Stay High!
Ja, ja, ja, Ufo361!
Es ist schon einige Jahre her, dass Ufo361 den Sprung vom Sprüher zum Rapper wagte. Und ebenso lang kommt es einem vor, seit der Berliner vom Boom bap-Sound zum Trap wanderte. Ob man sein musikalisches Schaffen nun feiert oder nicht, es ist nicht von der Hand zu weisen, dass er zu den produktivsten Musikern dieses Landes gehört. Denn innerhalb von drei Jahren kamen drei Mixtapes und 2018 sogar gleich zwei Alben. Allerdings leidet in der Musik bei solch einer Quantität meistens die Qualität …
"VVS" legt zunächst noch einmal eine Schippe drauf: Mehr Effekte auf der Stimme, mehr Tracks, mehr von allem. Das Problem ist jedoch, dass sich der Sound im Ganzen meist ähnelt. Die Drums rollen, die Synthies ballern – aber eben ohne signifikante Highlights. So entsteht zwar ein einheitlicheres Klangbild als auf den vorhergehenden Releases, doch es wird auch schnell langweilig. Schade eigentlich, wenn man bedenkt, dass unter anderem Hochkaräter wie The Crates oder Jugglerz für die Beats mitverantwortlich waren. Dass Ufo dann auch erneut über die immer gleichen Themen rappt – er ackert härter als alle anderen, ist stets high von verschiedensten Drogen und rich wie keiner –, macht es nicht gerade abwechslungsreicher. Lediglich die Featuregäste – RAF Camora sowie Quavo und Rich The Kid aus den USA – lockern das Album etwas auf. Der Berliner Gastgeber selbst testet jedoch nur aus, wie hoch er den Autotune schrauben kann.
Am Ende der Spielzeit stellt sich die Frage, ob Ufo361 seinen ursprünglich angekündigten Rücktritt vielleicht doch noch mal in Betracht ziehen sollte. Denn von vereinzelten Bangern wie "VVS" oder "40K" einmal abgesehen, ist sein Sound doch ziemlich abgenutzt. Dass er ohne große Neuerungen an seinem Stil neue Fans gewinnt, ist daher eher zweifelhaft.
(Lukas Päckert)