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Kritik

Private Paul & Rotten Monkey – Live Fast Die Young

"Ich trag' mein gan­zes Leben auf der Haut … Damit ich nie wie­der ver­ges­se, was es kos­tet, zu ver­trau­en." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zum aktu­el­len Release von Pri­va­te Paul & Rot­ten Mon­key, "Live Fast Die Young", aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Ich trag' mein gan­zes Leben auf der Haut …
Damit ich nie wie­der ver­ges­se, was es kos­tet, zu vertrauen.

Bei dem Spruch "Live Fast Die Young" muss ich immer zuerst an die gleich­na­mi­ge Bio­gra­fie von James Dean den­ken. Pri­va­te Paul und Rot­ten Mon­key fah­ren jedoch einen viel düs­te­re­ren Film. Die bei­den Untergrund-​Künstler releasen schon seit Jah­ren Alben, die nicht gera­de von hoff­nungs­vol­len Gedan­ken geprägt sind. Was mag dann wohl erst pas­sie­ren, wenn sie sich für zwan­zig Tracks zusammentun?

Nach weni­gen Minu­ten schon stellt man fest, dass sie nicht bes­ser zusam­men­pas­sen könn­ten. Die Rap­per tra­gen einen enor­men Hass in sich – in Pauls Fall mehr auf die eige­ne Per­son, in Mon­keys auf das Welt­ge­sche­hen. Heißt, Pri­va­te Paul betrach­tet oft die eige­ne Psy­che oder sei­nen exzes­si­ven Alko­hol­kon­sum, wäh­rend sich Rot­ten Mon­key eher auf die kri­ti­sche Betrach­tung ande­rer kon­zen­triert. Auf den Kollabo-​Tracks stellt das den­noch kein Pro­blem dar, da der Hass auf deut­sche Rap­per, deren Fans und das, was sonst noch alles falsch läuft, sie eint. Zumal bei­de mit Zei­len wie "Ich zer­fick' Pari­ser – Bata­clan" bewei­sen, dass sie einen sehr dre­cki­gen Stil inne­ha­ben. Der­ar­ti­ge Ver­glei­che zei­gen außer­dem, dass das Duo durch­aus mit Wor­ten umzu­ge­hen weiß. Rot­ten Mon­key ent­puppt sich dabei als sehr flow­va­ria­bel – was sich sein Kom­pa­gnon schein­bar nicht so oft traut. Dies kann man Paul aber durch­aus ver­zei­hen, da er auch mit der Pro­duk­ti­on aller Beats des Albums beschäf­tigt war. Damit zeigt der Ham­bur­ger dann schon eher, was er kann: Er schafft eine durch­ge­hend düs­te­re Atmo­sphä­re – mal mit Gei­ge, mal mit Pia­no – und zau­bert sogar aus Videospiel-​Soundtracks ein­gän­gi­ge Beats. Kurz­um erweist sich das Album von Anfang bis Ende als "Musik zum Aus-​dem-​Fenster-​Springen".

Dies ist natür­lich kei­nes­falls nega­tiv. Denn genau das wol­len Rot­ten Mon­key und Pri­va­te Paul mit ihrem "Emo­pun­krap" ja lie­fern – wenn­gleich das Gan­ze bei einer Stun­de Spiel­zeit gegen Ende dann doch etwas ein­tö­nig wirkt. Da das Bemän­geln von zu vie­len Tracks aber eher Meckern auf hohem Niveau ist, kann man das Kollabo-​Projekt der bei­den Emo­pun­krap­per nur wärms­tens emp­feh­len. Man soll­te sich nur dar­auf gefasst machen, dass man nach dem Hören eine eher nega­ti­ve Ein­stel­lung gegen­über allen hat …

(Lukas Päck­ert)

Reinhören/​Downloaden:

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