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Adventskalender

Türchen #10: "Wodurch unterscheidet sich deine Generation von der 'Jugend von heute'?" – mit grim104, Milli Dance, Lina Burghausen und Wanja Lange

Im dies­jäh­ri­gen Advents­ka­len­der haben wir Akteur:innen der deut­schen HipHop-​Szene pro Tür­chen eine außer­ge­wöhn­li­che Fra­ge gestellt. Heu­te mit den Ant­wor­ten von grim104, Mil­li Dance, Lina Burg­hau­sen und Wan­ja Lange.

"Was wünschst du dir vom Weih­nachts­mann?" war wohl eine der span­nends­ten Fra­gen, die man uns als Kind stel­len konn­te. Pup­pen­haus, Feu­er­wehr­au­to oder gar ein Pony? Die Aus­wahl schien schier unend­lich – und doch muss­te man sich auf eine Ant­wort fest­le­gen. So oder so ähn­lich erging es den Befrag­ten, die wir für unse­ren dies­jäh­ri­gen Advents­ka­len­der aus­ge­wählt haben. Doch die­ses Mal ging es nicht um ihre ganz per­sön­li­chen Wunsch­zet­tel, son­dern um jede Men­ge Fra­gen, die sich im MZEE Advents­ka­len­der hin­ter jedem Tür­chen ver­ste­cken. Von The­men wie Lebens­phi­lo­so­phien und per­sön­li­che Erleb­nis­se über Gefüh­le und Erin­ne­run­gen bis hin zu unse­rer Lei­den­schaft Hip­Hop und Rap – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Und apro­pos Geschmack – auch die Rie­ge der Befrag­ten kann sich bli­cken las­sen: Mit Ant­wor­ten von 30 Akteur:innen reprä­sen­tiert der Advents­ka­len­der eine bun­te Mischung des deut­schen HipHop-Kosmos.

Wir hof­fen, Euch auch mit unse­rem dies­jäh­ri­gen Advents­ka­len­der wie­der die Tage bis Weih­nach­ten etwas ver­sü­ßen zu kön­nen – und wün­schen Euch dann ein wun­der­schö­nes, besinn­li­ches Weih­nachts­fest und tol­le freie Tage. Und falls Ihr Weih­nach­ten nicht fei­ert, könnt Ihr ja viel­leicht doch ein wenig gutes Essen, tol­le Fil­me und ruhi­ge Stun­den genießen.

 

MZEE​.com: Wodurch unter­schei­det sich dei­ne Gene­ra­ti­on von der "Jugend von heute"?

Lina Burg­hau­sen: Ich glau­be, dass mei­ne Gene­ra­ti­on inso­fern schwer ver­gleich­bar ist, weil ich genau zwi­schen Mau­er­fall und Wie­der­ver­ei­ni­gung im Osten Deutsch­lands gebo­ren wur­de. Ich bin ein klas­si­sches Plat­ten­bau­kind, das noch vie­le Spu­ren des DDR-​Regimes erlebt hat, jedoch bewusst nur im demo­kra­ti­schen Sys­tem der BRD leb­te. Mei­ne Gene­ra­ti­on war im Osten die ers­te, die auf ein­mal alle Mög­lich­kei­ten hat­te, aber auch mit einer sehr gro­ßen Unsi­cher­heit groß wur­de. Das prägt. In Bezug auf Hip­Hop spiel­te bei mei­ner Gene­ra­ti­on die Abgren­zung zu ande­ren Sub­kul­tu­ren eine deut­lich grö­ße­re Rol­le. Hip­Hop wur­de in den 2000ern noch deut­lich mehr belä­chelt, oft­mals waren Fans mit ihrer Lei­den­schaft allein auf wei­ter Flur. Das ist heu­te, wo Hip­Hop der Main­stream ist, natür­lich anders.

grim104: Unse­re Buf­fa­los waren neu.

Mil­li Dance: Wahr­schein­lich am meis­ten durch eine Jugend ohne Smart­phones und Social Media im heu­ti­gen Aus­maß. Was aber nicht bedeu­tet, dass mei­ne Gene­ra­ti­on dem Wahn­sinn und der Reiz­über­flu­tung nicht genau­so anheimfällt.

Wan­ja Lan­ge: Der größ­te Unter­schied liegt wahr­schein­lich dar­in, dass wir ohne Social Media auf­ge­wach­sen sind, was sich auf so vie­le unter­schied­li­che Wei­sen zeigt. Zum Bei­spiel die sehr kur­ze Auf­merk­sam­keits­span­ne und wie sich die Kom­mu­ni­ka­ti­on ver­än­dert hat. Auf der ande­ren Sei­te sind jün­ge­re Gene­ra­tio­nen schon sehr viel wei­ter, als wir es waren oder sind, was The­men wie Dis­kri­mi­nie­rung und Equa­li­ty angeht. Und das macht Hoffnung.

(die MZEE​.com Redaktion)
(Fotos von Dia­na Som­mer­bri­se (Lina Burg­hau­sen), Dani­el Köt­ter (grim104), David Hen­sel­der (Mil­li Dance), Alex Pohl (Wan­ja Lange))
(Titel­bild von Dani­el Fersch)