wird eine ganz andere Form von Gewaltpotential entwickeln, trotz sprachlicher und materieller Vorzüge gegenüber den "Ausländer(innen)" der sog. "zweiten", und t.W. "dritten Generation". Klar ist das ein Extrem, aber ich glaube, Du weisst, worauf ich hinaus möchte. Hier wird ein Problem auf 2 Faktoren reduziert, von dem ein Faktor auch nur auf eine Vergleichsgruppe anwendbar ist. Find ich zwar im Gesamtkontext richtig, generell aber zu vereinfacht für die Darstellung.
Hier müsstest du mir mehr Informationen geben. Was genau meinst du?
Ich meine die Aussage des Autoren, dass die derzeitige Entwicklung dahin geht, dass durch eine bessere sprachliche Bildung, wie auch sich angleichende materielle Verhältnisse das Konfliktpotential zwischen den "Ausländer(innen)" und den "deutschen", bzw. das Gewaltpotential beider Seiten sich verringert. Hier wird mir zu wenig Rücksicht auf den voranschreitenden Ghettoisierungsprozess, der Benachteiligung bei der Arbeitsverteilung und die somit grössere Perspektivlosigkeit des Einzelnen genommen. Gibt noch viele weitere Punkte, die man aus dem Thema Integration, bzw. Immigration nicht ausschliessen darf, die hier aber übersehen werden und die positive Prognose meiner Meinung nach verfälschen.
Eigentlich hast du hier Recht, aber ich wollte ein "Happy End" Ne, mal im Ernst: Es ist leider so, dass Gewalt dramatisch zunimmt, aber (!) eben nicht mehr einseitig. Dadurch dass die Grenzen mittlerweile verwischen, ist die Gewalt auch verwischt. Es gibt mittlerweile genügend sich rivalisierender "Gangs" die eben auch genausoviele Deutsche umfassen. Argh, habe gestern einen Artikel von einer Kriminologin gelesen die meinte dass die Aggressivität auf mangelnde Immigration zurückzuführen ist. aber eben nicht im nationalen Kontext gesehen.
Wenn ich mir das Verhalten und die Organisationsstruktur rechtsradikaler NPD-Jugendbündnisse ansehe, muss ich da auch von einer "Gangbildung" sprechen, keine Frage. Und auch hier muss wieder der Fokus auf Ursachen und Wirkung gelegt werden.
ist aber klar, dass der text fehler aufweist. danke für die kritik
Wie gesagt, ich finde der Text bietet einen guten Überblick, ist aber noch zu undifferenziert um wirklich eine fundierte Erörterung des Problems darstellen zu können. Andererseits ist das ein Thema, über das sich Bücher schreiben lassen und schon Bücher geschrieben wurden. Ich glaube, es ist relativ unmöglich alle Blickrichtungen und Einflüsse in einem Buch einzufangen, wer sich informieren will, muss dies über solche zusammengefassten und oberflächlichen (nicht abwertend gemeint) Analysen tun, oder mehrere Fachwerke dazu lesen aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen (Soziologie, Theologie, Psychologie, Wirtschaftswissenschaften etc...) um einen tieferen Einblick in die Thematik zu bekommen.
Nun sag schon, Hakan, dem Text entnehme ich Deine Handschrift, ohne dass ich mich darauf festlegen möchte. Aber da es sonst nicht Dein Stil ist Quellen nicht anzugeben, gehe ich mal davon aus, er ist von Dir, oder eine Quelle die Du aus mir unverständlichen, weil auch nicht ersichtlichen, Gründen nicht nennen magst.
Sag mir sonst mal per PM, wer der Autor ist, aight?
PEACE!!!